Verbio und Nippon Gases: Kooperation für effizientere CO2-Nutzung in der Bioethanolproduktion

Gesch. Lesedauer: 2 Minuten
Bio, Unternehmen
Neues Produktionswerk von Nippon Gases zur Veredlung von Kohlendioxid aus regenerativen Quellen.
Foto: Nippon Gases Deutschland GmbH

Die Verbio SE, Zörbig, und die Nippon Gases Deutschland GmbH, Düsseldorf, kooperieren bei der nachhaltigen Weiterverwertung von biogenem CO2. Am Standort Zörbig hat die Nippon Gases gerade ein Werk in Betrieb genommen, in dem CO2 aus dem Bioethanolprozess der Verbio zur Nutzung in der Lebensmittelindustrie aufbereitet wird. Das steigert die CO2-Effizienz der Verbio-Produktion und ermöglicht den Umstieg von fossilem auf erneuerbares CO2 für die Herstellung von kohlesäurehaltigen Getränken oder Trockeneis im Lebensmittelbereich oder Gesundheitswesen. Eine weitere Kooperation ist für den Verbio-Produktionsstandort in Schwedt/Oder geplant.

Fokus auf Nachhaltigkeit, Ressourceneffizienz und Wirtschaftlichkeit
In der kürzlich eingeweihten Aufbereitungsanlage in Zörbig wird die Tochtergesellschaft der japanischen NSHD Nippon Sanso Holdings Corporation, Shinagawa, das bei der Verbio-Bioethanolproduktion anfallende CO2 für die Lebensmittelindustrie aufbereiten – beispielsweise für kohlensäurehaltige Getränke. Darüber hinaus wird die Nippon Gases das CO2 zu Trockeneis verarbeiten, das als vielseitiges Kühlmittel beispielsweise in der Lebensmittelbranche oder im Gesundheitswesen Anwendung findet.

Im Sinne der Nachhaltigkeit ist auch die direkte räumliche Nähe der Produktionsstandorte der beiden Partner optimal, denn sie vermeidet Emissionen und Energieaufwand für zusätzliche Transportwege. Die Nippon Gases beziffert die jährliche Vermeidung auf bis zu 380.000 Straßenkilometer, was einer Reduzierung des CO2-Ausstoßes der Nippon-Produktion um bis zu 330 t CO2 entspricht.

Für die Verbio ist die Kooperation mit der Nippon Gases eine konsequente Fortsetzung ihrer andauernden Bestrebungen, die Nachhaltigkeit der eigenen Prozesse und Produkte zu erhöhen und durch innovative „grüne“ Lösungen zur Defossilisierung von Industrien beizutragen. Außerdem ist die CO2-Effizienz ein entscheidender Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens, vor allem im Biokraftstoffmarkt.

„Wir arbeiten kontinuierlich daran, den Ressourceneinsatz, die Energieeffizienz und den CO2-Fußabdruck unserer Bioraffinerien zu optimieren. Wir schließen ökologische Kreisläufe, in dem die von uns eingesetzten Rohstoffe mehrfach und nahezu vollständig verwertet werden“, erklärt Claus Sauter, Chief Executive Officer der Verbio. Im Geschäftsjahr 2023/2024 belief sich das Vermeidungsspotenzial der Verbio-Produkte laut C. Sauter auf 4,4 Mio. t CO2-Äquivalent.

Weitere Kooperation in Schwedt/Oder geplant
Am Verbio-Standort in Schwedt/Oder bereiten die beiden Partner bereits eine weitere Kooperation vor, die mit der Weiterverwertung der rund dreifachen Menge an biogenem CO2 den Rahmen der aktuellen Zusammenarbeit deutlich übertreffen wird. Im August 2025 wurde eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. Eine Projektumsetzung könnte bis 2028 erfolgen.

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