Westfalen übergibt erste mobile Wasserstofftankstelle an Verkehrsdienstleister in Brühl

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Tankstellen, Wasserstoff
Betankung des Busses mit der mobilen Wasserstofftankstelle, die von der Westfalen Gruppe in Zusammenarbeit mit der NanoSun entwickelt wurde.
Foto: Westfalen

Das ganz große Paket wurde für den 18. April 2023 in Brühl geschnürt und am Standort des Eisenwerks Brühl vorgestellt. Sechs brandneue Solaris Urbino 12 hydrogen gehen in den Linienbetrieb und die deutschlandweit erste mobile Wasserstofftankstelle im Dauerbetrieb der Westfalen-Gruppe steht ab sofort für die Betankung bereit.

Die mobile Wasserstofftankstelle der Westfalen-Gruppe wurde in Zusammenarbeit mit dem britischen Unternehmen NanoSun Limited, Lancaster, entwickelt. Es handelt sich um eine containerbasierte Fast-Fill-Lösung für Betankungen mit 350 bar. Die Befüllung eines Brennstoffzellen-Busses dauert mit der mobilen Wasserstofftankstelle weniger als 20 Minuten. Da der Tankstellen-Container bis zu 230 kg Wasserstoff aus mehreren Flaschen abgeben kann, sind rund zehn Vollbetankungen von Brennstoffzellen-Bussen in einem Turnus möglich. Das System gilt als besonders robust, da keine störungsanfälligen Bauteile eingesetzt werden. Ist ein Container leer, wird dieser einfach durch einen vollen ausgetauscht. Die Westfalen-Gruppe aus Münster betreibt unter anderem in Nordrhein-Westfalen und Niedersachen rund 260 Tankstellen und versorgt seit 100 Jahren ihre Kunden mit gasförmigen und flüssigen Produkten.

Der Standort der Tankstelle auf dem Gelände des Eisenwerks wurde nach kurzen, erfolgreichen Verhandlungen ausgewählt, da auf dem dortigen Parkplatz ein idealer und zum momentanen Zeitpunkt ungenutzter Raum für die Aufstellung der mobilen Tankstelle zur Verfügung steht.

Die Entscheidung, den Stadtverkehr auf Wasserstoff umzustellen, wurde am 16. März 2022 in Brühl getroffen. Die Wasserstofflandschaft im Ballungsraum um Köln herum wird mit der Inbetriebnahme der sechs neuen Fahrzeuge um ein weiteres Puzzleteil reicher.

Für Brühl ändert sich mit dem Einsatz der sechs neuen Solaris Urbino 12 hydrogen einiges. Die Stadtbuslinien werden ab sofort nahezu vollständig mit wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellenbussen befahren und der öffentliche Stadtverkehr wird damit nahezu vollständig emissionsfrei. Dieselbusse kommen nur noch in den so genannten „Spitzen“, sprich den Stoßzeiten während der morgendlichen Schülerverkehre zum Einsatz. Wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Hybridbusse punkten in vielfacher Hinsicht. Sie verursachen lokal mit Ausnahme von Wasserdampf keine Emissionen.

Die neu in den Fuhrpark integrierten 12 m langen Solaris-Fahrzeuge haben eine den derzeit eingesetzten Dieselbussen vergleichbare Reichweite. Sie können fast ebenso schnell getankt werden wie Dieselbusse und erfordern daher für die betrieblichen Abläufe keinerlei Anpassungen. Neben diesen neuen Fahrzeugen ist ein A330 FC von Van Hool aus dem Jahr 2014 im Einsatz.

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