Zukunftsfähig handeln: Klimaneutralität im Einzelhandel

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Immer mehr Unternehmen übernehmen Verantwortung für das Klima. Der Energiedienstleister Adolf Präg GmbH & Co. KG, Kempten, begleitete das Kontorhaus Göricke UG, Pirna, dabei, klimaneutral zu werden. Energiekrise und Klimawandel: Nie war es deutlicher als derzeit, dass es mit der Energiewende schneller vorangehen muss. Die Präg begleitet Unternehmen dabei, ihren Verbrauch zu optimieren und auf regenerative Energien umzustellen. Über die Verringerung des Energieeinsatzes reduzieren sie die eigenen Treibhausgas-Emissionen, die unvermeidbaren Emissionen stellt die Präg über Klimaschutzprojekte neutral.

Dass dies auch im Einzelhandel gelingen kann, zeigt jetzt ein Beispiel aus Pirna in Sachsen. Dort hat das Kontorhaus Göricke, ein Versandhaus für biozertifizierte Lebensmittel, gemeinsam mit der Präg den Prozess zur Klimaneutralität durchlaufen. Das Kontorhaus will bis 2030 seinen CO2-Ausstoß zum Beispiel durch eine eigene Photovoltaik-Anlage deutlich verringern. Noch bevor die Projekte anlaufen, kompensiert der Einzelhandelsbetrieb über Klimaschutzprojekte seine gesamten Emissionen.

Bei dem Prozess ist es nach Auskunft von Richard Gerstandl, Geschäftsführer der Präg, wesentlich, dass die Unternehmen ihre Klimastrategie auch wirtschaftlich stemmen können. Deshalb verfolgt die Präg prinzipiell einen technologieoffenen Ansatz. Die eigenen Emissionen auf null zu setzen, schont nicht nur das Klima, sondern rechnet sich langfristig auch betriebswirtschaftlich für Unternehmen. Sie werden dadurch unabhängiger von hohen Energiekosten und gleichzeitig interessanter für Kunden, die zunehmend Wert auf nachhaltigen Konsum legen. Bereits 25 % der Verbraucher in Deutschland wollen ökonomisch und ökologisch verantwortlich einkaufen und nehmen die Auswirkungen des eigenen Konsums in den Blick. Dies zeigt die YouGov-Analyse „Nachhaltigkeit im Einzelhandel“ vom Juli 2022. Das Kontorhaus Göricke sieht das auf der anderen Seite der Ladentheke auch so: Es betreibt seit 2020 den Versandhandel Kamelur. Alle Produkte sind biozertifiziert, der Nachhaltigkeitsgedanke wird bei dem Unternehmen laut Rico Göricke, Geschäftsführer des Kontorhaus Göricke, schon von Anfang an gelebt. Deshalb war es logisch und konsequent, sich als Nächstes auf den Weg zur Klimaneutralität zu machen.

Projektbegleitung durch externe Dienstleister

Der Prozess bis zur eigenen Klimaneutralität ist komplex und aufwendig. Häufig können Firmen die benötigte Zeit nicht selbst aufbringen, und auch das Fachwissen fehlt. Eine Begleitung durch einen externen Dienstleister schafft Abhilfe. Der Energiespezialist Präg bilanziert in einem ersten Schritt den Energiebedarf eines Unternehmens. Dabei arbeitet er nach internationalen Standards, die auch festlegen, welche Bereiche verpflichtend mit in die Bilanz fließen. Das sind beispielsweise der eigene Energieverbrauch durch Strom und Wärme sowie der Kraftstoffverbrauch des eigenen Fuhrparks. Weitere Kategorien können freiwillig dazu genommen werden. Beim Kontorhaus Göricke sind das laut Christian Walther, Energiemanager bei der Präg, in erster Linie die Emissionen aus dem Paketversand, den der Online-Händler verantwortungsvoll mit einbezieht.

Eine Vor-Ort-Energieberatung zeigt auf, in welchen Bereichen sich das Unternehmen verbessern kann. In der dann folgenden Klimastrategie legen Betrieb und Dienstleister gemeinsam die wirtschaftlich sinnvollen Maßnahmen fest, durch welche CO2 künftig reduziert wird. R. Göricke freut sich, dass der Strom bald mit der eigenen Photovoltaik-Anlage erzeugt wird, rund 80.000 kWh im Jahr. Das Kontorhaus stellt außerdem den Fuhrpark sukzessive auf Elektrofahrzeuge um. Mit der Präg hatte das Kontorhaus nach eigener Aussage einen Partner für alle Fragen und Prozessschritte an Bord. Die gemeinsam erarbeiteten Maßnahmen wie die PV-Anlage oder die Ladeinfrastruktur setzt er selbst in die Praxis um. Die Energieexperten behalten den energetischen Überblick und stimmen die Stromerzeuger und die Stromverbraucher aufeinander ab. Indem das Kontorhaus Göricke das alles aus einer Hand bekommt, bleibt das Projekt für das Unternehmen überschaubar.

Klimaneutral mit Zertifikat

C. Walther ist sich sicher: Kein Unternehmen kann seinen kompletten Ausstoß auf null reduzieren. Deshalb werden die unvermeidbaren Emissionen kompensiert. Zu diesem Zweck erwirbt das Kontorhaus Göricke Klimafonds von der Präg, die den international höchsten Standards entsprechen. Zertifizierte Projekte, beispielsweise für Aufforstung, Wind- oder Solarparks, befinden sich auf der ganzen Welt. Durch gesetzliche Rahmenvorgaben sind diese Projekte fast immer außerhalb Europas. Das ergibt laut C. Walther Sinn, denn der Klimawandel ist global zu betrachten. R. Göricke will nicht abwarten, bis die PV-Anlage auf dem Dach regenerativen Strom liefert. Er kompensiert schon heute den gesamten Ausstoß an CO2 seines Unternehmens durch die Klimafonds und stellt es damit bereits 2022 klimaneutral.

Das Unternehmen hat sich auf den Weg gemacht und wird diesen konsequent mit der Klimastrategie der Präg weiterverfolgen. Künftig wählt das Kontorhaus Göricke auch seine Lieferanten und Geschäftspartner verstärkt danach aus, ob sie das Klima schützen. R. Göricke will, dass die gesamte Wertschöpfungskette seines Unternehmens klimaneutral wird.

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