BEE: Biokraftstoffe auch künftig unersetzbar für Klimaschutz im Verkehr

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Bio, Verbände
Klimaschutz im Verkehr: Vergleich von drei Szenarien mit dem 2030-Ziel im Klimaschutzgesetz.
Foto: BEE

Das am 13. März 2024 veröffentlichte Verkehrsszenario des BEE Bundesverband Erneuerbare Energien e. V., Berlin, zeigt, dass die Klimaschutzziele im Verkehrsbereich auch künftig verfehlt werden. Stephan Arens, Vorstand des BEE, weist auf den auch in Zukunft nicht zu ersetzenden Beitrag nachhaltiger Biokraftstoffe für den Klimaschutz hin. Alle modellierten Szenarien zeigen, dass sämtliche verfügbaren Optionen benötigt werden, um auch nur in die Nähe der Klimaschutzziele zu kommen. Selbst unter den ambitioniertesten Modellannahmen, beispielsweise bei der Elektromobilität, verbleibt weiter eine Lücke zu den Klimaschutzzielen, trotz eines angenommenen Ausbaus nachhaltiger Biokraftstoffe. Wer heute immer noch einen Rückbau nachhaltiger Biokraftstoffe fordert, handelt für S. Ahrens verantwortungslos und verschließt die Augen vor der klimapolitischen Realität.

Der BEE hat in drei Szenarien die Entwicklung der CO2-Emissionen des Straßenverkehrs sowie die Kraftstoffemissionen der Bereiche Bau-, Land- und Forstwirtschaft, Wasser- und Flugverkehr sowie nichtelektrifizierte Schiene unter der Annahme unterschiedlich ambitionierter Ausbaupfade der E-Mobilität, sowie weiterer Parameter wie Verkehrsverlagerung und Verkehrsvermeidung berechnet. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass auch bei überaus ambitionierten und kaum realistischen Klimaschutzmaßnahmen im Verkehr eine Lücke zu den Klimaschutzzielen für das Jahr 2030 des Klimaschutzgesetzes verbleibt. Ebenso wird das Ziel der Klimaneutralität im Jahr 2045 nicht erreicht. Die Berechnungen beinhalten dabei bereits einen deutlichen Ausbau der Biokraftstoffnutzung um ein Viertel. S. Arens sieht damit die Rolle der Biokraftstoffe gestärkt und die Debatte über die Zukunftsfähigkeit als beendet an. Die Berechnungen des BEE verdeutlichen, dass Biokraftstoffe auch langfristig als klimaneutrale Antriebsenergie benötigt werden. Trotz weitestgehender Elektrifizierung des Verkehrs – wo dies möglich ist – und der Verringerung des Energiebedarfs durch Verhaltensänderungen, verbleibt eine Energie-Deckungslücke, die es zu schließen gilt. E-Fuels und Wasserstoff allein werden den Bedarf nicht decken können und laut Prognosen außerdem noch viel zu teuer und begrenzt sein, so dass Biokraftstoffe als aktueller Klimaschützer Nummer eins im Verkehr auch künftig weiter ihren Einsatz finden. Die Berechnungen des BEE gehen davon aus, dass Biokraftstoffe in allen Szenarien unverändert auf dem jetzigen Niveau von rund 40 TWh (3,44 Mio. t RÖE) fortgeführt werden. Für das Jahr 2045 verbleibt in den Szenarien dennoch ein fossiler Energieeinsatz von 58 TWh bis 178 TWh (4,73 Mio. t RÖE bis 15,31 Mio. t RÖE), der zur Erreichung von Klimaneutralität ersetzt werden muss. Eine nachhaltige Ausweitung des Biokraftstoffeinsatzes um ein Viertel, basierend vor allem auf Reststoffen, kann dazu beitragen, den Energiebedarf zu decken. Laut S. Arens wurde bereits mit der Erneuerbare Energien Richtlinie der EU von 2018 (RED II) der Anteil von Anbaubiomasse am Biokraftstoffeinsatz begrenzt. Deutschland setzt diese Regelung nochmals strenger um, als von der EU ursprünglich gefordert. Nachhaltigkeitsbedenken werden außerdem durch eine unabhängige und verpflichtende Nachhaltigkeitszertifizierung sowie den Ausschluss kritischer Rohstoffe wie Palmöl, begegnet. Grundlage für einen wirksamen Klimaschutz im Verkehr und damit für die Biokraftstoffbranche ist die dringend notwendige Verlässlichkeit der förderpolitischen Rahmenbedingungen, statt Verunsicherung, die die Branche aktuell mit den bekannt gewordenen Entwürfen der Nationalen Biomassestrategie verbindet.

Mehr Informationen zu den Mobilitätsszenarien finden Sie hier.

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