E.ON: Zukunftsindex zeigt Potenzial zur Vermeidung von 178 Mio. t CO2

Gesch. Lesedauer: 3 Minuten
Daten + Statistiken
Die Infografik zum E.ON-Zukunftsindex zeigt die ermittelten Vermeidungspotenziale für CO2; in der kurz- und langfristigen Betrachtung.
Foto: E.ON

Auf dem Weg hin zur Klimaneutralität können auch Verbraucher einen Beitrag leisten, um die Energiewende voranzubringen. Welche konkreten Potenziale zur CO2-Reduktion damit kurz- und langfristig in Haushalt und Verkehr verbunden sind, zeigt der neue E.ON-Zukunftsindex.

Laut Filip Thon, Chief Executive Officer von der E.ON Energie Deutschland, München, können die Haushalte in Deutschland jährlich bis zu 178 Mio. t Kohlendioxid vermeiden, wenn sie sämtliche Potenziale in Bereichen wie Solar, E-Mobilität, Nahverkehr und Heizen ausschöpfen. Auch die konkreten Absichten der Deutschen für die nächsten 12 Monate sind beachtlich: Die Datenexperten der Energy Brainpool GmbH & Co. KG, Berlin, haben auf deren Basis ein jährliches Potenzial zur CO2-Reduktion von bis zu 18 Mio. t errechnet. Nach Aussagen von F. Thon kann allein die Umsetzung der kurzfristigen Pläne rechnerisch mehr Kohlendioxid vermeiden, als im Bundesland Schleswig-Holstein jährlich energiebedingt ausgestoßen wird. Das zeigt, dass es jedem möglich ist, die „grüne“ Energiezukunft mitzugestalten. Voraussetzung für eine dekarbonisierte, dezentrale und digitale Energiewelt ist eine Verbraucherwende. Es reicht nicht nur zu erklären, dass sich etwas ändern muss, sondern auch das ‚Wie‘ und das ‚Warum‘. Um das gemeinsame Ziel zu erreichen, sind laut E.ON die richtigen politischen Rahmenbedingungen genauso wichtig, wie ein beherztes Anpacken aller Teile der Gesellschaft.

Konsequenter Umstieg auf E-Mobilität verringert CO2-Ausstoß um 69 Mio. t/a
Die Ergebnisse der Studie, für die 10.000 Personen befragt wurden, zeigen detailliert, welches Potenzial in verschiedenen Maßnahmen steckt. Als wichtiger Hebel erweist sich das Themenfeld E-Mobilität: Würden alle Fahrer von Verbrenner-Autos in Deutschland auf Elektrofahrzeuge umsteigen, ließen sich langfristig rund 69 Mio. t/a CO2 vermeiden. Anhand der Planungen für die nächsten 12 Monate – etwas über 4 % wollen konkret bis Mitte 2024 umsteigen – ermittelt die Energy Brainpool ein kurzfristiges CO2-Vermeidungspotenzial von mehr als 3 Mio t. Auch die Technologie bidirektionales Laden bietet der Auswertung zufolge Möglichkeiten, Emissionen deutlich zu reduzieren. Dabei wird der ohnehin vorhandene Akku des E-Autos nicht nur für Fahrstrom genutzt, sondern kann auch als Stromspeicher, beispielsweise für das eigene Zuhause, eingesetzt werden. Durch die damit verbundenen Effekte könnten langfristig insgesamt bis zu 18 Mio. t/a Kohlendioxid vermieden werden, wie die Datenexperten zeigen.

Vermeidung von bis zu 30 Mio. t CO2 durch Wärmepumpen
In den untersuchten Kategorien, die sich auf das Thema Heizen beziehen, wird unter anderem das Potenzial von Wärmepumpen deutlich: Würden alle Hausbesitzer ohne Wärmepumpe oder andere erneuerbare Heizungssysteme umsteigen, ließen sich insgesamt rund 30 Mio. t/a CO2 vermeiden. Kurzfristig könnten es knapp unter 2 Mio. t sein, denn 6,4 % der Hausbesitzer ohne Wärmepumpe planen den Umstieg innerhalb der kommenden 12 Monate.

Photovoltaik kann bis zu 24 Mio. t/a CO2-Reduktion erzeugen
Im Bereich Photovoltaik bestätigt sich das Trend-Thema Balkon-Solaranlage: Mehr als 10 % der Menschen in Wohnungen, die noch keine haben, planen die Anschaffung innerhalb der kommenden 12 Monate. Auch bei Dach-Solaranlagen zeigt sich nach wie vor großes Potenzial: Hier planen etwas mehr als 16 % der Hausbesitzer ohne Anlage eine baldige Installation. Werden die Pläne im Bereich Solar umgesetzt, wären damit ab dem kommenden Jahr rechnerisch rund 4 Mio. t/a Kohlendioxid vermeidbar. Maximal möglich in beiden Bereichen wären summiert rund 24 Mio. t jährlich.

So wurde der E.ON-Zukunftsindex ermittelt
Der E.ON-Zukunftsindex untersucht insgesamt drei Kategorien: „Energiewende Zuhause“, „Verkehrswende“ und „Verbrauchswende“. Die Indikatoren der jeweiligen Kategorie werden im Status Quo (aktuelle Verbreitung in Prozent), Status Plan (Pläne der Deutschen in den kommenden 12 Monaten in Prozent und jährliches Potenzial zur CO2-Reduktion ab Umsetzung der Pläne in Tonnen) und Potenzial (maximal mögliche jährliche Vermeidung von CO2 in Tonnen) betrachtet. Laut Tobias Federico, Gründer und Geschäftsführer der Energy Brainpool, wurden insgesamt 30 Datenwerte aus Umfrageergebnissen und Potenzialanalysen abgebildet. Die Indikatoren setzen sich aus Energielösungen und -themen wie Dach-Solaranlagen, Balkon-Solaranlagen, Wärmepumpen (Energiewende Zuhause), E-Auto-Umstieg, Wechsel auf Nahverkehr, Bidirektionales Laden (Verkehrswende) sowie Energiesparen beim Heizen und smarte Thermostate (Verbrauchswende) zusammen. Die Potenziale zur CO2-Vermeidung wurden in umfassenden Hochrechnungsverfahren auf Basis der Umfrageergebnisse, externer Datenquellen und Modellierungsverfahren ermittelt.

Für die Datenbasis des E.ON-Zukunftsindex‘ haben die Datenexperten der Energy Brainpool in Zusammenarbeit mit den Marktforschern der Civey GmbH, Berlin, eine umfangreiche Studie durchgeführt. Die Stichprobe umfasste durchschnittlich 10.000 Personen unterschiedlicher Zielgruppen (u. a. Hausbesitzer, Bewohner von Wohnungen, Fahrer von Verbrenner-Autos). Die Teilnehmer wurden initial zum Status-Quo der einzelnen Energielösungen und -themen befragt. Die Planungen der Deutschen wurden ebenfalls anhand individueller Zielgruppen (z. B. Hausbesitzer ohne Solaranlage/Wärmepumpe, Personen ohne smarte Thermostate) ermittelt.

Beitrag teilen:

Neueste Artikel