ORLEN: Kostengünstigere und nachhaltigere Energieversorgung durch engere Energiekooperationen zwischen Polen und Ostseestaaten

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Allgemein, Erneuerbare & Regenerative Energien, Unternehmen
Ireneusz Fąfara, CEO und Vorstandsvorsitzender der ORLEN Gruppe, bei der Präsentation des neuen Berichts „Baltic Cooperation: Momentum for Energy Transition“.
Foto: ORLEN Gruppe

Die ORLEN Gruppe und die Agentur S&P Global Inc., New York, haben einen Bericht veröffentlicht, der die potenziellen Vorteile der Zusammenarbeit zwischen den baltischen Ländern aufzeigt. Dabei stehen eine stabile Stromversorgung zu erschwinglichen Preisen, die vollständige Unabhängigkeit des Ostseeraums von russischen Lieferungen sowie saubere Luft dank gemeinsamer Projekte zur Entwicklung neuer Technologien, einschließlich Wasserstoff im Mittelpunkt.

Der Bericht beinhaltet außerdem eine umfassende Analyse der Fortschritte und Herausforderungen der Energiewende in acht europäischen Ländern. Die Bewertung zeigt nicht nur den aktuellen Stand der Dekarbonisierung in Polen, Deutschland, Dänemark, Schweden, Finnland, Litauen, Lettland und Estland, sondern auch Potenziale für eine verstärkte Zusammenarbeit. Dabei werden spezifische Bereiche identifiziert, in denen Kooperationen zur Beschleunigung der Energiewende und zur Senkung der CO2-Emissionen sinnvoll sind.

Ireneusz Fąfara, Chief Executive Officer und Vorstandsvorsitzender der ORLEN, erklärt, dass das Unternehmen aktiv die Zukunft des Energiesektors im Ostseeraum gestaltet. Laut I. Fąfara ist dieser von entscheidender Bedeutung für die Energiesicherheit und die wirtschaftliche Zukunft Polens sowie für die europäische Energielandschaft insgesamt. Bis 2035 plant die ORLEN, bis zu 380 Mrd. PLN (rund 91 Mrd. Euro) in Projekte für erneuerbare Energien, einschließlich Offshore-Windkraft, sowie in die Gasinfrastruktur und neue Technologien, insbesondere Energiespeicherlösungen, zu investieren. Durch die Zusammenarbeit mit regionalen Partnern schöpft das Unternehmen das Potenzial der Region voll aus, um Polen und seinen Nachbarn eine sicherere, erschwinglichere und sauberere Energie zu liefern.

Der Bericht „Baltic Cooperation: Momentum for Energy Transition“ unterstreicht die strategische Bedeutung der Region für die Dekarbonisierung Europas, da laut der ORLEN mehr als ein Drittel des gesamten Energieverbrauchs und der Emissionen in der EU auf sie entfallen. Das kombinierte Potenzial für die Erzeugung erneuerbarer Energien, einschließlich Offshore- und Onshore-Windenergie, Solarenergie und Wasserkraft, ist immens und wird auf 4.400 TWh geschätzt, was dem 4,5-fachen der gesamten Energieproduktion der baltischen Länder im Jahr 2023 entspricht.

Dennoch steht die Region immer noch vor dem klassischen Energie-Trilemma: Wie lassen sich Sicherheit, Nachhaltigkeit und Erschwinglichkeit unter einen Hut bringen? Eine der wirksamsten Lösungen soll eine stärkere Zusammenarbeit sein, insbesondere zwischen den acht baltischen Ländern: Polen, Deutschland, Dänemark, Schweden, Finnland, Litauen, Lettland und Estland, die die Energiewende beschleunigen und das Potenzial der Region voll ausschöpfen könnte.

Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass der Ausbau von Energieverbindungsleitungen, die die grenzüberschreitende Übertragung von Strom und Gas ermöglichen, bis 2040 jährliche Einsparungen in Höhe von 9 Mrd. Euro (über 30 Mrd. PLN) bringen kann. Diese Infrastruktur kann auch die Auslastung bestehender LNG-Terminals und -Pipelines verbessern und die Verteilung von 52 Mrd. cbm importiertem LNG bis 2030 optimieren, so die S&P-Experten.

Die Region steht weiter vor der Herausforderung, die schwer abbaubaren Emissionen von verstreuten Industriestandorten zu reduzieren. Eine vielversprechende Lösung ist die Speicherung von abgeschiedenem Kohlenstoff unter der Ostsee, eine sichere Methode, die sich bereits in der Nordsee bewährt hat. Dies steht im Einklang mit der neuen Strategie der ORLEN, die den Aufbau von Kapazitäten für die Abscheidung, den Transport und die Speicherung von bis zu 4 Mio. t CO2 vorsieht.

Das gesamte Offshore-Windpotenzial in der Ostsee beläuft sich auf 93 GW, aber nur etwa 3 GW sind derzeit in Betrieb, verglichen mit 32 GW in der Nordsee. Experten betonen, dass ohne eine verstärkte Zusammenarbeit bei der maritimen Raumplanung und harmonisierte Genehmigungsverfahren das Ziel der Marienborg-Erklärung, bis 2030 19,6 GW an installierter Offshore-Windkapazität in der Ostsee zu erreichen, möglicherweise unerreichbar ist.

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