OMV plant Erkundung geothermischer Potenziale in der Steiermark

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Nachhaltigkeit, Regenerativ, Unternehmen
Seismik-Lkw der OMV im Einsatz – auf der Suche nach klimaneutraler Wärme aus bis zu 3.500 Metern Tiefe.
Foto: OMV

Die OMV AG, Wien, gibt bekannt, dass ab Dezember 2025 umfassende seismische Messungen geplant sind, um das geothermische Potenzial des oststeirischen Beckens im Großraum Graz zu erforschen. Ziel der Messungen ist es, den geologischen Untergrund in einer Tiefe von 700 m bis 3.500 m zu erforschen und Erkenntnisse über mögliche geothermische Lagerstätten, auch als Heißwasservorkommen bekannt, zu gewinnen. Damit schließt die OMV an das Geothermie Joint Venture „deeep“ mit der Wien Energie GmbH an und greift auf die jahrzehntelangen Erfahrungen im Wiener Becken sowie auf die Expertise in der Exploration und Produktion zurück.

Nach Abschluss der Seismik erfolgt die Auswertung der erhobenen Daten, die zu einem Abbild des Untergrunds verarbeitet werden. Dieses Abbild unterstützt die OMV Experten bei der Identifikation potenzieller geothermischer Lagerstätten. Im Anschluss an die seismischen Messungen ist eine Erkundungsbohrung in der zweiten Jahreshälfte 2026 geplant. Sollte sich das vermutete geothermische Potenzial bestätigen, plant die OMV gemeinsam mit der Energie Steiermark GmbH, Graz, und der Energie Graz GmbH die langfristige Gewinnung von Wärme aus Tiefengeothermie für den Großraum Graz und damit eine nachhaltige, klimafreundliche Wärmversorgung der Stadt. Die Umsetzung dieses zukunftsweisenden Projekts steht derzeit noch unter dem Vorbehalt der Freigabe durch die zuständige Kartellbehörde.

Berislav Gaso, OMV Executive Vice President Energy, erklärt, dass Tiefengeothermie – also die Nutzung von Wärme aus der Tiefe – ein zentraler Bestandteil der OMV-Transformation ist und eine vielversprechende Möglichkeit bietet, Haushalte mit klimaneutraler Fernwärme zu versorgen. Mit Projekten wie dem in der Steiermark setzt die OMV die Geothermie-Strategie konsequent um und gestaltet den Weg hin zu einer nachhaltigen, sicheren und regionalen Energiezukunft.

Die seismischen Messungen werden nur wenige Wochen dauern und im Zeitraum von Dezember 2025 bis März 2026 stattfinden. Mit speziellen Seismik-Lkws werden vorwiegend entlang öffentlicher Straßen Schwingungen erzeugt und die Reflexionen der tiefen Gesteinsschichten mit Geophonen aufgefangen und aufgezeichnet. Die Vibrationsanregungen sind in Frequenzbereich und Stärke mit natürlichen Bodenschwingungen vergleichbar und ohne negative Auswirkungen auf die Umwelt. Die Messungen werden sich über eine Gesamtlänge von rund 900 km erstrecken. Die OMV hat langjährige Erfahrung mit seismischen Messungen und nutzt in der Steiermark erprobte Verfahren, die sich bereits in der Vergangenheit weltweit bewährt haben.

Derzeit ist das Projekt in der Genehmigungsphase, in der alle erforderlichen behördlichen Freigaben eingeholt werden, um die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben sicherzustellen. Die Seismik-Kampagne ist ein bedeutender Schritt für die Geothermie und in der Folge für die Nutzung klimaneutraler Energie in Österreich.

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