UNITI Mobility Payment Forum 2024 in Hamburg unter dem Motto: „Driving Multi Energy, Smart Mobility & Seamless Payment“

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Daten + Statistiken, Digitalisierung & IT, Mobilität & Kraftstoffe, Verbände
Veranstalter Jens Stolte, Inhaber stolte consult, präsentiert zum Auftakt des Mobility Payment Forums die große Branchenstudie für Zahl- und POS-Systeme.
Foto: UNITI/Toni Hasselmann

Unter dem Motto „Driving Multi Energy, Smart Mobility & Seamless Payment“ fand am 9. und 10. Januar 2024 das UNITI Mobility Payment Forum in Hamburg statt. Die Nachfolgeveranstaltung des UNITI Cards- und Automations-Forums wurde traditionell in den Räumen des Grand Elysée Hotels durchgeführt. Elmar Kühn, Hauptgeschäftsführer der UNITI Bundesverband EnergieMittelstand e. V., Berlin, zeigte sich bei seiner Eröffnungsrede angesichts der erreichten Rekordteilnehmerzahl von mehr als 500 Personen sehr zufrieden. Für ihn ein klares Zeichen, dass die UNITI mit ihrem Veranstaltungskonzept sowie mit der Auswahl der Themen und der Referentinnen und Referenten ein attraktives Angebot schnüren konnten.

Inhaltliche Schwerpunkte der zwei Veranstaltungstage bildeten Fortschritte in der intelligenten Mobilität sowie neue Antriebskonzepte. Kontaktlose Zahlungssysteme, die einen besonders hochinnovativen Bereich der Tankstellenwelt formen, standen ebenfalls im Fokus. Insgesamt trugen 26 Fachvorträge und 18 begleitende Workshops zu einem abwechslungsreichen Programm bei. Abgerundet wurden die Vorträge durch die beiden offenen Diskussionsrunden „Die große Hamburger Runde“ am ersten Veranstaltungstag sowie die „Paymentrunde Card vs. Account2Account – Die Zukunftsfrage der Zahlsysteme“ am zweiten Veranstaltungstag.

Deutlich weniger Tankstellennetze des Mittelstandes
Traditionell eröffnete als erster Vortragender Jens Stolte, Inhaber der Beratungsgesellschaft stolte consult, Buxtehude, die ebenfalls Veranstalter des Mobility Payment Forums ist, mit der Vorstellung seiner großen Branchenstudie für Zahl- und POS-Systeme an Tankstellen die Vortragsserie. Die Jahreserhebung spaltet sich bei der Befragung in drei Kategorien auf: Major-Tankstellennetze mit mehr als 800 Tankstellen in Kategorie 1, die Tankstellen des Mittelstandes, die mehr als 200 Tankstellen zählen in Kategorie 2 sowie jene Stationen in Kategorie 3, zu denen weniger als 200 Tankstellen zählen. Während die Major-Tankstellen bei der Erhebung im Vergleich zum Vorjahr von 6.715 auf 6.649 Stationen marginal zurückgingen, verzeichneten die Tankstellennetze der zweiten Kategorie einen deutlichen Rückgang von 3.010 auf 2.184 Stationen. Begründet wird dieser Rückgang durch den Wegfall der Meldungen aus dem ORLEN-Tankstellennetz sowie dem Verkauf des OMV-Tankstellennetzes. Die Tankstellen der Kategorie 3 gingen mit 4.222 Stationen im Vergleich zu 4.015 Stationen in die Befragung ein.

Nach Aussage von J. Stolte hat sich die Entwicklung der Absätze von Mineralölkraftstoffen an Tankstellen in 2023 im Vergleich zu 2022 weiter erholt. Nach den Absatzeinbrüchen während der Corona-Pandemie, konnten ab 2022 stetig zunehmende Absätze in allen drei Kategorien verzeichnet werden. Ein Vergleich der absoluten Absatzzahlen von Otto- und Dieselkraftstoff aus dem Gesamtjahr 2019 – also einem Zeitraum noch vor dem Ausbruch der Pandemie – mit den Absatzzahlen des Gesamtjahres 2023 zeigte jedoch, dass sich die Verläufe des Absätze im Jahresverlauf wieder normalisiert haben, sich aber auf einem deutlich niedrigeren Niveau bewegen.

Ein Blick in die Zukunft, unter Berücksichtigung der Auswirkungen einer zunehmenden Zahl von BEV im Straßenverkehr, legt nahe, dass der Trend weiter abnehmender Kraftstoffabsätze anhalten wird. Voraussichtlich nicht so schnell, wie in einigen Prognosen kolportiert, aber dennoch spürbar und sicher.

