Im August 2024 hat sich die Stimmung in der chemisch-pharmazeutischen Industrie deutlich eingetrübt, berichtet der VCI Verband der Chemischen Industrie e. V., Frankfurt. Grund dafür ist die ausbleibende Dynamik der Weltwirtschaft, die insbesondere das Chemiegeschäft hart trifft.
Vor allem die Geschäftserwartungen haben sich merklich verschlechtert. Deutsche Unternehmen spüren zunehmend Gegenwind im Exportgeschäft, was auf die stagnierende Nachfrage und die hohen Produktionskosten zurückzuführen ist, die den Absatz deutscher Produkte im Ausland erschweren.
Laut VCI war der Auslandsumsatz mit Chemikalien zuletzt in nahezu allen Regionen rückläufig. Lediglich in Asien konnten die Hersteller im ersten Halbjahr dieses Jahres ein leichtes Umsatzplus verzeichnen. Doch auch hier bleiben die Erwartungen für die kommenden Monate gedämpft. Die schwache Industriekonjunktur in Europa, den USA und China sowie die mangelnde preisliche Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland belasten die Exportaussichten.
Erfreulicher verlief die Entwicklung in der Pharmaindustrie. Hier konnten die Unternehmen ihren Auslandsumsatz vor allem in den wichtigen Märkten USA und Asien steigern. Besonders beeindruckend war das Wachstum in Nordamerika, wo die Verkäufe um über 13 % zulegten. Auch für die kommenden Monate rechnen die Pharmaunternehmen mit steigenden Umsätzen im Auslandsgeschäft.
Laut VCI-Chef Henrik Meincke haben die Impulse aus dem Ausland stark nachgelassen. Dies ist besonders besorgniserregend, da neben dem bereits enttäuschenden Inlandsgeschäft jetzt auch im Exportbereich Herausforderungen auf die Unternehmen zukommen. Die erhoffte Erholung der Branche droht ins Stocken zu geraten.
Der VCI und seine Fachverbände vertreten die Interessen von rund 2.300 Unternehmen der chemisch-pharmazeutischen Industrie und angrenzender Wirtschaftsbereiche gegenüber Politik, Behörden, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien. Im Jahr 2023 setzten die Mitgliedsunternehmen des VCI rund 245 Mrd. Euro um und beschäftigten über 560.000 Mitarbeiter.