BearingPoint-Stuide: Zukunft der Mobilität Einblicke und Perspektiven für den deutschen Flottenmark

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Allgemein, Mobilität & Kraftstoffe, Unternehmen
Der Mobilitätswandel ist dynamisch und multimodal.
Foto: Adobe Stock/Bnetto

Die Mobilitätslandschaft befindet sich derzeit in einem tiefgreifenden Wandel, der durch signifikante Veränderungen im Verbraucherverhalten und das Aufkommen innovativer Verkehrsformen vorangetrieben wird. Diese Entwicklungen prägen den deutschen Flottenmarkt und bieten sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit weitreichenden Auswirkungen auf den gesamten Mobilitätssektor. Um diese Dynamiken zu beleuchten, hat die BearingPoint GmbH, Frankfurt, eine umfassende Studie durchgeführt, die Interviews mit 20 Experten aus der Mobilitäts- und Flottenbranche sowie eine Verbraucherbefragung mit über 1.300 Teilnehmern umfasste. Außerdem wurden aktuelle Studien und Veröffentlichungen einbezogen. Die gewonnenen Erkenntnisse spiegeln eine Vielzahl von Perspektiven wider und verdeutlichen die Komplexität und Vielschichtigkeit dieses sich entwickelnden Feldes.

Überblick über die Studie
Teil eins der dreiteiligen Studie konzentriert sich auf die Veränderung von Verbraucherpräferenzen. Während Teil zwei sich auf Entwicklungen und Hürden im Elektromobilitätsmarkt fokussiert, beschäftigt sich der dritte Teil mit der Bedeutung von digitalen und nachhaltigen Mobilitätslösungen.

Der erste Teil der Studie, der in diesem Beitrag zusammengefasst wird, analysiert die sich verändernde Bedeutung von Besitz für die Menschen und die Konsequenzen für die Akzeptanz traditioneller Leasingkonzepte. Außerdem wird der Einfluss jüngerer Generationen, insbesondere der Millennials und der Gen Z, auf die Nachfrage nach technologiegetriebenen und multimodalen Mobilitätslösungen analysiert. Ebenso betrachtet werden die Notwendigkeit maßgeschneiderter Optionen für ältere Menschen sowie die Auswirkungen der Remote-Arbeit im Homeoffice auf das Fahrverhalten und die Transportpräferenzen. Diese Trends erfordern ein Umdenken und Fordern die Branche auf, sich an die sich wandelnden Bedürfnisse der Verbraucher anzupassen und generationsspezifische Lösungen zu formulieren.

These 1 – Generationswechsel: Technologiegetriebene und multimodale Mobilität
Millennials und die Gen Z gestalten die Zukunft der Mobilität durch ihre Vorliebe für technologiegetriebene und multimodale Lösungen. Sie nutzen zunehmend Apps zur Reiseplanung und Echtzeit-Überwachung von Transportmöglichkeiten und sind offen für umweltfreundliche sowie geteilte Mobilitätsangebote. Obwohl Nachhaltigkeit für rund 60 % dieser Generationen ein entscheidender Faktor bei der Wahl ihrer Verkehrsmittel ist, bevorzugen die meisten dennoch den Besitz eines eigenen Fahrzeugs gegenüber Leasingoptionen.

Diese Mischung aus traditionellen und modernen Präferenzen deutet darauf hin, dass künftige Verkehrsdienste technologische Fortschritte mit Eigentumsoptionen in Einklang bringen sollten, um den sich wandelnden Bedürfnissen gerecht zu werden. Abonnementbasiertes Autoleasing bietet hier eine vielversprechende Lösung, indem es die Vorteile des Fahrzeugbesitzes mit der Flexibilität verbindet, die jüngere Generationen schätzen. Eine gezielte Kommunikation ist entscheidend, um dieses Modell auch für diejenigen attraktiv zu gestalten, die bisher nicht mit Leasing vertraut sind.

These 2 – Ältere Generationen: Bedarf an maßgeschneiderten Mobilitätslösungen
Mit der Alterung der Bevölkerung wächst die Nachfrage nach Mobilitätslösungen, die auf ältere Menschen zugeschnitten sind. Bis 2035 wird erwartet, dass 25 % der Bevölkerung über 67 Jahre alt sein werden. Diese Bevölkerungsgruppe zeigt jedoch oft eine Zurückhaltung gegenüber neuen Transportformen, was eine Chance für die Industrie darstellt, innovative Lösungen zu entwickeln, die ihre Bedürfnisse ansprechen.

Nach Aussage von Nina London, Partnerin bei BearingPoint und Expertin für die Energie- und Mobilitätswende, erfordern die Anpassung an die zunehmend alternde Bevölkerung und die sich wandelnde Mobilitätslandschaft einen kulturellen Wandel innerhalb der Branche. Um Barrieren zu überwinden und Ängste und Vorurteile abzubauen, sind für sie deswegen ein effektives Change-Management und solide Kommunikationsstrategien von zentraler Bedeutung.

These 3 – Remote Arbeit und Digitalisierung: Veränderungen im Fahrverhalten
Die zunehmende Verbreitung von Remote Arbeit und die fortschreitende Digitalisierung haben das Mobilitätsverhalten in Deutschland grundlegend verändert. Seit 2004 ist die durchschnittliche jährliche Kilometerleistung pro Auto von 16.500 km auf 12.670 km gesunken, obwohl die Anzahl der registrierten Fahrzeuge von 41,73 Mio. im Jahr 2010 auf 48,76 Mio. im Jahr 2023 gestiegen ist. Studien zeigen, dass Fernarbeiter seltener mit dem Auto fahren und häufiger Fahrräder und öffentliche Verkehrsmittel nutzen als ihre Kollegen ohne Homeoffice-Option. Diese Trends, verstärkt durch die COVID-19-Pandemie, haben zu einer Abnahme des individuellen Autogebrauchs geführt, obwohl die Gesamtfahrleistung gestiegen ist.

