Gibt es etwas, das Sie persönlich in Ihrem Alltag verändert haben, um nachhaltiger zu leben?
Nachhaltigkeit beginnt für mich im Kleinen – also im persönlichen Alltag. Auf unserem Grundstück haben wir dauerhaft für Begrünung gesorgt, mit Bäumen, höheren Stauden und Rankpflanzen, die nicht nur das Mikroklima verbessern, sondern auch Lebensraum für Insekten schaffen.
Im Mobilitätsbereich setze ich konsequent auf mein Hybridfahrzeug – dabei gilt: so viel elektrisch wie möglich, so viel Diesel wie nötig. Kurze Strecken lege ich möglichst mit dem Fahrrad zurück, seit dem Umstieg auf ein Pedelec funktioniert das noch unkomplizierter und motiviert zusätzlich.
Auch die Ernährung entwickelt sich: Ich achte bewusst auf einen reduzierten Fleischkonsum und insgesamt auf einen nachhaltigeren Lebensstil. Für mich bedeutet das, Entscheidungen überlegt zu treffen – mit Blick auf Umwelt, Ressourcen und langfristige Wirkung.
Die VTA Software & Service GmbH bietet mit CEEMAS eine Softwarelösung, um präzise, rechtssichere und nachprüfbare Nachhaltigkeitsnachweise zu erstellen und zu verwalten, die sowohl regulatorischen als auch betriebswirtschaftlichen Anforderungen gerecht werden. Wie funktioniert die Software in der Praxis und welche Branchen profitieren besonders davon?
CEEMAS ist eine spezialisierte Softwarelösung zur Ermittlung von CO2-Emissionen für molekulare Energieträger. Die Software arbeitet auf Basis eines massenbilanziellen Ansatzes: Sie bildet den gesamten Verarbeitungsprozess ab und ordnet jeder einzelnen Prozessstufe die entsprechenden CO2-Emissionen zu.
Ein zentrales Element ist die chargengenaue Erfassung der Einsatzstoffe – inklusive der zugehörigen, behördlich registrierten Nachhaltigkeitsnachweise. Diese Nachweise müssen in staatlich anerkannten Datenbanken wie Nabisy, Elna oder zukünftig der UDB hinterlegt sein. Auch die Ausgabe der Nachweise bei der Weiterverarbeitung oder beim Vertrieb wird in diesen Systemen dokumentiert, was eine durchgängige Nachvollziehbarkeit gewährleistet.
Die Zielgruppe von CEEMAS umfasst insbesondere Produzenten von alternativen Kraftstoffen und Biogas sowie Großhändler, die solche Kraftstoffe – entweder als Reinprodukte oder in Mischungen – vertreiben und in Verkehr bringen. Darüber hinaus unterstützt die Software bei der Berechnung von CO2-Vermeidungen, die für die Meldung an die zuständige Kraftstoffquotenstelle erforderlich sind, insbesondere im Zusammenspiel mit weiteren Erfüllungsoptionen.
Insgesamt bietet CEEMAS eine transparente, regelkonforme und effiziente Lösung zur Emissionsberechnung und Nachweisführung entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Welche Vorteile bietet die digitale Dokumentation von CO2-Emissionen für die Umweltbilanz eines Unternehmens?
Unternehmen stehen zunehmend unter dem Druck, ihre Emissionen zu senken und sich langfristig klimaneutral aufzustellen. Auch wenn der Weg dahin Zeit braucht, ist klar: Kraft- und Brennstoffe werden noch über Jahre hinweg eingesetzt. Ein zentraler Hebel auf diesem Weg ist der schrittweise Ersatz fossiler Energieträger durch kohlendioxidreduzierte Alternativen.
Damit solche Alternativen im betrieblichen Alltag wirklich attraktiv werden, braucht es eine verlässliche und nachvollziehbare Quantifizierung ihrer CO2-Vermeidungen. Genau hier setzt die digitale Dokumentation an: Mit CEEMAS können Unternehmen der Energiewirtschaft die CO2-Emissionen ihrer Energieprodukte exakt berechnen und mit Nachhaltigkeitsnachweisen belegen – registriert in behördlich anerkannten Datenbanken wie Nabisy oder Elna.
Das bringt gleich mehrere Vorteile: Zum einen verbessert sich die Umweltbilanz der Unternehmen durch belegbare CO2-Vermeidungen. Zum anderen wird der Einsatz alternativer, kohlendioxidreduzierter Energieträger wirtschaftlich interessanter, weil ihre Wirkung transparent und nachweisbar ist.
So schafft die digitale Dokumentation nicht nur Klarheit und Konformität, sondern auch einen echten Anreiz für Unternehmen, frühzeitig auf klimafreundlichere Lösungen umzusteigen – was letztlich den Markthochlauf dieser alternativen Energieträger entscheidend unterstützt.
