Der Druck auf die Transportunternehmen wächst weiter: Ohne die Transformation der Flotte zu kohlendioxidarmen Antrieben sind in Zukunft viele Aufträge nicht mehr zu gewinnen. Zwar hat der Klimaschutz in der politischen Debatte nicht mehr die oberste Priorität – doch viele Frachtführer und Kommunen vergeben Aufträge nur noch an Partner, die bereits auf dem Weg zur klimaneutralen Lkw-Flotte sind.
„Mehrkosten für Klimaschutz kann sich bei der aktuellen Marktlage kein Transportunternehmen mehr leisten“, weiß Achim Wiedey. „Deshalb haben wir stets die Wirtschaftlichkeit im Blick, wenn wir Kunden beim Umstieg von fossilem Diesel auf alternative Antriebe unterstützen“, hebt der Vertriebsleiter Deutschland der OG Clean Fuels, eine Marke der OrangeGas Germany GmbH, Verden, hervor. Denn einen entscheidenden Einfluss auf die TCO haben die Wahl des für die Transportaufgaben passenden regenerativen Antriebs, die Einkaufsstrategie für die Antriebsenergie und die Routenplanung. „Unsere Kunden beschaffen schließlich nicht nur einen Lkw fürs grüne Marketing, sondern wollen große Teile ihrer Lkw-Flotte defossilisieren“, so A. Wiedey. Da ist aus seiner Sicht der Fokus auf die Praxistauglichkeit von Fahrzeugen und Versorgungsinfrastruktur sowie auf die Kosten erforderlich.
Tank- und Ladeinfrastruktur machen den Unterschied
Der wichtigste Rat von A. Wiedey für Unternehmen, die alternative Antriebe in ihren Flotten einsetzen wollen ist: „Sprechen Sie mit den Betreibern der Tank- beziehungsweise Lade-Infrastruktur, bevor Sie die Lkw bestellen.“ Denn nur weil es eine Ladestation oder eine Tankstelle gibt, heißt das noch lange nicht, dass dort die neuen Lkw auch im Rahmen der Touren geladen oder getankt werden können. Leistungsbeschränkungen der Technik oder andere große Flottenkunden, die dort regelmäßig ihre Fahrzeuge versorgen, könnten zum Beispiel zu unerwarteten Wartezeiten führen und die Tourenplanung über den Haufen werfen. „Das bedeutet Stress mit den Transportkunden, wenn Lieferzeiten nicht eingehalten werden können und mit den eigenen Fahrern. Außerdem fallen dann schnell die theoretisch ermittelten Wirtschaftlichkeitsberechnungen wie Kartenhäuser zusammen“, berichtet der Vertriebsleiter aus der Praxis. Die OG setzt sich daher mit den potenziellen Kunden vorher zusammen, um die Rahmenbedingungen zu besprechen.
Aktuell ist Bio-CNG und in letzter Zeit auch Bio-LNG in Deutschland bei der Nachhaltigkeit bei den meisten Transportaufgaben der Gewinner. Wasserstoff lässt sich dagegen auf absehbare Zeit wirtschaftlich im Straßengüterverkehr nicht darstellen und bei Strom spielen neben den Einsatzzeiten und Transportstrecken besonders die eigene Solarstromerzeugung fürs Depotladen eine große Rolle für wirtschaftliche Lösungen.
Blick in die Praxis bei der Roadshow Hamburg am 7. Oktober 2025
Einen Einblick in die Praxis der alternativen Antriebe ermöglicht die OG Anfang Oktober in Hamburg. Neben der Präsentation von Lkw mit unterschiedlichen kohlendioxidneutralen Antrieben und Fachvorträgen hat die OG auch Bestandskunden eingeladen, die zum Gespräch über ihre Erfahrungen bereitstehen. Bei den Anwendungen stehen auf der Aktionsfläche vor dem Stadion von Bundesliga-Club FC St. Pauli besonders die regionale Baustoff- und Recycling-Logistik sowie der Transport zwischen Zentrallagern und Verbrauchermärkten im Blick. „Hiermit zeigen wir beispielhaft, wie sowohl bei individuellen Tagestouren als auch bei festgelegten Routen der Umstieg von fossilem Diesel zu einer CO2-neutralen Lkw-Flotte wirtschaftlich erfolgen kann“, erklärt OG-Vertriebs-Chef A. Wiedey.
OG Clean Fuels ist Betreiber von Tank- und Lade-Infrastruktur für sämtliche alternative Antriebe. OG ermöglicht eine klimaneutrale Logistik im Straßengüterverkehr. Das Unternehmen begleitet die Kunden beim Umstieg von fossilem Diesel auf regenerative Antriebe. In Deutschland ist die OG darüber hinaus nach eigenen Angaben Marktführer beim Betrieb von CNG-Tankstellen und verkauft dort ausschließlich nachhaltiges Bio-CNG aus Abfall und Reststoffen. Mit ihrem deutschlandweiten Netz von rund 160 CNG-Stationen ermöglicht die OG so zum Beispiel der DHL Group und der Edeka Zentrale AG & Co. KG, Hamburg, große Teile ihrer Flotte schwerer Lkw in Deutschland klimaneutral zu betreiben. Jedoch setzen auch kleine und mittelständische Unternehmen für lokale, regionale und überregionale Transportaufgaben auf klimaneutrales Bio-CNG.
Die OG-Gruppe ist derzeit in Deutschland, Italien, den Niederlanden und Schweden aktiv. Die Produkte umfassen Bio-CNG, Bio-LNG, HVO100, „grünen“ Wasserstoff und Schnellladesäulen/Ökostrom.