E-Lyte Innovations GmbH: Nominiert für den Deutschen Gründerpreis 2024

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Forschung & Entwicklung, Start-ups, Unternehmen
Dr. Ralf Wagner, Mitgründer der E-Lyte Innovations GmbH, nominiert in der Kategorie Aufsteiger des Deutschen Gründerpreises.
Foto: Dirk Bruniecki für Deutscher Gründerpreis

Der Deutsche Gründerpreis ist nach Angaben des Veranstalters die bedeutendste Auszeichnung für herausragende Unternehmer und einer der renommiertesten Wirtschaftspreise in Deutschland. Er wird 2024 bereits zum 22. Mal vergeben. Ziel der Initiative ist es, erfolgreiche Gründer und ihre Unternehmen sichtbar zu machen und durch die vielfältige Unterstützung noch erfolgreicher. Der Preis wird jährlich in den Kategorien Schüler, Start-Up, Aufsteiger und Lebenswerk verliehen. Außergewöhnliche Unternehmerleistungen können mit einem Sonderpreis gewürdigt werden. Ausgelobt wird der Deutsche Gründerpreis von den Partnern stern, Sparkassen, ZDF und Porsche, die sich bereits seit 1997 für die Förderung des Unternehmertums und der Gründungskultur engagieren. Der Deutsche Gründerpreis wird durch ein hochkarätiges Kuratorium unterstützt, das Patenschaften für die Finalisten und Preisträger übernimmt. Förderer des Deutschen Gründerpreises sind die Bertelsmann SE & Co. KGaA, die Gruner + Jahr GmbH, die Süddeutsche Zeitung und die Versicherungen der Sparkassen. Kooperationspartner ist das BMWK Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Berlin.

In einer Zeit, in der ökologische Nachhaltigkeit und technologische Innovationen immer stärker in den Fokus rücken, hat sich die E-Lyte Innovations GmbH, Kaiserslautern, als führendes Unternehmen in der Entwicklung und Produktion von Elektrolyten etabliert. Gegründet von einer Gruppe ambitionierter Wissenschaftler aus Münster, setzt das Unternehmen auf die Entwicklung und Produktion maßgeschneiderter Elektrolyte für unterschiedlichste Anwendungen – von der Elektromobilität bis zur Medizintechnik. Welcher der Finalisten in den Kategorien „Aufsteiger“ und „Start-Up“ die begehrte Trophäe gewinnt, erfahren die Kandidaten bei der Preisverleihung am 24. September 2024 im ZDF-Hauptstadtstudio in Berlin.

Elektrolyte sind das Herzblut moderner Energiespeicher. Sie beeinflussen maßgeblich die Energiedichte, die Be- und Entladegeschwindigkeit sowie die Sicherheit und Temperaturbeständigkeit von Batterien. Asien dominiert aktuell den Weltmarkt, doch die E-Lyte bricht ihn laut Pressemitteilung auf. Das Unternehmen entwickelt und produziert Elektrolyte für eine breite Palette von Anwendungen, von extrem sicheren Batterien für Herzschrittmacher bis hin zu Hochleistungsbatterien für Supersportwagen. Gegründet von Dr. Kolja Beltrop (40), Dr. Stephan Röser (44), Sebastian Staiger (37) und Dr. Ralf Wagner (36) setzt das Unternehmen auf Forschung, Entwicklung und die enge Zusammenarbeit mit führenden Automobilherstellern und Zellproduzenten.

Vier ambitionierte Absolventen des MEET Münster Electrochemical Energy Technology Batterieforschungszentrums der Uni Münster, haben eine gemeinsame Vision: die Entwicklung und Produktion von maßgeschneiderten Elektrolytlösungen in Deutschland, bis dato eine Marktlücke. Was als Idee auf einer Fachmesse begann, hat sich inzwischen zu einem erfolgreichen Unternehmen entwickelt, das sich in einem stark von Asien dominierten Markt behauptet. Die Herstellung und Kommerzialisierung von Batteriezellen ist ein aufwendiger und langwieriger Prozess, insbesondere im Automotive-Bereich.

Europa und Deutschland haben laut R. Wagner in der Vergangenheit den Know-how-Aufbau verschlafen. Die E-Lyte ist jetzt dabei, aufzuholen. Dies vor allem auch vor dem Hintergrund der neuen Giga-Fabriken in Deutschland und Europa.

Ein entscheidender Meilenstein war die Partnerschaft mit der FUCHS SE, Mannheim, einem weltweit agierenden Hersteller von Schmierstoffen, da die Produktion der von Elektrolyten ähnelt. 2022 stieg die FUCHS als strategischer Partner ein und unterstützte die E-Lyte beim Aufbau einer modernen Produktionsanlage in Kaiserslautern. Dank der FUCHS war dort ein Teil der Infrastruktur bereits vorhanden.

Für die Gründer war in den letzten fünf Jahren die große Wettbewerbsfähigkeit ihrer eigenen Herstellungsstraße ziemlich überraschend. Laut R. Wagner funktionierte die komplett neu konzipierte Produktionsanlage anders als die der asiatischen Wettbewerber und ist außerdem umweltfreundlicher. Trotzdem ist die E-Lyte preislich wettbewerbsfähig, was die Gründer in der Form nicht erwartet hätten.

