bft-Tankstellen auf dem Weg in klimafreundliche Mobilität

bft-Geschäftsführer Daniel Kaddik, Professorin Hanna Schramm-Klein und bft-Vorstandsvorsitzender Duraid El Obeid bei der Vorstellung der Studie „Tankstellenmarkt 2023“ in Berlin.
Foto: eot

Der bft Bundesverband Freier Tankstellen und unabhängiger deutscher Mineralölhändler e. V., Berlin, hat am 7. Mai 2024 die neue Studie „Tankstellenmarkt 2023“ in Berlin vorgestellt. Sie zeigt die verschiedensten äußeren Einflüsse auf, auf die die Branche ihre Antworten findet:

  • Unsichere internationale Situation im Energiemarkt, hervorgerufen durch kriegerische Auseinandersetzungen, Stichworte Ukraine-Krieg, Nahost-Konflikte
  • Regulative, politische Eingriffe in den Markt unter anderem ab 2035 dürfen keine Pkw mit Verbrenner mehr neu zugelassen werden, Alternative: E-Fuels und HVO
  • Veränderungen im Mobilitätsverhalten durch E-Mobilität und neue Conveniencekonzepte
  • Weitere Digitalisierung inklusive KI mit Blick auf Fachkräftemangel nötig

Laut Daniel Kaddik, bft-Geschäftsführer, ist die Branche angesichts der zahlreichen Herausforderungen auf verschiedensten Ebenen im Umbruch, das zeigt der Verkauf des Tankstellennetzes und Tankstellengeschäfts der TotalEnergies Retail Deutschland GmbH & Co. KG, Berlin, an die Alimentation Couche-Tard Inc, Laval, unter der Marke Circle K und der aktuelle Verkauf des Tankstellennetzes der JET Tankstellen Deutschland GmbH, Hamburg. Der Mittelstand in Form der bft-Tankstellen bleibt dagegen in unruhigen Zeiten eine feste Größe und ist nach Aussage von D. Kaddik Innovationstreiber in der Mobilität, wie beispielsweise die schnelle Einführung von HVO100 an den bft-Tankstellen gezeigt hat. Die freien Tankstellen haben aktuell einen Marktanteil von 22 %.

Prof. Hanna Schramm-Klein stellte bei der Pressekonferenz die Kerndaten ihrer Studie vor: Während die Zahl der Tankstellen 2023 stagnierte, stieg der Pkw-Bestand 2024 auf 49,1 Mio. (+ 1 %, 48,8 Mio. in 2023). Die Zahl der E-Autos stieg um rund 400.000 auf 1,4 Mio. während die Zahlen der Benzin- und Diesel betriebenen Autos leicht rückläufig waren. E-Autos haben damit einen Marktanteil von rund 3 %.

Während sich die Geschäftsfelder Kraftstoffverkauf und Shop auch 2023 positiv entwickelten, war der Bereich Serviceleistungen weiter rückläufig. Bei letzterem zeigten sich in punkto Autowäsche allerdings positive Entwicklungen – Autowäsche generierte 51 % des Gesamtumsatzes bei den Serviceleistungen, während die Zahl der Werkstätten abnahmen. Digitalisierung und KI spielen – auch in Zeiten des Fachkräftemangels, Stichwort Smart Stores, pay@the pump – eine immer größere Rolle.

Die zunehmende Individualmobilität mit bleibender, hoher Bedeutung des Autos – und auch langfristig des Verbrenners – zeigen, dass Tankstellen in der Infrastruktur weiter eine sehr hohe Relevanz haben, ergänzt Duraid El Obeid, bft-Vorstandsvorsitzender. Der bft zeigt sich technologieoffen sowie defossilisierungsbereit und bietet von Ladesäulen bis HVO100 eine breite Palette von Antriebsmodulen an seinen Tankstellen an. Der bft empfiehlt weiter, dass Benzin E5 nicht mehr gesetzlich von den Tankstellen vorgehalten werden muss, damit ist gerade mit Blick auf kleinere Tankstellen der Platz an den Zapfsäulen frei für HVO und E-Fuels. Denn die Kraftstoffsorte Benzin E5 ist motortechnisch nicht mehr relevant. Planbarkeit ist in diesen unsicheren Zeiten sehr wichtig, daher appeliert der Verband an die Politik, die mittelständischen Tankstellen auf dem Weg in die klimafreundliche Mobilität nicht auszubremsen.

Tankstellen sind kein Auslaufmodell, schließt D. Kaddik die Vorstellung der Studie ab. Gerade der Mittelstand ist Innovationstreiber und sieht sich in der Verantwortung der Gesellschaft gegenüber Versorungssicherheit zu gewährleisten.

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