HIF Global und seine Partner feiern die ersten Liter synthetischer Kraftstoffe von Haru Oni

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P2X/E-Fuels
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Die HIF Global, Houston, das nach eigenen Angaben weltweit führende E-Fuels-Unternehmen, feiert zusammen mit seinen Partnern, Behördenvertretern und Gemeindevertretern die Produktion der ersten Liter synthetischer Kraftstoffe in der Pilotanlage Haru Oni im Süden von Chile.

Der chilenische Energieminister Diego Pardow leitete die Zeremonie, bei der ein Porsche 911 mit synthetischem Kraftstoff betankt wurde. Damit wurde eine neue Ära für den Verkehrssektor eingeleitet, in der Kraftstoffe aus erneuerbarer Energie, „grünem“ Wasserstoff und recyceltem CO2 herkömmliche fossile Kraftstoffe ersetzen könnten, ohne dass Änderungen an Motoren und Infrastruktur erforderlich sind.

Aus Sicht von D. Pardow ist es entscheidend, dass die neue „grüne“ Wasserstoffindustrie die Schaffung von Arbeitsplätzen fördert und die Lebensqualität der Menschen verbessert. Auf diese Weise wird Sicherheit für eine deutlich nachhaltigere Zukunft geschaffen. Und die Haru-Oni-Anlage von HIF steht für diesen symbolischen Wert. Sie ermöglicht es, in eine Zukunft zu blicken, in der andere Energieformen möglich sind. Diese Momente des Optimismus werden gebraucht in einer Zeit, in der viele Kräfte gegen die Erreichung der Klimaziele wirken.

Die ersten synthetischen Kraftstoffe von Haru Oni sind laut César Norton, President und Chief Executive Officer der HIF Global, ein Meilenstein im Kampf gegen den Klimawandel, nicht nur für Chile, sondern für die ganze Welt. Vor etwas mehr als einem Jahr wurde der Grundstein für diesen Traum gelegt, der jetzt Wirklichkeit wird: E-Fuels mit der Kraft des patagonischen Windes zu produzieren. Es ist eine konkrete Lösung, hier und jetzt, für die größte Herausforderung der Menschheit.

Angesichts der globalen Herausforderung, führt Haru Oni die Erfahrung deutscher, italienischer, amerikanischer, chinesischer und chilenischer Unternehmen im Dienste einer besseren Zukunft zusammen, so C. Norton. Das Engagement der HIF Global besteht darin, diese Branche zu vergrößern und auf nachhaltige Weise auf der ganzen Welt kommerzielle E-Fuel-Anlagen in großem Maßstab zu errichten.

Nach den Worten von Winfried Hermann, Verkehrsminister von Baden-Württemberg, ist das Bundesland sehr daran interessiert, klimafreundliche Wasserstoffderivate und -kraftstoffe zu importieren. Die Nachfrage ist sehr groß – insbesondere in den Bereichen Luftfahrt und Schifffahrt, aber auch für die Dekarbonisierung der bestehenden Fahrzeugflotten. Die chilenisch-deutsche Energiepartnerschaft, die 2019 ins Leben gerufen wurde, bietet ein großes Potenzial für die Zusammenarbeit beim Klimaschutz und die unverzichtbare Transformation der Kraftstoffindustrie. Baden-Württemberg unterstützt dieses Projekt nachdrücklich.

Der Produktionsprozess für E-Fuels

Haru Oni wird „grünen“ Wasserstoff über ein Elektrolyse-Verfahren produzieren, und die Windenergie dafür nutzen. Die Anlage wird außerdem CO2 aus der Atmosphäre abfangen und mit einem Syntheseverfahren CO2 und Wasserstoff zur Herstellung von E-Fuels kombinieren, wie beispielsweise kohlendioxidneutrales Methanol (E-Methanol), kohlendioxidneutrales Benzin (E-Benzin) und kohlendioxidneutrales Flüssiggas (E-LG). E-Fuel schafft eine Möglichkeit für die bestehende Infrastruktur, kohlendioxidneutral zu werden, indem CO2 kontinuierlich wiederverwendet und recycelt wird.

In dieser ersten Phase wird Porsche E-Fuel für seine Porsche Experience Center und den Porsche Mobil 1 Supercup nutzen. Haru Oni wird pro Jahr 350 t E-Methanol und 130.000 l E-Benzin produzieren. Die Anlage wird voraussichtlich im März 2023 in Betrieb genommen.

Das Team

Die HIF Global ist Eigentümer und leitender Entwickler von Haru Oni und führt seit acht Jahren Studien zur Entwicklung von E-Fuel-Projekten in Magallanes durch.

Die Porsche AG, Stuttgart, der nach eigenen Angaben weltgrößte Sportwagenhersteller, leistete einen Beitrag mit Forschung und einem Abnahmevertrag für den Kauf von E-Benzin von Haru Oni für Leuchtturmprojekte wie den Porsche Mobil 1 Supercup und die Porsche Experience Center.

