VDB: THG-Quote 2021 deutlich übererfüllt

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Wirtschaft
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Die Mineralölindustrie hat die deutsche Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) im Jahr 2021 deutlich übererfüllt. Insgesamt wurden dadurch nach aktuellen Angaben der Generalzolldirektion (GZD) über 15 Mio. t CO2-Reduzierung angerechnet. Dies entspricht einer Minderung in Höhe von 7,26 %; gesetzlich vorgeschrieben waren lediglich 6 %. Überschießende Mengen können auf Folgejahre übertragen werden. Den größten Beitrag leisteten Biodiesel, Bioethanol und Biomethan, die den Ausstoß um 11 Mio. t CO2 reduzierten. Elektromobilität vermied rund 25.000 t CO2. Verminderungen des Treibhausgasausstoßes bei der Erdölförderung (Upstream Emission Reductions, UER) erreichten einen neuen Rekordwert von über 1,8 Mio. t CO2-Reduktion (2020: 785.000 t).

Für Elmar Baumann, Geschäftsführer beim VDB Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie e. V., Berlin, zeigen die Zahlen der Generaldirektion Zoll erneut die überragende Rolle von Biokraftstoffen für den Klimaschutz im Verkehr. Biodiesel, Bioethanol und Biomethan sind nachhaltig und das Rückgrat der Treibhausgasminderung im Mobilitätssektor, und dies wird auch in den kommenden Jahren bis 2030 so bleiben. Die THG-Quote verpflichtet die Mineralölindustrie, den Treibhausgasausstoß ihrer Kraftstoffe im Vergleich zum Jahr 2010 um einen bestimmten Prozentsatz zu senken; im Jahr 2021 betrug die Quote 6 %, sie stieg im Jahr 2022 auf 7 %.

Der Beitrag von Elektromobilität ist 2021 mit einem Anteil an der THG-Quote von nur 0,16 %-Pkt. verschwindend gering. Er wird jedoch laut E. Baumann in den kommenden Jahren deutlich steigen, insbesondere wegen der Förderung durch den Gesetzgeber. Emissionsminderungen durch Elektromobilität werden dreifach auf die THG-Quote angerechnet. Deshalb ist deren Verwendung besonders geeignet, um die immer ehrgeizigeren Vorgaben der Quote zu erreichen, die bis 2030 auf eine Reduktion um 25 % steigt. Dreifachanrechnung, Kaufprämie und andere Förderungen eröffnen die Möglichkeit, dass sich der Beitrag der E-Mobilität zur Erfüllung der THG-Quote im Jahr 2022 verdoppeln könnte.

Der Einsatz von Biokraftstoffen, die fossilen Diesel ersetzen, ging im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr deutlich von 3,6 Mio. t auf 2,8 Mio. t zurück. Die steigenden THG-Quoten sind nach Einschätzung von E. Baumann auch in den kommenden Jahren unproblematisch erreichbar. Schließlich wird noch nicht das volle Potenzial von Biokraftstoffen genutzt, wie sich an den sinkenden Verbrauchszahlen von Biodiesel zeigt. Er fordert, dass künftig höhere Biokraftstoffbeimischungen zugelassen werden, wie B10, B20, B30 oder E20. Um den CO2-Ausstoß im Verkehr zu senken, werden alle Minderungsmöglichkeiten benötigt. Bei einem steigenden Anteil der Elektromobilität sinkt jedoch der Kraftstoffverbrauch. Um die Treibhausgasminderung der bereits vorhandenen Biodiesel- und Bioethanolmengen weiterzunutzen, braucht es deshalb höhere Beimischungen.

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