Shopgeschäft zieht weiter an
Einen unveränderten Aufwärtstrend zeigt das Shopgeschäft. Auch hier wurde in allen drei Kategorien im Vergleich zum Vorjahr ein deutlicher Zuwachs bei den Umsätzen verzeichnet. Getragen wurden diese Zuwächse allerdings unverändert von den eher margenschwachen Produktkategorien Tabak und Getränken. Nur rund ein Viertel der Jahresumsätze entfallen auf andere Artikel (24,5 % in 2023 im Vergleich zu 26,2 % im Jahr 2019). Im Vergleich 2019 zu 2023 lag der durchschnittliche Shopumsatz je Tankstelle und Jahr bei 999.380 Euro bzw. 1.186.218 Euro. Davon entfielen 737.865 Euro bzw. 895.316 Euro auf Umsätze mit Getränken und Tabak sowie 261.515 Euro bzw. 290.902 Euro auf sonstige Umsätze.

Waschgeschäft stabil und zukunftssicher
Auch das Waschgeschäft präsentierte sich laut J. Stolte in 2023 als zukunftssicherer Umsatzträger, denn allgemein anerkannt ist, dass auch elektrisch betriebene Fahrzeuge in Zukunft auf herkömmliche Art gereinigt werden müssen.

Die Studie ergab für das Jahr 2023 für Tankstellen der Kategoerie 1 Jahresumsätze je Tankstelle mit dem Waschgeschäft in Höhe von 65.299 Euro (Vorjahr: 65.412 Euro), für Tankstellen der Kategorie 2 in Höhe von 55.345 Euro (Vorjahr: 55.250 Euro) und für Standorte der Kategorie 3 in Höhe von 61.123 Euro (Vorjahr: 60.017 Euro). Für den Gesamtmarkt wurden im Durchschnitt 63.114 Euro (Vorjahr: 62.402 Euro) erzielt.

Dabei kostete die durchschnittliche Autowäsche an Stationen der Kategorie 1 mit 9,85 Euro (Vorjahr: 9,37 Euro) erwartungsgemäß am meisten, an Stationen der Kategorie 2 mit 8,84 Euro (Vorjahr: 8,49 Euro) im Durchschnitt am wenigsten und an Tankstellen der Kategorie 3 mit 9,37 Euro (Vorjahr: 8,90 Euro) etwas weniger als im Durchschnitt des Gesamtmarktes mit 9,49 Euro (Vorjahr: 9,06 Euro).

Debitkarten beliebtestes Zahlungsmittel
Hinsichtlich der Zahlungsarten an Tankstellen haben die Debitkarten mit 43,28 % am Gesamtumsatz den größten Anteil. Barzahlungen machen nur noch 26,08 % aus. Mit 18,06 % folgen die brancheneigenen Tankkarten, gefolgt von Kredikartenumsätzen mit einem Anteil von 10,82 %.

Bei den Debitkarten werden insbesondere Girokarten (82,77 %) und die VISA Debit/V-Pay (6,92 %) genutzt. Beim Segment Kreditkarten ist MasterCard nur noch in der Tankstellenkategorien 1 der führende Anbieter (1: 49,6 %; 2: 41,4 %; 3: 43,6 %). VISA hat die Führung in den Kategorien 2 und 3 übernommen (39,7 %; 52,2 %; 53,0 %). Amex konnte in der Kategorie 1 noch einmal deutliche Zuwächse verzeichnen (10,3 %; 5,7 %; 3,4 %). Bei den Truckerkarten sind die Anbieter DKV (32,36 %; 37,36 %; 46,66 %) und UTA (14,15 %; 15,49 %; 19,11 %) besonders umsatzstark.

Ausbau des E-Ladesäulennetzes gewinnt weiter an Geschwindigkeit
Der Ausbau des E-Ladesäulennetzes an deutschen Tankstellen setzt sich laut Studie unverändert fort. Mit Berücksichtigung der BAT-Standorte hat sich die Zahl der Ladesäulen im Tankstellennetz im Vergleich 2022 zu 2023 von 5.360 Einheiten auf 8.781 deutlich erhöht. Die Zahl der jährlichen Ladetransaktionen an den Ladesäulen belief sich 2023 auf insgesamt 5.011.260 Vorgänge, was 13.729 täglichen Aktivitäten entspricht.

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