Die Software der VTA erleichtert die Umsetzung des Brennstoffemissionshandelsgesetzes (BEHG) durch automatisierte Berechnungen von Treibhausgasemissionen und deren Unterstützung bei der Übermittlung an die Deutsche Emissionshandelsstelle.
Welche Auswirkungen hat die Automatisierung dieser Prozesse auf die Nachhaltigkeitsstrategie von Unternehmen?
Die Automatisierung der Emissionsübermittlung an die zuständige Emissionshandelsstelle bringt für Unternehmen erhebliche Vorteile im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie. Ein zentraler Aspekt ist die effiziente Wiederverwendung vorhandener Daten: Die CO2-Werte, die bereits für die Quotenanmeldung erhoben wurden, dienen gleichzeitig als Grundlage für die Berechnung im Rahmen des Brennstoffemissionshandelsgesetzes (BEHG). Unser Berechnungsverfahren wurde erfolgreich vom TÜV SÜD geprüft, was zusätzliche Sicherheit hinsichtlich der methodischen Korrektheit bietet. Durch die automatisierte Erfassung und Übermittlung dieser Daten wird nicht nur das Fehlerrisiko durch manuelle Eingaben reduziert, sondern auch sichergestellt, dass die Berechnungen korrekt und konsistent auf Basis geprüfter Daten erfolgen.
Für Unternehmen bedeutet das eine deutliche Prozessverschlankung bei der BEHG-Anmeldung und gleichzeitig eine verlässliche Einhaltung gesetzlicher Vorgaben – ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige, ordnungsgemäße Unternehmensführung.
Eigentlich war von der Politik geplant, dass Unternehmen dazu verpflichtet werden sollten, ihren CO2-Fußabdruck nachzuweisen. Dieses Vorhaben wurde jedoch gekippt bzw. bis auf Weiteres aufgeschoben. Wie positioniert sich die VTA vor dem Hintergrund der aufgeschobenen Berichtspflichten zur CSRD? Welche strategischen Argumente sprechen dennoch für einen frühzeitigen Einstieg in die CO2-Dokumentation und das Nachhaltigkeitsmanagement?
Die ursprünglich geplante schnelle und umfassende Einführung detaillierter Nachhaltigkeitsberichtspflichten hätte es erforderlich gemacht, CO2-Emissionen entlang der gesamten Lieferkette kurzfristig und quantifizierbar bereitzustellen. Durch die OMNIBUS-Verordnung wurde diese Pflicht nun zunächst auf große Unternehmen und deren direkte Zulieferer beschränkt – aber damit ist sie keinesfalls dauerhaft vom Tisch.
Aus unserer Sicht bedeutet das lediglich einen Aufschub, keinen Ausstieg. Die digitale CO2-Dokumentation bleibt zentral, wenn wir Vertrauen in alternative Kraft- und Brennstoffe schaffen wollen. Denn nur auf Basis belastbarer und quantifizierter Informationen lässt sich die Klimawirkung dieser Energieträger transparent und nachvollziehbar darstellen.
Je mehr Informationen aus der gesamten Wertschöpfungskette digital verfügbar sind, desto höher ist die Transparenz – und desto schwerer wird potenzieller Missbrauch. Gleichzeitig entsteht durch diese belastbaren Daten eine wertvolle Grundlage für weitere Anreizsysteme: Warum sollte ein Lkw, der nachweislich mit kohlendioxidneutralem HVO fährt, nicht ebenso von der Maut befreit sein wie ein E-Lkw? Die digitale Dokumentation ermöglicht genau diesen Nachweis.
Solche Incentivierungen sind entscheidend, um den Einsatz klimaschonender Energieträger zu fördern und so den Weg zur Klimaneutralität aktiv mitzugestalten. Daher bleiben wir überzeugt: Die digitale CO2-Dokumentation ist ein zukunftsweisendes Instrument – unabhängig von zwischenzeitlichen regulatorischen Erleichterungen.
Ungeachtet der gekippten politischen Absicht, den CO2-Fußabdruck verbindlich nachzuweisen – es drohen nach wie vor Strafzahlungen, wenn Unternehmen zu viel CO2 ausstoßen: Mit welcher Genauigkeit können Sie die Nachhaltigkeitsnachweise erstellen und auf welcher Grundlage erfolgen diese?
Die Erstellung von Nachhaltigkeitsnachweisen basiert auf dem sogenannten massenbilanziellen Ansatz. Dieser erlaubt es, CO2-Vermeidungen über einen definierten Bilanzierungszeitraum hinweg zu erfassen und auf die eingesetzten und erzeugten Mengen zu verteilen.
Dabei gilt: Je genauer der zugrunde liegende Prozess abgebildet wird – etwa durch präzise Daten zu Einsatzstoffen, Verarbeitungsstufen und Transportwegen –
und je enger die zeitliche Eingrenzung erfolgt, desto exakter ist auch die Berechnung der CO2-Emissionen.
