H2 MOBILITY und BASF treiben Bau von Wasserstofftankstelle voran

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Allgemein, Erneuerbarer H2, Tankstellen, Unternehmen, Wasserstoff
v. l. n. r.: Philip Kröger, Projektleiter H2 MOBILTY; Martin Jüngel, Geschäftsführer & CFO H2 MOBILITY; Tilmann Hezel, Senior Vice President, Infrastructure Standort Ludwigshafen BASF; Dr. Nicolas Meyer, Oberbürgermeister Frankenthal; Dennis Fanelsa, Senior Vice President, Site Management Standort Ludwigshafen BASF; Stefan Rößler, Projektkoordinator Zukunftsfelder & Innovationen Metropolregion Rhein-Neckar.
Foto: BASF

Die H2 MOBILITY Deutschland GmbH & Co. KG, Berlin, und die BASF SE, Ludwigshafen, investieren gemeinsam in den Bau einer H2-Tankstelle in Frankenthal. Mit der Anlieferung wichtiger Kernkomponenten ist ein Meilenstein auf dem Weg zur Fertigstellung der Anlage erreicht. Im Beisein des Frankenthaler Oberbürgermeisters Dr. Nicolas Meyer haben die Projektpartner jetzt den Baufortschritt der neuen H2-Tankstelle in Frankenthal vorgestellt. Die Inbetriebnahme ist für das vierte Quartal 2024 geplant.

Neben dem Werksgelände der BASF entsteht auf Frankenthaler Gemarkung eine öffentliche Wasserstofftankstelle. Künftig können dort Pkw und leichte Nutzfahrzeuge (700 bar) sowie Lkw und Busse (350 bar) tanken. Das Herzstück der Tankstelle bilden der Verdichter sowie zwei Mittel- und Hochdruckspeicher. Bis zur geplanten Eröffnung Ende 2024 werden die technischen Komponenten der Anlage in einem mehrmonatigen Inbetriebnahmeprozess inklusive Betankungstests auf die öffentliche Nutzung vorbereitet.

Der Bau der Wasserstofftankstelle in Frankenthal ist aus Sicht von N. Meyer ein wichtiger Baustein der Mobilitäts- und Klimawende für die Stadt. Er ist erfreut, dass durch dieses Projekt auch den Bürgern Frankenthals sowie der Umgebung die Wasserstofftankstelle zur Verfügung stehen wird. Für den Wirtschaftsstandort ist diese Wasserstofftankstelle ebenfalls eine wichtige Stecknadel auf der Logistik-Landkarte.

Leistungsfähige H2-Tankstelle in Rheinland-Pfalz
Für die erste Ausbaustufe ist eine Tageskapazität von 700 kg bis 800 kg Wasserstoff vorgesehen, das entspricht mehr als 30 Lkw bzw. Bussen. Bis 2027 plant die H2 MOBILITY, Erbauerin und Betreiberin der Tankstelle, in einer zweiten Ausbaustufe die Kapazität zu verdoppeln. Die Nachfrage im Schwerlastverkehr wird auch in dieser Region deutlich zunehmen. Deshalb werden laut Martin Jüngel, Geschäftsführer und Chief Financial Officer der H2 MOBILITY Deutschland, neue Standorte, wie in Frankenthal, um ein Vielfaches größer als noch vor ein paar Jahren gebaut. Dort können künftig bis zu drei Fahrzeuge gleichzeitig tanken, darunter Bus und Lkw mit 350 bar sowie leichte Nutzfahrzeuge und Pkw mit 700 bar.

Die BASF wird im Rahmen des Projekts anteilig in das vorgesehene 350-bar-Modul investieren. Ziel des Unternehmens ist es, eine sektorenübergreifende Wasserstoffwirtschaft in der Region mitanzustoßen. Kohlendioxidfreier Wasserstoff ist integraler Bestandteil der Energietransformation am Standort Ludwigshafen, betont Tilmann Hezel, Senior Vice President Infrastructure am BASF-Standort Ludwigshafen. Gleichzeitig ist Wasserstoff und eine ausreichende H2-Infrastruktur grundlegend für einen Wandel zu alternativen Antrieben. Diese Schnittmenge muss genutzt werden: Mit Projekten wie der H2-Tankstelle, aber auch dem im Bau befindlichen Wasserelektrolyseur, will die BASF die regionale Mobilität genauso wie die Zulieferer und Transportunternehmen am Standort beim Umstieg auf Fahrzeuge mit Brennstoffzellen-Antrieb unterstützen.

Durch die Lage an der A6 über die Anschlussstelle Kreuz Ludwigshafen Nord ist die Tankstelle für den Logistikverkehr in Rheinland-Pfalz und die länderübergreifende Region strategisch gut gelegen und leicht anfahrbar. Außerdem bildet die Tankstelle eine wichtige Redundanz für die Metropolregion Rhein-Neckar, in der bis 2026 drei weitere H2-MOBILITY-Tankstellen von ähnlicher Größe und Leistungsfähigkeit entstehen.

Dr. Doris Wittneben, Bereichsleiterin Zukunftsfelder und Innovation Metropolregion Rhein-Neckar GmbH, begrüßt es sehr, dass mit der Wasserstofftankstelle in Frankenthal ein weiterer wichtiger Baustein des Wasserstoffökosystems in der Rhein-Neckar-Region auf den Weg gebracht wird. Die Wasserstofftankstelle Frankenthal ist Teil des Projektes H2Rivers, das die Metropolregion Rhein-Neckar im Rahmen des HYLAND-Förderrahmens der Bundesregierung koordiniert. Von der Erzeugung des klimafreundlichen Wasserstoffs durch erneuerbare Energien, über eine neue Tankstelleninfrastruktur, bis zum Einsatz der Brennstoffzellentechnologie in öffentlichen und kommunalen Fahrzeugen, wird die Marktreife des Energieträgers Wasserstoff gezeigt.

H2Rivers: Wasserstoff Demonstrationsprojekt Rhein-Neckar
Das Projekt H2Rivers ebnet in der Metropolregion Rhein-Neckar und dem mittleren Neckarraum den Weg für den flächendeckenden Markteintritt von emissionsfreien Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologien im Mobilitätssektor. Die Entwicklung der Metropolregion Rhein-Neckar als Wasserstoffregion wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP2) mit 20 Mio. Euro Investitionszuschüssen durch das BMDV Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Berlin, gefördert. Die Wasserstofftankstelle in Frankenthal wird für ihren Teil mit 1.288.000 Euro gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH, Berlin, koordiniert und durch den PtJ Projektträger Jülich des Forschungszentrums Jülich GmbH umgesetzt.

Vorreiter in Europa: H2 MOBILITY-Stationsnetz
Aktuell können Pkw und kleine Nutzfahrzeuge, darunter Flurförderzeuge und Müllsammler, an über 80 öffentlichen H2-MOBILITY-Wasserstofftankstellen mit 700 bar tanken. Vier weitere 700-bar-Tankstellen befinden sich in Planung, Bau oder Inbetriebnahme. An 27 Stationen ist die Betankung mit 350 bar für Lkw und Busse möglich. 15 weitere Betankungsoptionen für 350 bar befinden sich in der Umsetzung. Die Netzentwicklung erfolgt unter anderem entlang der TEN-T-Korridore und stets nachfrageorientiert.

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