Der Containerumschlag-Index des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung e. V., Essen, und des ISL Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik, Bremen, ist nach der aktuellen Schnellschätzung im März 2025 gefallen. Nachdem der Containerumschlag in den europäischen Häfen bereits im Vormonat nach unten gegangen ist, geht der Schiffshandel inzwischen in nahezu allen Weltregionen zurück.
Das Wichtigste in Kürze:
- Der RWI/ISL-Containerumschlag-Index ist saisonbereinigt im März dieses Jahres auf 135,3 Punkte gegenüber 137,6 Punkten (revidiert) im Vormonat gefallen.
- Beim Nordrange-Index, der Hinweise auf die wirtschaftliche Entwicklung im nördlichen Euroraum und in Deutschland gibt, ist ein Rückgang von 112,8 Punkte (revidiert) auf 112,1 Punkte im März gegenüber dem Vormonat zu beobachten.
- In den chinesischen Häfen ist der Containerumschlag mit 154,8 Punkten gegenüber 157,8 Punkten (revidiert) im Vormonat zurückgegangen.
- Der RWI/ISL-Containerumschlag-Index für April 2025 wird am 28. Mai 2025 veröffentlicht.
Nach Aussage von RWI-Konjunkturchef Torsten Schmidt zur Entwicklung des Containerumschlag-Index sendet der globale Containerumschlag erste Alarmsignale aufgrund der US-Zollpolitik. Während der Containerumschlag im Januar und Februar 2025 in nahezu allen Weltregionen stieg, folgte im März der Einbruch. Ein Vorzieheffekt: Offenbar beeilten sich Händler in den ersten beiden Monaten des Jahres, ihre Waren noch vor Inkrafttreten der angekündigten Zölle zu verschiffen. Besonders der Handel zwischen China und den USA dürfte in den kommenden Monaten weiter unter Druck geraten. Und obwohl für einige Länder die Zölle vorübergehend ausgesetzt wurden, bietet dies laut T. Schmidt kaum Anlass zur Entwarnung – die erratischen Zollankündigungen und die Unberechenbarkeit der künftigen US-Handelspolitik halten die globalen Märkte weiter in einem Zustand permanenter Unsicherheit.
Sönke Maatsch, Leiter des Bereichs Maritime Markets am ISL, ergänzt, dass das Institut besonders die Entwicklung in den Containerhäfen an der Westküste der USA beobachtet, über die der Großteil des Asienhandels abgewickelt wird. Hier werden sich die Auswirkungen der US-Zölle gegen China zuerst und besonders stark zeigen. Im März lagen die Importe dort noch 12 % über dem Vorjahresmonat.