OMV und Wood unterzeichnen Absichtserklärung für kommerzielle Lizenzierung der ReOil-Technologie

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Wirtschaft
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Die OMV AG, Wien, und die John Wood Group plc, Aberdeen, ein weltweit führendes Beratungs- und Engineeringunternehmen im Bereich Energie und Materialien, haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, um eine für beide Seiten exklusive Kooperationsvereinbarung für die kommerzielle Lizenzierung der OMV eigenen ReOil-Technologie zu schließen. Die beiden Unternehmen beabsichtigen, bis Mitte 2023 eine verbindliche Zusammenarbeit zu vereinbaren.

Windpark in der nördlichen Ostsee. (Foto: N. Anselmi)

ReOil ist eine von der OMV entwickelte, patentierte chemische Recyclingtechnologie, die Altkunststoffabfälle in Pyrolyseöl, eine wertvolle Ressource, umwandelt. Diese Altkunststoffe eignen sich nicht für das mechanische Recycling und würden andernfalls auf Deponien oder in Müllverbrennungsanlagen landen. Das ReOil-Verfahren arbeitet unter moderatem Druck und normalen Betriebstemperaturen einer Raffinerie. Das Pyrolyseöl wird dann primär wieder zur Herstellung hochwertiger, nachhaltiger Kunststoffe verwendet. Die OMV hat als eines der ersten Unternehmen vor über einem Jahrzehnt eine chemische Recyclingtechnologie für gebrauchte Kunststoffe entwickelt.

In der OMV-Raffinerie Schwechat ist seit 2018 eine ReOil-Pilotanlage in Betrieb, die seit über 17.000 Stunden Altkunststoffe verarbeitet. Im Dezember 2021 traf die OMV die finale Investitionsentscheidung zum Bau einer ReOil-Demonstrationsanlage mit einer Kapazität von 16.000 t/a am OMV-Standort Schwechat, die 2023 in Betrieb gehen soll. Die Demonstrationsanlage wird, wie die bestehende Pilotanlage, über eine „International Sustainability and Carbon“-Zertifizierung (ISCC PLUS) verfügen, die eine Rückverfolgbarkeit entlang der Lieferkette ermöglicht und bestätigt, dass Unternehmen Umwelt- und Sozialstandards einhalten. Die Demonstrationsanlage wird die höchsten industriellen Sicherheitsstandards erfüllen und vollständig in den petrochemischen Standort der Raffinerie Schwechat integriert sein, was der OMV eine optimale Ressourcennutzung und maximale Effizienz ermöglichen wird.

Bis Ende 2026 plant die OMV, ReOil in der Raffinerie Schwechat zu einer industriellen chemischen Recyclinganlage mit einer Verarbeitungskapazität von bis zu 200.000 t/a weiter auszubauen. Die hocheffiziente und voll skalierbare Technologie ersetzt herkömmliche Rohstoffe für die Kunststoffherstellung und kann im Vergleich zur Kunststoffverbrennung erhebliche Treibhausgasvermeidungen erzielen, wie eine Ökobilanz der Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V., München, im Jahr 2022 ergab.

Nach den Worten von Alfred Stern, Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor der OMV, begrüßt das Unternehmen die Zusammenarbeit mit der Wood und ein Lizenzangebot bereitzustellen, welches Lizenznehmern weltweit ermöglicht, künftige Kreislaufwirtschaftslösungen zu nutzen. Dies entspricht der strategischen Vision der OMV, einen grundlegenden Wandel von einem linearen zu einem zirkulären Geschäftsansatz zu vollziehen.

Die Zusammenarbeit mit der OMV bietet laut Ken Gilmartin, Chief Executive Officer der Wood, eine Lösung, die einem konkreten Bedarf in den heutigen Industriesektoren gerecht wird. Diese Technologie ermöglicht die Wiederverwendung von Altkunststoffabfällen und ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft zur Wertschöpfung und zu einer nachhaltigeren Zukunft beitragen können.

(Foto: D. Grübner)

Die OMV und Wood beabsichtigen, die ReOil-Technologie zusammen auf den Markt zu bringen und das Potenzial für die Integration einiger anderer komplementärer Technologien der Wood auszuloten. Dazu bilden beide Unternehmen ein gemeinsames „Technologie- und Engineering-Delivery-Team“, das die Kunden während des gesamten Prozesses der Einführung und erfolgreichen Implementierung der Technologie an ihren Standorten unterstützt.

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