Erste Windturbine im OffshoreWindpark Baltic Eagle installiert

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International, Strom, Unternehmen
Die erste von insgesamt fünfzig Windturbinen wurde erfolgreich im Offshore-Windpark Baltic Eagle installiert.
Foto: Iberdrola

Die erste von insgesamt fünfzig Windturbinen wurde erfolgreich im Offshore-Windpark Baltic Eagle installiert. Bei dem Projekt handelt es sich um ein Joint Venture zwischen der Iberdrola S.A., Bilbao, ein nach eigenen Angaben Marktführer im Bereich der erneuerbaren Energien, und der Masdar Abu Dhabi Future Energy Company.

In Zusammenarbeit mit der Vestas Wind Systems A/S, Aarhus, werden die verbleibenden Windturbinen in den kommenden Monaten zur Offshore-Baustelle transportiert und dann mit dem Hubschiff Blue Tern der Fred. Olsen Windcarrier, Oslo, installiert.

Baltic Eagle soll bis Ende 2024 in Betrieb genommen werden und dann Haushalte mit erneuerbarer Energie versorgen und einen Beitrag zur Energiewende in Deutschland leisten.

Meilenstein erreicht dank starker Partnerschaften
Mit der Installation der ersten Windturbine nimmt Baltic Eagle vor der deutschen Ostseeküste Form an. Damit wird der letzte große Meilenstein im Bau des Offshore-Windparks in Angriff genommen, so Felipe Montero, Chief Executive Officer der Iberdrola Energie Deutschland GmbH, Berlin. Dank der Unterstützung der Partnerunternehmen Vestas und Masdar ist die Iberdrola zuversichtlich, die Baukampagne erfolgreich abzuschließen, führt er fort. Mit der Inbetriebnahme von Baltic Eagle, dem zweiten Offshore-Windpark in dem Baltic Hub, setzt die Iberdrola Deutschland ihren Wachstumskurs fort und leistet so, nach eigenen Angaben, einen wichtigen Beitrag zur Energiewende in Deutschland.

Husain Al Meer, Director, Global Offshore Wind der Masdar, ist erfreut gemeinsam mit der Iberdrola und der Vestas diesen wichtigen Schritt zur Verwirklichung des Windparks Baltic Eagle zu gehen. Die Masdar engagiert sich nach seiner Aussage seit langem für die Förderung von Offshore-Windprojekten auf der ganzen Welt. Baltic Eagle wird Hunderttausende von Haushalten mit Grünstrom versorgen, die Kohlendioxidemissionen reduzieren und Deutschland bei der Energiewende unterstützen. Die Masdar ist überzeugt, dass das Projekt den Gemeinden vor Ort greifbare Vorteile bringen und einen Präzedenzfall für nachhaltige Energielösungen schaffen wird.

Für Nils de Baar, Präsident der Vestas Northern & Central Europe, ist es ein besonderer Moment, die erste Windturbine von Baltic Eagle installiert zu sehen. Sie spiegelt wider, wie alle Beteiligten Deutschlands „saubere“ und sichere Energie- und Offshore-Windziele in der Ostsee unterstützen. Die Vestas ist stolz darauf, Teil dieses Projekts zu sein. Laut N. de Baar war die Zusammenarbeit mit der Iberdrola seit Beginn dieses Projekts sehr eng und produktiv.

Bewährte Technik und erprobte Installationsmethoden
Aus insgesamt 50 Windturbinen des Typs Vestas V174-9.5MW mit einer Leistung von jeweils 9,525 MW wird der Offshore-Windpark künftig Grünstrom erzeugen. Die Windturbinen haben einen Rotordurchmesser von 174 m und eine Nabenhöhe von 107 m. Die optimierten Rotorblätter sind jeweils 85 m lang und wurden so konzipiert, dass sie aerodynamisch effizient sind und die Lasten minimieren. Die fertigen Anlagen erreichen eine Gesamthöhe von 194 m.

Das Hubschiff Blue Tern eignet sich dank seiner langen Beine besonders gut für das anspruchsvolle Terrain in der Ostsee. Mit dem 800-Tonnen-Hauptkran und einer variablen Decksbelastbarkeit von 8.750 t transportiert es die Türme, Gondeln und Rotorblätter ins Offshore-Baufeld und errichtet sie auf den Transition Pieces. Die Fred. Olsen Windcarrier sammelte bereits Erfahrungen in der Ostsee beim Bau des Iberdrola-Offshore-Windparks Wikinger.

Der Baltic Hub
Der Offshore-Windpark Baltic Eagle ist ein wichtiger Bestandteil des sogenannten „Baltic Hub“ der Iberdrola in der deutschen Ostsee. Baltic Eagle befindet sich nordöstlich der Insel Rügen vor der pommerschen Küste und wird vom dortigen Hafen Mukran in Sassnitz aus geplant und betrieben.

