Wie wird der Markthochlauf einer Wasserstoffwirtschaft in Deutschland und Europa beschleunigt? Welche technologischen Fragen müssen geklärt werden? Und wie kann Planungssicherheit bei der Finanzierung wichtiger Projekte geschaffen werden? Antworten auf diese Fragen will der VDI-Zukunftsdialog zum Thema Wasserstoff finden, den der VDI Verein Deutscher Ingenieure e. V., Düsseldorf, im Rahmen der Initiative „Zukunft Deutschland 2050“ ins Leben ruft. Unter der Leitung des VDI-Energieexperten Prof. Michael Sterner, der unter anderem Mitglied im Nationalen Wasserstoffrat der Bundesregierung, Berlin, ist, arbeiten namhafte Fachleute aus Forschung, Industrie, Politik und Gesellschaft gemeinsam an einem Zielbild und möglichen Lösungen, wie der Wasserstoffhochlauf in Deutschland gelingen kann.
Viele Fragen sind bei der Entwicklung einer Wasserstoffwirtschaft derzeit aus Sicht von M. Sterner ungeklärt. Daher nimmt der Hochlauf nicht die notwendige Geschwindigkeit auf. Mit dem Zukunftsdialog soll dazu beigetragen werden, dass der Hochlauf von Wasserstoff und seinen Derivaten gelingt und diese Zukunftstechnologien der wichtigen Rolle bei der klimafreundlichen Energieversorgung der Zukunft gerecht werden, so M. Sterner, der den Multi-Stakeholder-Dialog fachlich leitet. Wasserstoff und Power-to-X sind als klimaneutrale Energietechnologien ein entscheidendes Puzzleteil für die Energiewende. Wenn nicht jetzt die richtigen Entscheidungen und Weichen gestellt werden, kann das Kartenhaus Wasserstoffhochlauf nach wie vor zusammenbrechen.
Deshalb initiiert der VDI in den kommenden Monaten einen Multi-Stakeholder-Dialog zum Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft. Dabei werden im Rahmen verschiedener Dialogformate Vertreter aus Forschung, Industrie, Politik und Gesellschaft gemeinsam an tragfähigen Lösungsansätzen und einem gemeinsamen Zielbild arbeiten.
Mit dem Zukunftsdialog Wasserstoff sollen kluge Köpfe an einen Tisch gebracht werden, um Lösungen für die aktuellen Aufgaben beim Markthochlauf zu finden, so VDI-Direktor Adrian Willig. Nach seiner Meinung bekommt der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft mehr Tempo, wenn die Aufgaben holistisch aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und gemeinsam Lösungen erarbeitet werden. Deshalb wird in dem Zukunftsdialog die gesamte Wertschöpfungskette abgedeckt, von der Erzeugung über Transport und Speicherung bis zur Anwendung und ein direkter Austausch mit Vertretern der Wissenschaft, den Kommunen und Umweltorganisationen ermöglicht, fügt er hinzu. Gemeinsam werden sie Handlungsempfehlungen entwickeln, um einen Beitrag für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland zu leisten.
Gemeinschaftsprojekt des VDI und externer Partner
Das neue Dialogformat zum Thema Wasserstoff findet im Rahmen der Initiative „Zukunft Deutschland 2050“ statt, die der VDI in diesem Jahr ins Leben gerufen hat. Als unabhängige und nicht-parteiische Mitgliederorganisation möchte der VDI strategische Impulse für Deutschlands Zukunft geben. Viel zu oft wird aus Sicht von VDI-Präsident Prof. Lutz Eckstein in der Gesellschaft stark polarisiert. Es wird seiner Meinung nach mehr technologischer Sachverstand in den wirtschaftspolitischen Debatten dieses Landes gebraucht. Ziel ist es, Diskussionen zu versachlichen und konkrete Wege aufzuzeigen, wie sich Deutschland auch in Zukunft als führender Wirtschafts- und Technologiestandort positionieren kann. Neben dem Zukunftsdialog im Bereich Wasserstoff, an dem ausgewählte Experten teilnehmen, aktiviert der VDI auch seine Fachgesellschaften, Landesverbänden, Bezirksvereine und Netzwerke, um sich an der Erarbeitung von Lösungsmöglichkeiten beim Wasserstoffhochlauf zu beteiligen.