Wintershall Dea verlässt Russland

Gesch. Lesedauer: 2 Minuten
International
Foto: eot

Die Wintershall Dea AG, Kassel/Hamburg, beabsichtigt, sich vollständig aus Russland zurückzuziehen. Dieser Grundsatzentscheidung des Vorstands der Wintershall Dea hat der Aufsichtsrat zugestimmt. Das Unternehmen wird das Land in geordneter Weise und unter Einhaltung aller anwendbaren rechtlichen Verpflichtungen verlassen.

Fortführung des Geschäftes in Russland nicht haltbar

Nach Auskunft von Chief Executive Officer Mario Mehren wird die Wintershall Dea ihre Aktivitäten in Russland beenden. Eine Fortführung des Geschäftes in Russland ist nicht haltbar. Russlands Angriffskrieg ist nicht vereinbar mit den Werten des Unternehmens. Der Krieg hat die Zusammenarbeit zwischen Russland und Europa zerstört.

In den vergangenen Monaten hat die russische Regierung die Tätigkeit westlicher Unternehmen im Land eingeschränkt. Zusätzlich haben externe Eingriffe in die Aktivitäten der Joint Ventures laut M. Mehren dazu geführt, dass die Wintershall Dea nicht wie bisher in Russland tätig sein kann. Die Joint Ventures wurden de facto wirtschaftlich enteignet.

Russlandgeschäft seit Ausbruch des Krieges auf dem Prüfstand

Bereits unmittelbar nach Beginn des Krieges hatte die Wintershall Dea den Angriffskrieg verurteilt und reagiert. Das Unternehmen hat den sofortigen Stopp von Investitionen in neue Projekte in Russland und mit russischen Partnern außerhalb Russlands veranlasst.

Seitdem hat das Unternehmen sein Russlandgeschäft kontinuierlich auf den Prüfstand gestellt.

Finanzielle Flexibilität trotz einmaligem Verlust in Höhe von 5,3 Mrd. Euro

Die Wintershall Dea hat ihr Russlandgeschäft zum vierten Quartal 2022 aus der Finanzberichterstattung entkonsolidiert. Infolgedessen wird das Unternehmen voraussichtlich einen einmaligen, nicht zahlungswirksamen Aufwand in Höhe von 5,3 Mrd. Euro vornehmen. Dieser bezieht sich auf die russischen Joint Ventures der Wintershall Dea sowie Abschreibungen an den Beteiligungen der Nord Stream AG, Zug, und der WIGA-Transport Beteiligungs-GmbH & Co. KG, Kassel.

Die Wintershall Dea hat sich im vergangenen Jahr einen erheblichen finanziellen Spielraum geschaffen. Seit Beginn des Krieges hatte das Unternehmen seinen Finanzrahmen umsichtig angepasst und die russischen Aktivitäten aus der Planung herausgenommen.

„Wir sind vorbereitet“

Das Unternehmen ist laut CEO M. Mehren auf diesen schwierigen Moment vorbereitet. Es hat umsichtig finanzielle Flexibilität aufgebaut und eine hohe Ausgabendisziplin beibehalten. Die Wintershall Dea diversifiziert ihr Portfolio mit dem Ziel, künftig außerhalb Russlands moderat zu wachsen und investiert in Dekarbonisierungslösungen wie Carbon Management und Wasserstoff, die bei der Energiewende eine wichtige Rolle spielen. Das Management ist sich sicher, die Zukunft als stabiles, widerstandsfähiges und anpassungsfähiges Unternehmen gestalten zu können.

Beitrag teilen:

Neueste Artikel