Allerdings muss man verstehen, dass innerhalb eines Bilanzierungszeitraums kein direkter physikalischer Bezug zwischen einem konkreten Liter Kraftstoff und der zugehörigen Reduktion des CO2-Ausstoßes hergestellt wird. Die vermiedenen Emissionen werden vielmehr rechnerisch auf die Gesamtmenge im Zeitraum verteilt.
Das hat aber keinen negativen Einfluss auf die Genauigkeit: Über den gesamten Bilanzierungszeitraum hinweg ist die Durchschnittsberechnung verlässlich und entspricht den regulatorischen Vorgaben – eine fundierte, transparente und nachvollziehbare Grundlage für den Nachhaltigkeitsnachweis.
Mit CEETRAC bietet die VTA eine Lösung, die die gesamte Lieferkette bis zum Endverbraucher abbildet, einschließlich Tankstellenmanagement und Flottenmanagement, um CO2-Daten transparent zu erfassen und zu optimieren. Worin sehen Sie dabei den konkreten Mehrwert für Ihre Kunden in puncto Nachhaltigkeit?
Der CO2-Fußabdruck alternativer Kraft- und Brennstoffe ist keineswegs pauschal zu bewerten – er variiert stark in Abhängigkeit von den eingesetzten Rohstoffen, den geografischen Gegebenheiten und insbesondere den Transportwegen. Selbst bei ein und demselben Produkt, wie etwa HVO, können sich je nach Herkunft Unterschiede in der vermiedenen Menge an CO2-Emissionen von 20 % oder mehr ergeben.
Mit der wachsenden Vielfalt an alternativen Energieträgern – beispielsweise durch eFuels – wird diese Differenzierung noch bedeutender. Durchschnittswerte reichen dann nicht mehr aus, um die tatsächliche Klimawirkung korrekt abzubilden.
Hier liegt der große Mehrwert von CEETRAC: Die Lösung greift auf die präzise berechneten CO2-Daten aus CEEMAS und den behördlich registrierten Nachhaltigkeitsnachweisen zurück. CEETRAC übernimmt die Aufgabe, diese individuellen Emissionsdaten transparent und rückverfolgbar auf die einzelnen Verbraucher aufzuteilen und stellt entsprechende Nachweisbescheinigungen aus.
Kundinnen und Kunden erhalten dadurch verlässliche, detaillierte Angaben zum CO2-Fußabdruck der von ihnen genutzten Energieträger – nicht als theoretischer Durchschnitt, sondern auf Basis der konkreten Lieferkette. Diese Informationen können direkt in die unternehmenseigene Nachhaltigkeitsberichterstattung einfließen und stärken so sowohl die Glaubwürdigkeit als auch die Wirksamkeit der Klimastrategie.
Welche Bedeutung hat die IT-Sicherheit für die Glaubwürdigkeit von Nachhaltigkeitsnachweisen?
IT-Sicherheit ist aus unserer Sicht ein ganz zentraler Baustein für die Glaubwürdigkeit digitaler Nachhaltigkeitsnachweise. Die CO2-Dokumentation entlang der Wertschöpfungskette molekularer Energieträger umfasst Millionen von Datensätzen – sowohl in behördlich registrierten Datenbanken als auch in privatwirtschaftlichen Systemen wie CEEMAS und CEETRAC.
Diese enorme Datenmenge kann nur über automatisierte Prozesse und stabile Schnittstellen effizient verarbeitet werden. Umso wichtiger ist es, diese Daten wirksam vor Manipulation, Missbrauch und Ausfällen zu schützen. Dabei geht es nicht nur um Integrität und Vertraulichkeit, sondern auch um Verfügbarkeit: Wer auf digitale Dokumentation setzt, muss sicherstellen, dass diese auch kontinuierlich online abrufbar und in Prozesse – wie etwa Mautsysteme – integrierbar ist.
Bei der VTA Software haben wir deshalb bereits vor über zehn Jahren ein Informationssicherheits-Managementsystem (ISMS) aufgebaut und sind nach ISO/IEC 27001 zertifiziert. IT-Sicherheit ist bei uns kein Zusatz, sondern fest in der DNA unseres Unternehmens verankert. Als Teil der kritischen Infrastruktur unterliegen wir zudem strengen behördlichen Kontrollen.
Gerade im Kontext der Nachhaltigkeit und CO2-Transparenz sehen wir IT-Sicherheit als einen unverzichtbaren Grundpfeiler. Denn nur wenn die Daten vertrauenswürdig, fälschungssicher und jederzeit verfügbar sind, kann die digitale CO2-Dokumentation ihr volles Potenzial entfalten –
als glaubwürdige Grundlage für nachhaltiges Handeln.