Die E-Lyte plant, die Produktionskapazitäten weiter auszubauen und in neue Märkte zu expandieren. Neben der Erweiterung des Standorts in Kaiserslautern ist auch der Einstieg in den nordamerikanischen Markt vorgesehen. Nach Aussage von R. Wagner evaluiert das Team derzeit den Markteintritt in Nordamerika und steht bereits in Gesprächen für einen Standort. Neben der Produktionskompetenz spielt auch der Bereich Forschung und Entwicklung eine zentrale Rolle. Batteriezellen sind so individuell wie die Motorisierungen der verschiedenen Automarken. K. Beltrop stellt klar, dass es auch in der Elektrolyte-Branche keine eierlegende Wollmilchsau, sondern nur ein für den Kunden perfekt passendes Rezept gibt. Diese maßgeschneiderten Lösungen sind das Herzstück der Unternehmensstrategie. Langfristig sieht das Unternehmen auch Wachstumspotenzial in anderen internationalen Märkten, wie beispielsweise in Indien, das in den nächsten Jahren stark an Bedeutung gewinnen wird. Laut R. Wagner ist es das Ziel, in fünf Jahren ein globaler Player auf dem Elektrolytmarkt zu sein.

Die Finalisten in der Kategorie Start-Up, ein- bis maximal dreijährige Unternehmen, die ihre Geschäftsidee besonders erfolgreich am Markt etabliert haben:

  • BLUU Seafood GmbH, Berlin: Fisch, der an Land gezüchtet wird! Mit innovativer Biotechnologie hat die BLUU eine nachhaltige Alternative zur industriellen Fischerei geschaffen. Aus Fischzellen von atlantischem Lachs und der Regenbogenforelle werden Fischprodukte hergestellt, die sowohl in Geschmack als auch den Nährwerten konkurrieren können; eine tierethische Alternative für Konsumenten, ohne die natürlichen Ressourcen zu überlasten.
  • WeSort.AI GmbH, Würzburg: Zerkratzt, zerdrückt, verschmutzt? Trotzdem bleibt kein Joghurt-Becher in der Abfalltrennung unerkannt. Die KI von WeSort.AI unterscheidet über sieben Mio. verschiedene Produkte, kann von einer PET-Flasche die Marke auslesen, das Volumen berechnen und das Gewicht bestimmen. Die Sortierung ist schnell und nahezu 100 % genau. Menschliche Sortierer brauchen fünf Mal länger und erreichen gerade einmal die Hälfte bei der Genauigkeit.

In der Kategorie Aufsteiger werden Unternehmen ausgezeichnet, die nicht älter als neun Jahre sind und bereits ein außerordentliches Wachstum erreicht haben. Nominiert sind in diesem Jahr:

  • Dermanostic GmbH, Düsseldorf: Die digitale Hautarztpraxis dermanostic bietet eine unkomplizierte und schnelle dermatologische Behandlung. Per Smartphone-App werden drei Fotos der Hautveränderung erstellt und einige Fragen beantwortet – die sogenannte Anamnese. Wenig später übermittelt der dermanostic-Hautarzt per App die Diagnose, nicht in „Arzt-Latein“, sondern in verständlicher Sprache. Bei Bedarf wird ein Rezept direkt an die gewünschte Apotheke oder nach Hause geschickt.
  • E-Lyte Innovations GmbH, Kaiserslautern: Elektrolyte sind das Herzblut moderner Energiespeicher. Die E-Lyte Innovations setzt auf Forschung, Entwicklung und die enge Zusammenarbeit mit führenden Automobilherstellern und Zellproduzenten, hat sich so als führendes Unternehmen in der Entwicklung und Produktion von Elektrolyten etabliert. Maßgeschneiderte Elektrolyt-Lösungen und -Rezepte sind das Herzstück der Unternehmensstrategie.
  • „fobizz“ der 101 Skills GmbH, Hamburg: Jede zweite Lehrkraft in Deutschland nutzt fobizz! Mit über 400.000 Nutzern ist es die führende deutschsprachige Plattform für Fort- und Weiterbildungen für Lehrkräfte. Als Anbieter von digitalen und KI-gestützten Tools für Lehrer und Schulen setzt fobizz Maßstäbe in der digitalen Bildungslandschaft. Aktuelles Top-Thema: Künstliche Intelligenz im Klassenzimmer, sowohl als Fortbildung für Lehrkräfte als auch zur Integration in den Unterricht.

Alle Finalisten erhalten eine individuelle, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Beratung durch die Porsche Consulting. Außerdem übernehmen Mitglieder des Kuratoriums des Deutschen Gründerpreises über einen Zeitraum von zwei Jahren Patenschaften für jeden Finalisten und stellen ihr Know-how und ihre Erfahrungen zur Verfügung. Die Unternehmen erhalten zusätzlich ein Medientraining beim ZDF sowie Zugang zum Netzwerk des Deutschen Gründerpreises.

Vorgeschlagen wurden die Unternehmen von den rund 300 Experten des Deutschen Gründerpreises. Sie stammen aus renommierten Unternehmen, Technologiezentren, Ministerien, Gründungsinitiativen und der Sparkassen-Finanzgruppe. Die Experten verfügen über jahrelange Erfahrungen mit Unternehmensgründungen und sehr gute Branchenkenntnisse. Außerdem hatten Unternehmen die Möglichkeit, sich initiativ zu bewerben.

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