eot. Die Electrochaea GmbH, Planegg, hat das EIC Accelerator-Programm nach drei Jahren erfolgreich abgeschlossen. Das Programm wird vom Europäischen Innovationsrat ( EIC European Innovation Council), Brüssel, kofinanziert und hilft innovativen Unternehmen, ihre Produkte und Dienstleistungen auf den Markt zu bringen. Insgesamt bewarben sich 2021 mehr als 2.000 europäische Unternehmen für eine Finanzierung. Die Electrochaea zählte zu den 64 ausgewählten Start-ups und mittelständischen Unternehmen, die mit ihren Projekten überzeugen konnten.
Das Unternehmen hat eine Technologie zur Herstellung synthetischen Methans entwickelt. Synthetisches Methan ist als Energieträger nahezu kohlendioxidneutral, kann fossiles Erdgas ersetzen und lässt sich im bestehenden Gasnetz speichern und transportieren. Um es herzustellen, setzt der Power-to-Gas-Spezialist Archaeen ein, Milliarden Jahre alte Mikroorganismen, die in Bioreaktoren „grünen“ Wasserstoff und recyceltes CO2 in synthetisches Methan umwandeln.
Mit der bereitgestellten Finanzierung, einem Zuschuss in Höhe von rund 2,49 Mio. Euro und rund 14,98 Mio. Euro Kapitalbeteiligung, konnte die Electrochaea ihre Biomethanisierungstechnologie mit einem Archetyp-Design von 10 MWe auf industriellen Maßstab skalieren. Die Umsetzung erfolgt direkt im Rahmen des BioCat-Roslev-Projektes in Dänemark. Dort wird das neue Archetyp-Design in den bestehenden Betrieb einer Biogasaufbereitungs- und Netzeinspeiseanlage integriert. Auch die dänische Netzagentur bezuschusste das Projekt mit 9,5 Mio. Euro zum Ausbau der Wasserstoffproduktion.
Mit den Mitteln des EIC-Accelerator-Programms konnte die Electrochaea das Anlagen-Design noch effizienter und kostengünstiger gestalten. Dies senkt die Investitionskosten (CAPEX) und die Betriebskosten (OPEX) der Biomethanisierungstechnologie zum Vorteil der Kunden deutlich. Während des Förderzeitraums erzielte die Electrochaea auch insgesamt erhebliche Fortschritte bei der Genehmigung, der Technologieintegration und der Optimierung des Geschäftsmodells für das BioCat-Roslev-Projekt.
Das EIC-Accelerator-Programm war laut Dr. Doris Hafenbradl, Chief Technology Officer und Geschäftsführerin der Electrochaea, für die Electrochaea eine gute Gelegenheit, die Technologie auf eine kommerziell relevante Größe zu skalieren und das BioCat-Roslev-Projekt auf Basis eines neuen und effizienteren Designs zu entwickeln. Das Unternehmen profitiert neben zusätzlichen Vorteilen wie Netzwerk- und Investorenveranstaltungen vor allem von der langfristig angelegten Investition des EIC-Fonds in die Electrochaea. Die Teilnahme an dem Projekt und die Fortschritte, die durch diese Finanzierung erzielt wurden, zeigen aus Sicht von D. Hafenbradl die Leistungsfähigkeit der Electrochaea in der Entwicklung innovativer und nachhaltiger Lösungen für den Energiesektor.
Mit dem Abschluss des Programms ist die Electrochaea gut positioniert, ihre Technologie kommerziell einzusetzen und die so dringend notwendige Erzeugung von erneuerbarem Methan entscheidend voranzubringen.
Über Electrochaea
Die Electrochaea GmbH bietet eine Technologie zur Herstellung von synthetischem Methan, einem erneuerbaren Kraftstoff, der fossiles Erdgas ersetzt und im bestehenden Gasnetz gespeichert und transportiert werden kann. Das patentierte Verfahren der Electrochaea trägt zur Bekämpfung des Klimawandels bei, indem es CO2 zur Erzeugung einer erneuerbaren Energiequelle nutzt und eine Lösung für die langfristige Speicherung von intermittierender erneuerbarer Energie bietet. Pilotanlagen im industriellen Maßstab wurden bereits in den USA, der Schweiz und Dänemark in Betrieb genommen. Die Electrochaea hat ihren Hauptsitz in München, mit Niederlassungen in Dänemark und den USA. Die Electrochaea ist eines der Unternehmen auf der Global Cleantech 100 Liste.