Risikofinanzierung für Wasserstoff: Zukunft Gas fordert verbesserte Rahmenbedingungen

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Forschung & Entwicklung, Start-ups, Wasserstoff
Elektrolyseur: Wasserstoffzuleitungen zu den Speichereinheiten.
Foto: Zukunft Gas e. V.

Eine kürzlich veröffentlichte Studie des Start-up Netzwerks H2UB GmbH, Essen, zeigt, dass Venture Capital eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung innovativer Wasserstofflösungen spielt. Jedoch stehen junge Unternehmen in diesem Bereich vor erheblichen finanziellen Hürden, regulatorischen Barrieren und Marktzugangsbeschränkungen. Zukunft Gas, die Stimme der Gas- und Wasserstoffwirtschaft, setzt sich vor diesem Hintergrund für verbesserte Rahmenbedingungen ein, einschließlich finanzieller Unterstützung und harmonisierten Standards, um den Start-ups den notwendigen Rückenwind zu geben.

Nach Aussage von Dr. Timm Kehler, Vorstand der Zukunft Gas GmbH, Berlin, sind Start-ups die Avantgarde der Energietechnologie, doch ohne die erforderlichen Rahmenbedingungen wird riskiert, dass die Potenziale ungenutzt bleiben und damit, dass Europa international den Anschluss verliert, gerade vor dem Hintergrund des massiven US-Förderprogramms IRA. Ein vereinfachtes regulatorisches Umfeld, finanzielle Förderungen und eine robuste Infrastruktur sind der Schlüssel, um junge Unternehmen zu befähigen, ihre Innovationen vom Konzept zur Marktreife zu führen.

Die von der H2UB durchgeführte Studie „Mind the Gap: Venture Funding of Hydrogen Start-ups“ beleuchtet die Investitionstrends in der EU und den USA und unterstreicht die strategische Bedeutung von Wasserstoff-Start-ups. Die Studie zeigt verschiedene Herausforderungen auf, die das Wachstum von Wasserstoff-Start-ups in Europa bremsen: Wasserstoffinnovationen sind sehr investitionsintensiv und haben daher üblicherweise einen hohen Finanzierungsbedarf. Entsprechendes Risikokapital ist in Europa schwieriger als in den USA zu gewinnen. Dazu kommen komplexe energiewirtschaftliche Rahmenbedingungen, die bislang die Mehrkosten für klimaneutralen Wasserstoff nicht kompensieren. Außerdem fehlen aus Sicht von T. Kehler einheitliche Standards für die Zertifizierung von kohlendioxidarmen Wasserstoff, weshalb ein Handel mit dem nachhaltigen Energieträger bereits innerhalb der EU nur sehr schwierig möglich ist.

Die nationalen und europäischen Fördertöpfe müssen besser ausgestattet und so gestalten werden, dass sie Risikokapital anziehen. Der Handel mit Wasserstoff muss stimuliert werden. Hier können die Europäische Wasserstoffbank und H2 Global eine wichtige Rolle spielen. Für T. Kehler wird in Europa nicht nur mehr Risikokapitalbenötigt, sondern auch spezialisierte Finanzierungsinstrumente, die auf die besonderen Bedürfnisse von Hardware-Start-ups zugeschnitten sind. Anders als digitale Technologie-Start-ups, benötigen diese Unternehmen erhebliche Investitionen in Produktionsanlagen und Infrastruktur.

Darüber hinaus braucht Europa richtig gestaltete Herkunftsnachweise. Sie sind essenziell für einen transparenten und vergleichbaren Wasserstoffmarkt. Wenn diese Elemente mit einer reduzierten Bürokratie für junge Unternehmen verbunden werden, kann Europa seine Innovationskraft voll entfalten und den massiven Subventionen der USA etwas entgegensetzen, so T. Kehler weiter.

Die Zukunft Gas bietet jungen Unternehmen und Start-ups aus der Wasserstoffwirtschaft mit ihrem H2 Start-up Cluster eine Plattform zur Vernetzung. Junge Unternehmen können damit sowohl auf die fachliche Expertise der Mitgliedsunternehmen von Zukunft Gas zurückgreifen als auch bei der Finanzierung und Skalierung ihrer Projekte auf die Unterstützung des Netzwerks H2UB, mit dem die Zukunft Gas eine Kooperation eingegangen ist.

Mit dem H2 Start-up Cluster wird eine Brücke zwischen jungen Unternehmen und den großen Playern der Branche gebaut und den Start-ups eine Stimme in Berlin gegeben, betont T. Kehler abschließend. Zum Start-up Cluster der Zukunft Gas gehören die Azure Energy GmbH, die Siquens GmbH, die HEE Technologies GmbH, die Greenlyte Carbon Technologies GmbH, die ostermeier H2dorgen Solutions GmbH, die FairConsult 24/7 GmbH, die Eternal Power GmbH, die Microbify GmbH, die Graforce GmbH und die Kooperation mit der H2UB GmbH.

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