Borkum treibt die Wärmewende voran

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Regenerativ, Unternehmen
v. l.: Jonas Hundertmark, Olaf Behrendt, Sigrid Kopitz, alle energielenker Gruppe; Jürgen Akkermann, Bürgermeister Borkum; Axel Held, Stadtwerkedirektor und Geschäftsführer der NBG Nordseeheilbad Borkum GmbH; Gerhard Begemann, Energetisches Sanierungsmanagement NBG; Olaf Look, Neue Technologien Stadtwerke Borkum; und Dennis Rusch, Bauabteilung Stadt Borkum. (energielenker Gruppe)
Foto: energielenker Gruppe

Borkum setzt ein klares Zeichen für den Klimaschutz und geht trotz fehlender gesetzlicher Verpflichtung proaktiv die Wärmewende an. Die Insel verfolgt ambitionierte Klimaziele und setzt gezielt Maßnahmen um, um eine nachhaltige und kosteneffiziente Wärmeversorgung zu gewährleisten. Laut Olaf Behrendt, Key-Account-Manager der energielenker Gruppe, spielt dabei nicht nur der ökologische Wandel eine Rolle, sondern auch die Bedeutung des Tourismus als zentrale wirtschaftliche Säule der Insel. Eine klimaneutrale Wärmeversorgung sichert den Bäderbetrieb und schafft die Grundlage für einen zukunftsfähigen, nachhaltigen Tourismus. Borkum verfolgt das Ziel, Klimaneutralität und qualitative Tourismusentwicklung in Einklang zu bringen und langfristig zu verwirklichen.

Bislang ist die Wärmeversorgung auf Borkum überwiegend erdgasbasiert. In Zusammenarbeit mit der energielenker entsteht in den nächsten Monaten ein kommunaler Wärmeplan, der die strategische Grundlage für die lokale Wärmewende darstellt. Dabei handelt es sich um ein interdisziplinäres Projekt, das auch bereits erarbeitete und teils schon umgesetzte Maßnahmen zur Wärmewende integriert, von denen bereits einige auf Borkum angestoßen wurden. Noch im Jahr 2025 wird der Wegweiser für die klimaneutrale Wärmeversorgung vorgestellt. Die Kommune legt dabei großen Wert auf die Beteiligung der Borkumer an allen Maßnahmen zur Klimawende. Axel Held, Geschäftsführer der Nordseeheilbad Borkum GmbH, betont, dass echte Veränderung nicht von oben diktiert wird. Stattdessen nimmt man die Menschen mit und zeigt ihnen auf, wie sie von den Maßnahmen profitieren.

Auftakttermin zur Bestandsanalyse und erste Ansätze
Anfang Februar diese Jahres ist die Zusammenarbeit der energielenker und der Insel mit einem Auftakttermin und einer Ortsbegehung gestartet. Dabei wurden die Ausgangssituation auf der Insel und die Stadtstruktur betrachtet sowie bestehende Heizzentralen und bereits umgesetzte Modellprojekte wie ein Wärmetauscher im Borkumer Hafenbecken begutachtet. Bei der Analyse ergaben sich erste zu berücksichtigenden Erkenntnisse zum Wärmeprofil der Insel, das sich von den üblichen Profilen kleinerer Städte unterscheidet: Speziell im Sommer besteht durch die vielen Badegäste ein besonders hoher Warmwasserbedarf. Mögliche Lösungsansätze, um die Wärmeerzeugung auf der Insel Borkum zukünftig klimaneutral zu gestalten, könnte die Nutzung der Wärme des Nordseewassers und die verstärkte Fokussierung auf Geothermie sein. Zu diesem Zweck sind Bohrungen bis 3.700 m angedacht, um in Temperaturbereiche von 120 °C bis 130 °C vorzustoßen.

Enge Zusammenarbeit im Projektzeitraum
Im weiteren Projektverlauf erstellt energielenker die kommunale Wärmeplanung Borkums in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Borkum, den Stadtwerken Borkum und weiteren Akteuren der Nordseeheilbad Borkum. Regelmäßig sind Termine zur Abstimmung und Überwachung des Fortschritts geplant. Dazu kommen Workshops, weitere Vor-Ort-Termine mit den energielenker-Experten sowie eine Bürgerveranstaltung, die voraussichtlich im Spätsommer 2025 stattfinden wird. Darüber hinaus wurde die Bildung eines Lenkungskreises vereinbart, der den Projektverlauf im Blick behält.

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