PRIMAGAS und ARCUS unterzeichnen Absichtserklärung für rDME neuer Impuls für klimafreundliche Wärmeversorgung im ländlichen Raum

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Energie, Erneuerbare & Regenerative Energien, Unternehmen
Die Unterzeichnung des Letters of Intent in Berlin (v.l.n.r.): Thomas Maus (Bereichsleiter Technik bei PRIMAGAS), Stefan Schmidt (Head of Sustainable Fuels & Public Affairs bei PRIMAGAS), Dimitrios Gavrilis (ARCUS), Andreas Caporale (ARCUS), Andre Werner (Geschäftsführer bei ARCUS).
Foto: PRIMAGAS

Am 3. Juni 2025 hat der Flüssiggas-Versorger PRIMAGAS Energie GmbH, Krefeld, mit der ARCUS Technologie GmbH, Cotbus, einen Letter of Intent für erneuerbaren Dimethylether (rDME) unterzeichnet. Mit der FlexDME-Technologie hat das Unternehmen eine Erweiterung für Biogasanlagen entwickelt, die das dort produzierte Gas in rDME umwandeln soll – einen regenerativen Energieträger, dessen Anwendung die PRIMAGAS noch in diesem Jahr erstmals in einem groß angelegten Feldtest bei ausgewählten Kunden demonstrieren wird.

Die Vereinbarung beinhaltet rDME, das in einer Biogasanlage gewonnen wird. Diese soll als bislang erste mit der FlexDME-Erweiterung ausgestattet werden und bis zu 30 t rDME im Jahr liefern.

Stefan Schmidt, Head of Sustainable Fuels & Public Affairs der PRIMAGAS, zeigt sich erfreut über die Partnerschaft mit der ARCUS. Tests mit rDME, unter anderem aus Biogas, bei ausgewählten Kunden stellen einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Markteinführung dar. Zum Start der neuen Bundesregierung setzt man damit ein starkes Zeichen und zeigt, dass der Flüssiggassektor in Deutschland innovativ ist und die Energiewende aktiv mitgestalten will. Die Absichtserklärung beider Unternehmen soll den Weg zur Marktreife des erneuerbaren Energieträgers ebnen, der perspektivisch einen Beitrag zu einer klimafreundlichen Wärmeversorgung leisten wird – besonders im ländlichen Raum.

Andre Werner, Geschäftsführer der ARCUS, erklärt, dass das Projekt zeigt, wie innovative Synthese- und Prozesstechnologien in Verbindung mit einem regionalen, grundlastfähigen Kohlenstoffangebot zur ländlichen regenerativen Wärmeversorgung beitragen. Das Anlagenkonzept ermöglicht sowohl eine Grundlast- als auch eine regelbare Funktion und leistet damit einen Beitrag zur Netzregelung sowie zur saisonalen Energiespeicherung. Außerdem präsentiert das Projekt der deutschen Agrarwirtschaft ein weiteres Geschäftsmodell, das die regionale Wertschöpfungskette stärkt.

Rene Kunz, Geschäftsführer der ASTRA Industrieanlagen GmbH, Reinsdorf, betont das große Potenzial der Technologie. Das Projekt belegt, dass der hochspezialisierte und qualitativ hochwertige deutsche Anlagenbau innovative Prozessanlagen fertigt, die zur Transformation des Energie- und Wärmemarktes beitragen. Für die Fertigung, Lieferung und Inbetriebnahme dieser Anlagen sieht R. Kunz in Reinsdorf ein erhebliches industrielles Wertschöpfungspotenzial.

Neue Heizoption für Regionen ohne Netzversorgung
Laut der PRIMAGAS lebt mehr als die Hälfte der Bevölkerung in ländlichen Regionen. Viele Haushalte und Unternehmen haben auf dem Land keinen Anschluss an die öffentlichen Gas- und Wärmenetze. Um ihnen eine weitere netzunabhängige, bezahlbare und flexible Lösung anbieten zu können, testet die PRIMAGAS seit Herbst 2023 in Kesselsdorf bei Dresden den Einsatz von rDME in bewährten Gasbrennwertthermen. Laut Thomas Maus, Bereichsleiter Technik bei der PRIMAGAS, arbeitet das Unternehmen intensiv an dem neuen regenerativen Produkt Futuria DME. Mit rDME reduzieren sich die CO2-Emissionen im deutschen Gebäudesektor um mindestens 4,5 Mio. t pro Jahr, ergänzt er.

Eine Studie der Frontier Economics Ltd., London, aus dem Jahr 2024, die im Auftrag von PRIMAGAS erstellt wurde, belegt das Potenzial von rDME für eine erfolgreiche Energiewende.

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