INERATEC und GIZ treiben e-Fuel Produktion in Chile voran

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International, P2X/E-Fuels, Unternehmen
Ein Beispiel für eine Power-to-Liquid (PtL)-Anlage der INERATEC.
Foto: INERATEC

Um die Produktion von E-Fuels in Chile zu skalieren, hat die INERATEC GmbH, Karlsruhe, nach eigenen Angaben Power-to-X-Marktführer, eine öffentlich-private Kooperation mit der GIZ Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH, Bonn und Eschborn, geschlossen. Im Rahmen des vom BMWK Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Berlin, geförderten Programms International Hydrogen Ramp-Up (H2Uppp) wollen die Partner eine Lösung für den Einsatz von Power-to-Liquid (PtL)-Anlagen mit modularen Syntheseeinheiten demonstrieren.

Synthetische Kraftstoffe können fossile Kraftstoffe in Schiffen, Flugzeugen sowie Lkw und Pkw direkt ersetzen. Eine Produktion dieser E-Fuels aus „grünem“ Wasserstoff in Chile ist Teil der Wasserstoffstrategie des Landes und unterstützt den Ausbau der erneuerbaren Energien. Die Abhängigkeit von importierten fossilen Brennstoffen wird damit verringert und Risiken, die aus Schwankungen der weltweiten Ölpreise und aus Versorgungsunterbrechungen herrühren, werden abgemildert. Dies steigert unmittelbar die Wettbewerbsfähigkeit der chilenischen Industrie.

Im Rahmen der Kooperation wird eine Bewertung des Potenzials und möglicher Einschränkungen von E-Fuel-Produktionsanlagen in Chile untersucht. Neben potenziellen Abnehmern und Rohstofflieferanten werden verschiedene Regionen analysiert, um das Design der Anlagen den lokalen Anforderungen entsprechend effizient zu gestalten. Die Kooperationspartner werden mit lokalen Akteuren aus der Industrie, der Hochschullandschaft und den lokalen Gemeinden zusammenarbeiten, um eine nachhaltige Wertschöpfungskette für E-Fuels im Land aufzubauen.

Chile ist laut Philipp Engelkamp, Chief Commercial Officer der INERATEC, einer der weltweiten Sweetspots für die Produktion von E-Fuels und weist aufgrund der Verfügbarkeit von erneuerbarem Strom ein sehr großes Potenzial auf. Daher plant die INERATEC, eine E-Fuel-Anlage zu errichten, die stündlich Tonnen von CO2 recyclet. Mit dem modularen Ansatz können die Produktionskapazitäten parallel zu erneuerbaren Energien und CO2-Quellen ausgebaut werden. Gemeinsam mit dem lokalen Partner Ferrostaal Chile S.A.C., Huechuraba, ist die INERATEC in der Lage, enge Verbindungen in Chile zu knüpfen und zu pflegen und Projekte voranzutreiben. Nach Informationen von P. Engelkamp werden große Mengen an E-Fuels über den Luftfahrtsektor hinaus bereitgestellt, die in eine nachhaltigere Zukunft führen.

Viele Bereiche der Wirtschaft müssen unabhängig von fossilen Rohstoffen werden, um den Klimawandel einzudämmen. Während einige Industriezweige leicht mit erneuerbarer Energie elektrifiziert werden können, stehen andere Sektoren wie der Bergbau, die Schifffahrt, die Luftfahrt und der Schwerlastverkehr vor großen Herausforderungen, wenn es darum geht, ihre CO2-Emissionen zu reduzieren. Für diese Anwendungen sind E-Fuels eine vielversprechende Option, insbesondere in einem Land mit so hohem Wind- und Sonnenenergiepotenzial wie Chile.

Die Entwicklung von PtL-Projekten soll die technologische Innovation und die Entwicklung neuer Herstellungsverfahren anregen und Synergien mit lokalen Projektentwicklern sowie Bildungseinrichtungen fördern. Dies schafft neue Möglichkeiten und Arbeitsplätze für lokale Unternehmen und unterstützt das Wachstum einer wissensbasierten Wirtschaft.

Aus Sicht von Javier Ortiz, Leiter des H2Uppp-Programms der GIZ für Chile, Argentinien und Uruguay, zeigt diese Zusammenarbeit, wie die deutsche Regierung den Dekarbonisierungsprozess und die Förderung nachhaltiger Kraftstoffe unterstützt. Mit dieser Initiative sollen die Produktion neuer Kraftstoffe gefördert und die lokale Wirtschaft angekurbelt werden, wofür sich die INERATEC mit verschiedenen lokalen Akteuren vernetzen wird. Dies ist das zweite H2Uppp-Projekt, das die GIZ in Chile unterzeichnet hat. Damit steht die GIZ für J. Ortiz an der Spitze der globalen Entwicklungen des Marktes für „grünen“ Wasserstoff und neue Energieträger.

Das H2Uppp des BMWK fördert im Rahmen der Nationalen Wasserstoffstrategie Projekte und Marktentwicklung für „grünen“ Wasserstoff in ausgewählten Entwicklungs- und Schwellenländern.

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