Nachhaltigerer Schwerlastverkehr: dena-Geschäftsführerin übergibt Koordinator der Bundesregierung für Güterverkehr und Logistik 10-Punkte-Plan

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Logistik, Politik
Foto: Pedro Becerra

Bei einem Treffen mit dem Koordinator der Bundesregierung für Güterverkehr und Logistik, PSt Oliver Luksic, im BMDV Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Berlin, übergab Kristina Haverkamp, Geschäftsführerin der dena Deutschen Energie-Agentur GmbH, Berlin, Mitte vergangenen Monats den 10-Punkte-Plan der Plattform Nachhaltiger Schwerlastverkehr.

Die Treibhausgasemissionen des Straßengüterverkehrs steigen kontinuierlich. In ihrem Positionspapier nennt die Plattform Nachhaltiger Schwerlastverkehr zehn Punkte, die adressiert werden sollten, um diesen Trend umzukehren. Zentral ist ein technologieoffener Ansatz. Laut 10-Punkte-Plan muss das Potenzial sämtlicher klimafreundlichen Antriebstechnologien und erneuerbaren Kraftstoffe ausgeschöpft werden, um die Treibhausgasemissionen im Schwerlastverkehr schnell zu senken. Die Partner der Plattform unterstreichen, dass sich mit biogenen und strombasierten Kraftstoffen kurz- bis mittelfristig spürbare CO2-Vermeidungen realisieren lassen und plädieren unter anderem für ein Mautsystem ab 2024, das die reale CO2-Intensität (Well-to-Wheel) sowohl von alternativen Antrieben als auch von erneuerbaren Kraftstoffen berücksichtigt.

Ein weiterer zentraler Baustein für einen nachhaltigen Schwerlastverkehr auf der Straße ist ein ehrgeiziger und schneller Aufbau von Tank- und Ladeinfrastruktur für schwere Nutzfahrzeuge – insbesondere entlang der Hauptverkehrsrouten der Logistik. Die Partner der Plattform fordern deshalb von der EU ambitionierte Vorgaben zu Leistungsfähigkeit und Dichte der Infrastruktur in der Verordnung zur Infrastruktur für alternative Kraftstoffe, die gerade in Brüssel verhandelt wird. Der 10-Punkte-Plan stellt außerdem fest, dass die Anforderungen an den Infrastrukturausbau für alle verfügbaren und künftigen Antriebs- und Kraftstoffoptionen besser aufeinander abgestimmt, Genehmigungsprozesse vereinfacht und bürokratische Hürden abgebaut werden müssen, damit der Infrastrukturausbau so schnell wie erforderlich vorankommt.

Ob Batterie, Wasserstoff-Brennstoffzelle, strombasierte oder Biokraftstoffe – um die CO2-Emissionen im Schwerlastverkehr schnell zu senken, müssen nach Meinung von Kristina Haverkamp, dena-Geschäftsführerin, alle Optionen genutzt werden, sobald sie verfügbar sind. Wichtig sind deshalb: Technologieoffenheit, ein sehr schneller und koordinierter Ausbau der Betankungs- und Ladeinfrastrukturen sowie – nicht zuletzt – Planungs- und Investitionssicherheit für alle diejenigen, die die Wende zu einem nachhaltigen Schwerlastverkehr auf der Straße aktiv mitgestalten wollen.

Laut Oliver Luksic, parlamentarischer Staatssekretär und Koordinator der Bundesregierung für Güterverkehr und Logistik, braucht es zur Dekarbonisierung des Güterverkehrs neben dem Ausbau der Schiene mehr Investitionen in alternative Antriebe, erneuerbare Kraftstoffe und den Infrastrukturausbau für Nutzfahrzeuge. Es ist daher sehr zu begrüßen, wenn sich Unternehmen und Verbände aus den unterschiedlichen Branchensektoren in einer Initiative zusammenschließen und die Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs gemeinsam vorantreiben.

Über die Plattform Nachhaltiger Schwerlastverkehr

Die Plattform Nachhaltiger Schwerlastverkehr ist eine branchenübergreifende Allianz für den Schwerlastverkehr auf der Straße, die den Markthochlauf alternativer Antriebs- und Kraftstoffoptionen sowie den Ausbau notwendiger Infrastrukturen technologieoffen vorantreibt. Die von der dena und dem DVGW Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e. V., Bonn, koordinierte Plattform bringt in einem technologieoffenen und ganzheitlichen Ansatz Akteure aus den Bereichen Technologie, Infrastruktur, Kraftstoff, Energie und Fahrzeugindustrie, aus dem Einzelhandel sowie aus der Transport- und Logistikbranche zusammen. Mehr Informationen zu der Plattform sind auf der Webseite https://plattform-nachhaltiger-schwerlastverkehr.de zu finden.

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