Der Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW GmbH, Stuttgart, hat von der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen, Bonn, den Planfeststellungsbeschluss für alle bayerischen Abschnitte des Energiewende-Großvorhabens SuedLink erhalten. Für die jetzt genehmigte rund 130 km lange Strecke von Mellrichstadt bis Bergrheinfeld beziehungsweise von Oerlenbach bis Altertheim besteht damit Baurecht.
In Bayern kann jetzt laut Dr. Werner Götz, Vorsitzender der Geschäftsführung der TransnetBW, vollumfänglich mit dem Bau von SuedLink gestartet werden. Mit SuedLink wird die Infrastruktur der Energiewende geschaffen und dafür gesorgt, dass die erneuerbaren Energien dort ankommen, wo sie gebraucht werden, zeigt sich W. Götz erfreut.
Die vorbereitenden Maßnahmen für die Baumaßnahme beginnen zeitnah. Zunächst erfolgt die Herstellung der Baustellenzufahrten sowie die Einrichtung der notwendigen Flächen für Geräte und Material. Anschließend werden Hindernisse wie Straßen oder Gewässer mit Horizontalbohrungen unterquert. Der Einzug der Kabel findet zu einem späteren Zeitpunkt statt.
Die Tiefbauleistungen in Bayern wurden nach einer europaweiten Ausschreibung an die Bauunternehmen Leonhard Weiss GmbH & Co. KG, Satteldorf, und die Strabag AG, Köln, vergeben. Die Leonhard Weiss verantwortet den nördlichen, die Strabag den südlichen Teil. Die Baumaßnahmen werden in den kommenden Monaten in der Regel nacheinander, teilweise aber auch parallel erfolgen. Die SuedLink-Erdkabel werden dabei in der Regel in offene Kabelgräben gelegt, die danach wieder verfüllt werden. Dort, wo SuedLink Hindernisse wie Straßen und Gewässer kreuzt, kommen geschlossene Bauweisen zum Einsatz.
Das SuedLink-Team war bereits im Mai und Juni 2025 mit Dialogtouren unterwegs, um vor Ort über die Bauvorbereitung, den Grabenaushub, das geschlossene Bohrverfahren, die benötigten Zuwegungen für die Baustellenfahrzeuge oder die spätere Anlieferung der Kabel mit Schwerlasttransporten transparent und frühzeitig zu informieren.
Über SuedLink
SuedLink ist eines der größten Infrastrukturvorhaben der Energiewende. Die Gleichstrom-Erdkabelverbindung wird ab Ende 2028 die windreichen Regionen Norddeutschlands mit Bayern und Baden-Württemberg verbinden. Die 700 km lange Verbindung wird von den beiden Übertragungsnetzbetreibern TransnetBW und TenneT TSO GmbH, Bayreuth, realisiert. Die TenneT ist für den nördlichen Trassenabschnitt und die Konverter in Schleswig-Holstein und Bayern zuständig. Die TransnetBW verantwortet den südlichen Trassenabschnitt und den Konverter in Baden-Württemberg.