dena veröffentlicht Impulspapier: Agri-PV als Schlüsseltechnologie der Energiewende

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Erneuerbare & Regenerative Energien, Politik
Großes Potenzial von Agri-Photovoltaik in Deutschland – das Impulspapier der dena gibt Handlungsempfehlungen für einen erfolgreichen Markthochlauf.
Foto: dena

Die Agri-Photovoltaik (Agri-PV) hat das Potenzial, eine wichtige Rolle bei der Umgestaltung der Energieversorgung und der Modernisierung der Landwirtschaft zu spielen. Das aktuell in der parlamentarischen Abstimmung befindliche Solarpaket I der Bundesregierung zielt darauf ab, den Ausbau von Photovoltaikanlagen zu erleichtern und zu beschleunigen, was auch zu einem verstärkten Einsatz von Solartechnologien auf landwirtschaftlichen Flächen führt. Die dena Deutsche Energie-Agentur, Berlin, hat am 9. November 2023 ein Impulspapier veröffentlicht, das die Grundlagen und Handlungsfelder für einen erfolgreichen Markthochlauf beleuchtet.

Agri-PV-Anlagen haben das Potenzial zu einer Kerntechnologie für das Gelingen der Energiewende zu werden, indem sie durch die Mehrfachnutzung von Flächen bestehende Ziel- und Nutzungskonflikte zwischen Energiewende und Agrarproduktion auflösen. Dies ermöglicht nicht nur die Erhaltung landwirtschaftlicher Erträge, sondern auch die Anpassung an den Klimawandel, einen Beitrag zum Biodiversitätsschutz und die Förderung der notwendigen Diversifizierung landwirtschaftlicher Unternehmen zur Sicherung und Steigerung der Wertschöpfung.

Aktuell steht die Nutzung von Agri-PV in Deutschland noch am Anfang, mit einer installierten Leistung von rund 14 MW. Das Impulspapier prognostiziert jedoch, dass bis 2025 bis zu 1 GW an Agri-PV-Systemen über den geförderten und nicht geförderten Ausbau installiert sein könnten. Um diesen Markthochlauf zu unterstützen, sind vier zentrale Handlungsfelder wesentlich:

Definitorische Klarheit
Es bedarf klarer Definitionen und Abgrenzungen zu anderen PV-Konzepten, um Transparenz für Anwender im Markt zu schaffen.

Genehmigungen zulassen
Eine Neubewertung der Anwendung in der Raum- und Regionalplanung ist nötig, um weitere Flächenpotenziale zu erschließen. Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen sollen sich an der tatsächlichen landwirtschaftlichen Nutzung orientieren.

Geschäftsmodelle optimieren
Die Förderregularien sollen nicht durch zu detaillierte technologische Vorgaben den Innovationswettbewerb bei der Weiterentwicklung der Agri-PV und der zugehörigen Geschäftsmodelle beeinträchtigen.

Sichtbarkeit erhöhen
Durch die Förderung von Pilotprojekten, Stärkung der begleitenden Forschung und gezielte Kommunikationsmaßnahmen im landwirtschaftlichen Sektor soll die Sichtbarkeit der Agri-PV-Systeme erhöht werden.

Das Impulspapier wurde in Zusammenarbeit mit der BBH Becker Büttner Held Rechtsanwälte Wirtschaftsprüfer Steuerberater PartGmbB, München, der Elysium Solar GmbH, Berlin, und dem ZALF Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung e. V., Müncheberg, erstellt. Es leistet einen Beitrag zur Diskussion über die Rolle der Agri-PV bei der Bewältigung der Herausforderungen im Kontext von Energie- und Agrarwende in Deutschland.

Die an der Erstellung dieser Publikation beteiligten Unternehmen und Organisationen sind Teil des vom BMBF Bundesministerium für Bildung und Forschung, Berlin, geförderten Forschungsvorhabens SynAgri-PV.

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