Um diesen Veränderungen gerecht zu werden, müssen Mobilitätsanbieter innovative Lösungen entwickeln, die auf die neuen Bedürfnisse der Verbraucher eingehen. Dies beinhaltet die Förderung nachhaltiger Transportmittel und die Schaffung nahtloser Plattformen, die verschiedene Verkehrsmittel integrieren. Die fortschreitende Digitalisierung und der Fokus auf Nachhaltigkeit sowie die Anpassung an demografische Veränderungen sind entscheidend für den Aufbau eines resilienten und zukunftsfähigen Mobilitätssystems.

These 4 – Abonnementbasiertes Fahrzeugleasing: Flexibilität und Komfort
Die Mobilitätslandschaft in Deutschland verändert sich schnell. Innovative Konzepte wie abonnementbasiertes Autoleasing könnten bis 2030 das traditionelle Leasing ablösen. Dies geht aus einer aktuellen Studie der BearingPoint hervor. Die modernen Mobilitätslösungen überzeugen durch Flexibilität, geringere Kosten und hohen Komfort. Besonders ausschlaggebend für die Wahl eines abonnementbasierten Leasingmodells ist die Nutzererfahrung.

Laut der Studie sind Personen, die bereits Erfahrung mit Leasing haben, eher bereit für abonnementbasiertes Leasing als jene ohne Leasingerfahrung. Nutzer mit Abo-Leasing-Erfahrung schätzen außerdem die Kosten realistischer ein als beim Kauf oder traditionellem Leasing. Die Studie zeigt auch, dass regelmäßige Nutzer digitaler Mobilitätsangebote hohe Ansprüche an technologische Innovationen stellen.

Für N. London markiert die Umstellung auf abonnementbasiertes Autoleasing einen bedeutenden Wandel in der Automobilindustrie. Für die Nutzer sind nach ihren Worten Flexibilität, Erschwinglichkeit und Komfort entscheidend. Bis 2030 könnte abonnementbasiertes Leasing eine attraktive Alternative zum traditionellen Leasing werden – nicht nur für Einzelpersonen, sondern auch für Flottenmanagementstrategien.

Zusammenfassung
Die laufende Transformation der Mobilität ist eng mit demografischen und sozialen Veränderungen verknüpft. Technologisch versierte, multimodale und umweltbewusste jüngere Generationen treiben innovative und nachhaltige Transportlösungen voran, während eine alternde Bevölkerung maßgeschneiderte Mobilitätslösungen erfordert. Gleichzeitig hat der Anstieg von Remote Arbeit das Fahrverhalten nachhaltig verändert, was die Nutzung alternativer, nahtloser und nachhaltiger Transportmittel fördert. Abonnementbasiertes Autoleasing erweist sich als flexible und umfassende Alternative zum traditionellen Leasing, die den modernen Wunsch nach noch mehr Flexibilität, Erschwinglichkeit und Bequemlichkeit erfüllt. Diese Trends unterstreichen die Notwendigkeit für die Mobilitätsbranche, Flexibilität, Nachhaltigkeit und Inklusivität zu fördern. Durch die Berücksichtigung der vielfältigen Bedürfnisse und Präferenzen verschiedener demografischer Gruppen kann ein widerstandsfähigeres und anpassungsfähigeres Transportsystem geschaffen werden, das allen Mitgliedern der Gesellschaft zugutekommt.

Über die Studie
In der Studie „Fleet Market Outlook“ werden die aktuelle Entwicklung des Flottenmarktes untersucht. Sie besteht aus insgesamt drei Teilen. Bei dem Teil der Studie, dessen Ergebnisse in diesem Bericht zusammengefasst wurden, handelt es sich um eine Konsumentenbefragung zum Thema Nutzerpräferenzen. Für die Studie wurden im Auftrag der BearingPoint 1.340 Personen durch das Marktforschungsinstitut Innofact AG, Düsseldorf, befragt. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die Bevölkerung ab 18 Jahren in Deutschland.

Die Ergebnisse der zwei weiteren Teilbereiche der „Fleet Market Outlook“-Studie werden zeitnah im eot veröffentlicht.

Über BearingPoint
Die BearingPoint ist eine unabhängige Management- und Technologieberatung mit europäischen Wurzeln und globaler Reichweite. Das Unternehmen agiert in drei Geschäftsbereichen: Consulting, Products und Capital. Consulting umfasst das klassische Beratungsgeschäft mit dem Dienstleistungsportfolio People & Strategy, Customer & Growth, Finance & Risk, Operations sowie Technology. Im Bereich Products bietet die BearingPoint den Kunden IP-basierte Managed Services für geschäftskritische Prozesse. Capital deckt die Aktivitäten im Bereich M&A, Ventures, und Investments von BearingPoint ab.

Zu den Kunden der BearingPoint gehören viele der weltweit führenden Unternehmen und Organisationen. Das globale Netzwerk mit mehr als 10.000 Mitarbeitenden unterstützt Kunden in über 70 Ländern und engagiert sich gemeinsam mit ihnen für einen messbaren und langfristigen Geschäftserfolg.

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