Die TotalEnergies-Raffinerie in Leuna hat bei der Umstellung der Öllieferungen Probleme, ausreichend Rohöl zu bekommen. Gegenüber der in Halle erscheinenden MZ Mitteldeutsche Zeitung erklärte eine Firmensprecherin, dass die aktuell vertraglich zugesicherten Mengen unter der durchschnittlichen Auslastung der Raffinerie der letzten Jahre liegen. Für einen wirtschaftlichen Betrieb der Raffinerie braucht es jedoch eine Infrastruktur, die es der Raffinerie ermöglicht, die Kapazitäten, so wie in der Vergangenheit, voll auszulasten.
Die Raffinerie hat – als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine – den Bezug von russischem Öl über die Druschba-Pipeline Ende 2022 eingestellt. Erdöl aus Norwegen und dem Nahen Osten wird jetzt per Schiff zum Hafen Danzig (Polen) transportiert und von dort über Pipelines nach Leuna geleitet. Auch die PCK-Raffinerie in Schwedt (Brandenburg) soll künftig einen Teil des Öls über Danzig erhalten. Ob ab Januar 2023 dort die Kapazitäten ausreichen, um beide Raffinerien ausreichend zu bedienen, muss sich laut TotalEnergies Marketing Deutschland GmbH, Berlin, erst noch zeigen. Der Konzern macht keine Angaben, wie viel Öl in der Verarbeitung in Leuna fehlt.
Die TotalEnergies-Raffinerie in Leuna beliefert mehr als 1.300 Tankstellen in Ostdeutschland mit Kraftstoff. In der Raffinerie können jährlich bis zu 12 Mio. t Rohöl verarbeitet werden. Rund 700 Mitarbeiter arbeiten in der Anlage.