Die Enel Green Power S.p.A., Rom, ein nach eigenen Angaben weltweit führendes Unternehmen für „saubere“ Energie, das weltweit Anlagen für erneuerbare Energie entwickelt und betreibt, ist Partner in der Windenergieerzeugung und der Produktion von „grünem“ Wasserstoff.

Die ENAP Empresa Nacional del Petróleo, Las Condes, das staatliche chilenische Energieunternehmen, unterstützt Infrastruktur und Logistik.

Die Siemens Energy AG, München, eines der nach eigenen Angaben weltweit führenden Unternehmen für Energietechnologie, ist für das Anlagendesign und die Technologieintegration verantwortlich und liefert ihren Elektrolyseur und die Windturbine von Siemens Gamesa Renewable Energy S.A, Zamudio.

Die Empresas GASCO S.A., Santiago, ein führendes Unternehmen in der Projektentwicklung für den Gasvertriebsmarkt, bietet Forschung und Entwicklung für die Produktion von synthetischem Gas.

Die ExxonMobil Central Europe Holding GmbH, Hamburg, einer der weltweit größten börsennotierten Energieversorger und Chemieunternehmen, versorgt die Anlage mit der Methanol-to-Gasoline-Technologie (MtG).

Für Michael Steiner, Mitglied des Vorstands für Entwicklung und Forschung der Porsche AG, ist das Potenzial von E-Fuel sehr groß. Es gibt heute weltweit mehr als 1,3 Mrd. Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Viele von ihnen werden noch über Jahrzehnte auf der Straße sein. Auch den Besitzern vorhandener Fahrzeuge muss eine Perspektive geboten werden. Als Hersteller von leistungsstarken und effizienten Motoren verfügt Porsche über umfangreiches Know-how im Kraftstoffbereich. Auf diese Weise kann das Unternehmen einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung synthetischer Kraftstoffe ausüben.

„Grüner“ Wasserstoff ist aus Sicht von Fabrizio Barderi, CEO der Enel Chile S.A., Santiago, ein großartiger Verbündeter bei der Dekarbonisierung bestimmter Sektoren wie Luftfahrt und Schifffahrt, der chemischen Industrie und der Industriezweige, für die die Elektrifizierung noch keine wettbewerbsfähige Alternative darstellt, um ihre CO2-Emissionen zu reduzieren und die Bekämpfung der globalen Erwärmung und ihrer tragischen Folgen für das Klima zu unterstützen.

Laut André Clark, Senior Vice President für Siemens Energy Lateinamerika, wurde in Patagonien die weltweit erste integrierte Produktionsanlage für kohlendioxidneutralen Kraftstoff aus Windenergie gebaut. Es dauerte nur zwei Jahre, dieses Zukunftsprojekt der Energiebranche in die Realität umzusetzen. Jetzt beginnt die Produktion dank der kollaborativen Bemühungen um die Schaffung einer globalen nachhaltigen Wirtschaft. Es wird ein Meilenstein für die Dekarbonisierung des Transportsektors gesetzt, mit einem Geschäftsmodell, das potenziell zu einer Chance für andere Branchen werden kann.

Die Empresas GASCO begrüßt es nach Aussage von Matias Pérez C., Präsident der Empresas Gasco S.A., sehr, Teil dieses Projekts in der Magallanes-Region zu sein, das darauf abzielt, zur Dekarbonisierung des Planeten beizutragen und Chile als führendes Land bei der Produktion von nachhaltiger Energie, wie „grünem“ Wasserstoff und E-Fuels, positioniert. Der bedeutende Beitrag, den das Unternehmen durch die Unterzeichnung der Vereinbarung mit der HIF Global for Research and Development für den Bezug von kohlendioxidneutralem E-LG für GASCO leistet, wird es nicht nur ermöglichen, den Betrieb der Haru-Oni-Anlage zu optimieren, sondern sorgt dafür, dass es E-LG auch in sein Angebot von nachhaltigen Lösungen für künftige kommerzielle Projekte in Chile und der Welt aufnehmen kann.

Für Michael Better, Vice President der ExxonMobil Catalysts and Licensing LLC, ist es großartig, die Verwendung der Methanol-to-Gasoline-Technologie von ExxonMobil in dieser HIF-Anlage zu sehen. Es ist für das Unternehmen positiv, mit Porsche zusammenzuarbeiten, um ein fertiges Benzinprodukt zu produzieren, das für den Porsche Mobil 1 Supercup und andere Verwendungsmöglichkeiten vorgesehen ist.

Die mit dieser Tätigkeit verbundenen CO2-Emissionen wurden im Rahmen des UN-Mechanismus für „saubere“ Entwicklung mit CO2-Zertifikaten vollständig gemindert.

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