eot. Der Gashändler VNG Handel & Vertrieb GmbH (VNG H&V), eine 100%ige Tochtergesellschaft der VNG AG, beide Leipzig, und das norwegische Energieunternehmen Horisont Energi AS, Sandnes, haben Mitte November 2023 eine Absichtserklärung unterzeichnet, in der die Lieferung von „blauem“ Ammoniak aus dem Barents Blue Project in Hammerfest (Nordnorwegen) vereinbart wurde. Das derzeit im Bau befindliche Barents Blue Project soll nach seiner Inbetriebnahme im Jahr 2028 Europas größte Produktionsanlage für „blauen“ Ammoniak werden.
Als großer deutscher Gasimporteur und Großhändler beabsichtigt die VNG H&V, „blauen“ Ammoniak der Horisont Energi zu beziehen. Ziel ist, den Kunden der VNG H&V, insbesondere aus der Industrie, den Ammoniak direkt oder in Form von Wasserstoff zur Verfügung zu stellen. Die Vereinbarung sieht eine Lieferung von 100.000 t bis 300.000 t „blauem“ Ammoniak pro Jahr ab 2028 vor.
Die VNG verfügt seit über 30 Jahren über zuverlässige Beziehungen mit norwegischen Energieunternehmen und setzt auch in Zukunft auf eine enge Zusammenarbeit. Ulf Heitmüller, Vorstandsvorsitzender der VNG AG, erklärt, dass mit der Vereinbarung die deutsch-norwegische Partnerschaft im Energiebereich gestärkt wird. Die Unternehmen gehen damit einen weiteren wichtigen Schritt, um die Dekarbonisierung in Deutschland voranzutreiben. Der Bedarf an „blauem“ Ammoniak wird sich in den nächsten Jahrzehnten nach Aussage von U. Heitmüller vervielfachen. Ammoniak wird künftig insbesondere als Träger für Wasserstoff benötigt, aber auch, um beispielsweise die kohlendioxidintensive Düngemittelindustrie und die Schifffahrt zu dekarbonisieren.
Laut Bjørgulf Haukelidsæter Eidesen, Chief Executive Officer der Horisont Energi, markiert die Vereinbarung mit der VNG einen weiteren Schritt in der Entwicklung von Barents Blue als Europas größter Anlage für „blauen“ Ammoniak. Diese Partnerschaft unterstreicht nicht nur die steigende Nachfrage nach „blauem“ Ammoniak bzw. Wasserstoff in Europa, sondern stärkt auch die Beziehungen zu deutschen Partnern, während eine Wertschöpfungskette für „blauen“ Ammoniak auf dem Kontinent aufgebaut werden kann.
Zusammen mit dem Polaris-CCS-Projekt der Horisont Energi (unterirdischer Kohlenstoffspeicher in der Barentssee) wird Barents Blue „sauberen“ Ammoniak mit einer CO2-Abscheidungsrate von 99 % und einer entsprechend geringen CO2-Bilanz im Vergleich zur konventionellen Produktion bieten.