Primagas errichtet Testanlagen zur Nutzung von erneuerbarem Flüssiggas Futuria DME

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Forschung & Entwicklung, Regenerativ
Mit den Testanlagen für erneuerbaren DME (Futuria DME) trägt die PRIMAGAS als Pionier zur Energiewende bei.
Foto: PRIMAGAS

Der Startschuss für ein innovatives Energie-Projekt ist gefallen: In Kesselsdorf, Sachsen, errichtet die PRIMAGAS Energie GmbH, Krefeld, Testanlagen für erneuerbaren Dimethylether (DME). Bis Ende 2024 werden dort drei Tanks inklusive Gastherme mit Futuria DME, einem regenerativ hergestellten Dimethylether betrieben. Im Fokus des Testbetriebs stehen die technischen Voraussetzungen für eine Nutzung des neuen regenerativen Gases in Flüssiggas-Versorgungsanlagen für Neu- und Bestandsgebäude. Nach der Markteinführung von biogenem Flüssiggas in Deutschland 2018 setzt die PRIMAGAS damit nach eigenen Angaben konsequent ihren Weg als Pionier fort, mit neuen, zukunftsfähigen Lösungen zur Energiewende beizutragen. Der Klimawandel und die Energiekrise haben nach Unternehmensangaben erneut gezeigt, wie wichtig es ist, die Energiewende voranzutreiben und alternative Energieträger zu entwickeln. Die PRIMAGAS hat bereits 2018 als erstes Unternehmen biogenes Flüssiggas auf den Markt gebracht und treibt den Einsatz nachhaltiger Brennstoffe stetig voran. 2020 wurde biogenes Flüssiggas in das Gebäudeenergiegesetz (GEG) aufgenommen – eine Bestätigung, dass biogenes Flüssiggas die Anforderungen an die Nutzung erneuerbarer Energien erfüllt. Auch im Zuge der aktuellen Diskussionen um die Novelle des GEG wird biogenes Flüssiggas als Erfüllungsoption berücksichtigt.

Erneuerbarer DME: Energieträger mit großem Potenzial
Mit dem Testprojekt in Kesselsdorf bei Dresden ist die PRIMAGAS nach eigenen Angaben Vorreiter in der Branche. Laut Stephan Klosterkamp, Geschäftsführer der Primagas, ist erneuerbarer DME ein innovativer, umweltfreundlicher Energieträger mit großem Potenzial. Ziel des Unternehmens ist es, die Kunden bald neben biogenem Flüssiggas einen weiteren regenerativen Energieträger für den Einsatz in Standard-Heizungsanlagen anzubieten. Das ist laut PRIMAGAS ein großer Schritt nach vorn, der eine hohe CO2-Reduktionen ermöglicht.

Wie wichtig jeder weitere Baustein auf dem Weg zur Wärmewende ist, zeigt für S. Klosterkamp auch die jüngste Stellungnahme des Expertenrates für Klimafragen. Denn nach dessen Einschätzung reicht das aktuelle Maßnahmenpaket der Bundesregierung zur Erreichung der Klimaziele für 2030 nicht aus. Gerade für den ländlichen Raum ist erneuerbarer DME darum ein sinnvoller, alternativer Energieträger.

Umweltschonende, CO2-reduzierte Brennstoff-Alternative
DME ist ein farbloses Gas, das sich schon unter geringem Druck verflüssigt, ähnlich wie Flüssiggas. Erneuerbarer DME wird aus Synthesegas gewonnen, das regenerativ aus Biomasse hergestellt wird. Künftig soll er auch aus anderen Ausgangsstoffen wie nicht recyclebaren Abfällen hergestellt werden, die bisher noch äußerst ineffizient verbrannt werden. Regenerativer Dimethylether ist im Vergleich zu fossilen Energieträgern (wie beispielsweise Heizöl) in der Gesamtbilanz um bis zu 85 % kohlendioxidärmer und damit eine vielversprechende Option für eine nachhaltigere Energiewirtschaft. Das Ziel der PRIMAGAS ist es, die technischen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass bestehende Flüssiggas-Anlagen perspektivisch anteilig, mehrheitlich oder vollständig mit regenerativem DME betrieben werden können. So will das Unternehmen Flüssiggas-Kunden die Möglichkeit eröffnen, ihre Heizungsanlagen Schritt für Schritt klimafreundlicher zu machen.

Wegweisendes Projekt mit starker Perspektive
In Kesselsdorf werden darum drei vollständige Heizungsanlagen vom Tank bis zur Gastherme errichtet und mit verschiedenen Flüssiggas- und Futuria DME-Mischungsverhältnissen betrieben. Eine Testanlage wird dabei mit einem Mischungsverhältnis von 80 % Flüssiggas und 20 % regenerativem DME betrieben. Eine zweite prüft den Einsatz von 65 % erneuerbarem DME mit 35 % konventionellem Flüssiggas. Die dritte Testanlage wird zu 100 % mit regenerativem DME befüllt. Mit dem Testbetrieb will die PRIMAGAS herausfinden, ob und inwieweit technische Komponenten wie Regler, Ventile und Leitungen für einen reibungslosen anteiligen, mehrheitlichen oder vollständigen Betrieb mit erneuerbarem DME angepasst werden müssen. Der Grund: Futuria DME und Flüssiggas sind chemisch sehr ähnlich, aber nicht identisch und wirken sich unterschiedlich auf Materialien aus.

Bei Gasthermen und technischen Komponenten kooperiert die PRIMAGAS mit deutschen Marktführern aus den Bereichen Heizungstechnik und Gasanlagenbau. Ende 2024 sollen die Testergebnisse vorliegen. Die Tests werden außerdem über den gesamten Zeitraum durch ein renommiertes deutsches Prüfinstitut begleitet und nach den gesetzlichen Vorgaben zertifiziert.

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