Grüner Wasserstoff für Nutzfahrzeuge: RWE und die Westfalen-Gruppe errichten Wasserstoff-Tankstelle in Lingen

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Tankstellen, Wasserstoff
Bis 2030 wollen Westfalen und RWE rund 70 Wasserstoff-Tankstellen errichten.
Foto: Westfalen

Die RWE AG, Essen, und die Westfalen-Gruppe arbeiten künftig gemeinsam darauf hin, wasserstoffbetriebene Fahrzeuge mit „grünem“ Wasserstoff zu versorgen. Im Rahmen eines Joint Ventures wollen die RWE und die Westfalen in Deutschland eine Wasserstoff-Tankstelleninfrastruktur insbesondere für schwere Nutzfahrzeuge entwickeln. Bis 2030 sollen dabei je nach Marktentwicklung bis zu 70 Wasserstoff-Tankstellen entstehen.

Sopna Sury, Chief Operating Officer Hydrogen der RWE Generation SE, Essen, ist überzeugt, dass Wasserstoff einen entscheidenden Beitrag leisten kann, um die CO2-Emissionen im Schwerlastverkehr deutlich zu senken. Darum ist diese Zusammenarbeit mit der Westfalen-Gruppe wegweisend. Die RWE stellt mit ihren Elektrolyse-Anlagen in Lingen den „grünen“ Wasserstoff bereit und die Westfalen-Gruppe kümmert sich um Errichtung und Betrieb der Tankstelleninfrastruktur.

Seit über 40 Jahren ist die Westfalen nach Aussage von Dr. Thomas Perkmann, Vorstandsvorsitzender der Westfalen-Gruppe, Experte im Umgang mit Wasserstoff und dessen Transport. Die Kombination der Expertisen in den Bereichen Tankstellen und Wasserstoff ist aus einer Sicht in der Branche selten, was das Unternehmen dazu prädestiniert, ein starkes Wasserstoff-Tankstellennetz aufzubauen. Die Westfalen begrüßt es gemeinsam mit der RWE dieses Vorhaben voranzubringen und damit einen Beitrag zu einem umweltfreundlichen Schwerlastverkehr zu leisten.

Der regionale Fokus der Partner liegt zunächst auf NRW und Niedersachsen. Der Ausbau soll in Abstimmung mit Logistik-Unternehmen aus der jeweiligen Region erfolgen und den Markthochlauf begleiten. Erste Standorte sollen im Umfeld von Logistikzentren entstehen, wo beste Voraussetzungen für einen wirtschaftlichen Betrieb von Wasserstoff-Tankstellen bestehen – danach sind auch Standorte entlang der Autobahnen geplant.

Die erste öffentliche Wasserstoff-Tankstelle des Joint Ventures wird vor dem Gelände des RWE-Gaskraftwerkes Emsland entstehen. Ab 2024 sollen dort sowohl Lkw als auch Busse, Müllfahrzeuge, Kleintransporter und Pkw „grünen“ Wasserstoff tanken können. Die von der Westfalen betriebene Anlage wird über eine Trailer-Abfüllstation verfügen, sodass Tankfahrzeuge „grünen“ Wasserstoff auch an andere Abnehmer in der Region liefern können.

Der „grüne“ Wasserstoff für Tankstelle und Abfüllstation wird zunächst in einer 14-MW-Pilot-Elektrolyseanlage erzeugt, die RWE derzeit auf dem Gelände des Gaskraftwerkes Emsland errichtet.

Das BMDW Bundesministerium für Verkehr und Digitales, Berlin, fördert den Bau der Wasserstoff-Tankstelle in Lingen im Rahmen des NIP Nationales Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie mit über 6 Mio. Euro. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH, Berlin, koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.

Sofern kartellrechtliche Prüfungen der Zusammenarbeit positiv ausfallen, planen die RWE und die Westfalen, ihr Joint Venture noch in diesem Jahr zu gründen.

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