Ein breites Bündnis der Agrar- und Biokraftstoffwirtschaft hat letzte Woche die neu aufgelegte Broschüre „Politikinformation Biokraftstoffe” vorgestellt. Damit reagieren sie auf die vom BMUV Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, Berlin, und BMEL Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Bonn/Berlin, wiederholt angestoßene Debatte über eine Abschaffung von Biokraftstoffen, geben einen Überblick zur aktuellen Diskussion und ordnen Fakten ein. Vor dem Hintergrund mutmaßlich falsch deklarierter Importe fortschrittlicher Biokraftstoffe aus China, des Klimawandels sowie der Abhängigkeit von fossilen Kraftstoff-Importen aus autokratischen Ländern fordert die Branche unter anderem wirksamere Kontrollen der Nachhaltigkeitsanforderungen an Biokraftstoffe in den Herstellerländern, höhere Beimischungen für nachhaltige Biokraftstoffe, die Einführung einer kohlendioxidbasierten Energiebesteuerung und eine reduzierte Maut für erneuerbare Reinkraftstoffe.
Unterstützung erhalten die Forderungen durch eine repräsentative Verbraucherumfrage des Marktforschungsinstituts Kantar Group. Demnach findet eine deutliche Mehrheit der Deutschen Biokraftstoffe gut und unterstützt höhere Beimischungen. Mehr noch: Ein Verbot von Biokraftstoffen aufgrund der verstärkten Nachfrage von Agrarrohstoffen durch die Ukrainekrise lehnen die Befragten ab.
Darüber hinaus werden die verschiedenen Arten von Biokraftstoffen, ihre Bedeutung für die gesamte Wertschöpfungskette sowie ihr positiver Einfluss auf die Klimaschutzziele der Bundesregierung erklärt. Ein Schwerpunkt ist dabei der Funktionsweise der Treibhausgasminderungsquote gewidmet. Die Optionen zur Defossilisierung des Verkehrs werden vielfältiger. Dies begrüßen die Verbände in einem durch gesetzliche Regelungen bestimmten Umfeld, das zugleich auf die Treibhausgaseffizienz und Förderung des Marktzugangs fortschrittlicher regenerativer Kraftstoffe ausgerichtet ist. Die Broschüre gibt einen Einblick in die zunehmend komplexer werdenden gesetzlichen Regelungen und richtet sich an die interessierte Öffentlichkeit sowie Politik und Verbände.