Der Windpark soll bis Ende 2024 vollständig in Betrieb genommen warden. Mit einer Produktionskapazität von 476 MW wird Baltic Eagle rund 475.000 Haushalte mit erneuerbarer Energie versorgen und gleichzeitig die Kohlendioxidemissionen um rund 800.000 t/a senken.

Baltic Eagle ist neben den Windparks Wikinger (350 MW, in Betrieb) und Windanker (315 MW, Eintritt in die Realisierungsphase) das zweite von drei Großprojekten der Iberdrola in Deutschland. Zusammen bilden diese Offshore-Windparks den Baltic Hub des Unternehmens. Im Jahr 2026 wird der Baltic Hub über eine Gesamtkapazität von mehr als 1,1 GW verfügen und Investitionen in Höhe von rund 3,7 Mrd. Euro auslösen.

Der Offshore-Windpark ist ein wichtiger Baustein in der integrierten Wachstumsstrategie, die die Iberdrola auf dem deutschen Kernmarkt verfolgt. Das Unternehmen strebt im Bereich nachhaltiger Energielösungen die Zusammenarbeit mit zentralen Akteuren der deutschen Wirtschaft an, um diese mit marktwirtschaftlichen Lösungen bei der Erreichung ihrer Klimaziele zu unterstützen. Ein Kernelement dafür ist die Partnerschaft mit der Masdar.

Die Masdar und die Iberdrola unterzeichneten im Juli 2023 eine strategische Partnerschaft über gemeinsame Investitionen in Baltic Eagle. Auf der COP28 kündigten die beiden Unternehmen eine weitere strategische Vereinbarung in Höhe von 15 Mrd. Euro an, um die gemeinsame Entwicklung von Offshore-Wind- und „grünen“ Wasserstoffprojekten in Schlüsselmärkten wie Deutschland, dem Vereinigten Königreich und den USA zu prüfen.

Über die Iberdrola
Die Iberdrola, nach eigenen Angaben Europas größter Energieversorger nach Marktkapitalisierung und einer der drei größten Energiekonzerne der Welt, ist führend im Bereich der erneuerbaren Energien und steht an der Spitze der Energiewende hin zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft. Die Gruppe versorgt rund 100 Mio. Menschen in Dutzenden Ländern mit Energie. Das Unternehmen konzentriert sich auf erneuerbare Energien, intelligente Netze und vernetzte Lösungen für die Kunden. Zu den wichtigsten Märkten gehören Europa (Spanien, Vereinigtes Königreich, Portugal, Frankreich, Deutschland, Italien und Griechenland), die Vereinigten Staaten, Brasilien, Mexiko und Australien. Es ist auch in Wachstumsmärkten wie Japan, Taiwan, Irland, Schweden und Polen vertreten.

Die Iberdrola hat rund 42.200 Mitarbeiter und Vermögenswerte von rund 150 Mrd. Euro. Im Jahr 2023 erzielte sie einen Umsatz von rund 50 Mrd. Euro, einen Nettogewinn von 4,8 Mrd. Euro und zahlte rund 9,3 Mrd. Euro an Steuerabgaben in den Ländern, in denen das Unternehmen tätig ist. Weltweit unterstützt die Iberdrola mehr als 500.000 Arbeitsplätze in seiner Lieferkette mit einem Beschaffungsvolumen von über 18,1 Mrd. Euro im Jahr 2023. Als selbsternannter Vorreiter im Kampf gegen den Klimawandel hat die Iberdrola in den vergangenen zwei Jahrzehnten mehr als 150 Mrd. Euro in den Aufbau eines nachhaltigen Energiemodells investiert, das auf soliden Umwelt-, Sozial- und GovernancePrinzipien (ESG) beruht.

In Deutschland bündelt das Unternehmen seine gesamten Geschäftsaktivitäten in der 100 %igen Tochtergesellschaft Iberdrola Deutschland. Nach eigenen Angaben ist sie der größte Betreiber von Offshore-Windparks in der deutschen Ostsee. Mit den Geschäftszweigen Offshore und Onshore ist die Iberdrola Deutschland in der Planung, dem Bau und dem Betrieb von Offshore- und Onshore-Windparks sowie von Photovoltaikprojekten tätig.

Seinen Industrie- und Gewerbekunden bietet das Unternehmen maßgeschneiderte Lösungen für die Versorgung mit „grüner“ Energie, von der klassischen Stromlieferung inklusive Portfoliomanagement-Dienstleistungen, über langfristige PPA-Verträge gekoppelt an Iberdrolas eigene Anlagen für erneuerbare Energien bis hin zu PV-Lösungen für den Eigenverbrauch vor Ort. Die Iberdrola Deutschland stellt darüber hinaus auch technologieübergreifende integrierte Lösungen bereit, wie zum Beispiel Batteriespeicher oder den Einsatz von „grünem“ Wasserstoff für die industrielle Nutzung.

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