BDH ist mit Absatz unzufrieden – Wärmewende nicht auf Kurs

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Wärme
Absatz der Wärmeerzeuger in Deutschland für das erste Halbjahr 2024.
Foto: BDH

eot. Der BDH Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie e. V., Köln/Berlin, hat Ende Juli dieses Jahres seine aktuelle Absatzstatistik vorgelegt. Ein zentrales Ergebnis der Statistik: Die Hersteller setzten 43 % weniger Wärmeerzeuger ab als im gleichen Zeitraum des Rekordjahres 2023. Noch im Mai 2024 lag der Gesamtabsatz bei einem Minus von 35 %. Die jetzt vorgelegten Zahlen machen deutlich, dass die negative Entwicklung zur Jahreshälfte nochmal zugenommen hat. Damit bewegt sich der Markt nach vier Jahren des Wachstums und insbesondere nach dem von Sondereffekten geprägten Jahr 2023 wieder auf dem langjährigen Absatzniveau vor 2020.

Nach Aussage von BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt, wird ersichtlich, dass sich der Markt nach der starken Nachfrage im Jahr 2023 deutlich abgekühlt hat. Dazu kommt für ihn der Umstand, dass bei den Bürgern Unklarheit darüber herrscht, was die kommunale Wärmeplanung mit sich bringt. Hier wurden seiner Meinung nach Erwartungen geweckt, die sich in der Realität kaum halten lassen. Insbesondere ist es in der Beratung der Bürger herausfordernd, die Zusammenhänge zwischen Gebäudeenergiegesetz, kommunaler Wärmeplanung und stellenweise der Förderung verständlich zu machen. In dieser unübersichtlichen Gemengelage schieben die Menschen die Heizungsmodernisierung laut dem BDH-Hauptgeschäftsführer eher auf.

Hälfte des Anlagenbestandes technisch veraltet
Vor dem Hintergrund der Marktentwicklung weist der BDH auf den Anlagenbestand hin. Von rund 21,5 Mio. Heizungen in Deutschland gilt rund die Hälfte als technisch veraltet. Mit dem jetzt zunehmend schleppenden Modernisierungstempo läuft die Politik Gefahr, die Klimaziele im Gebäudesektor zu verfehlen. Der BDH empfiehlt hier dringend gegenzusteuern und unter anderem die Kommunikation in Richtung Endverbraucher deutlich zu intensivieren und über GEG-konforme Technologien und Fördermöglichkeiten in der Breite zu informieren.

Industrie rechnet mit maximal 200.000 Wärmepumpen
Auch der Absatz von Wärmepumpen entwickelte sich im ersten Halbjahr 2024 rückläufig. Die Hersteller setzen insgesamt 90.000 Einheiten ab, das entspricht einem Minus von 54 % gegenüber dem Vorjahr. Zwar stieg die Zahl der zugesagten KfW-Heizungsförderungen im Mai um 21 %, im Juni sogar um 40 % gegenüber den jeweiligen Vormonaten. Trotz dieser zuletzt leicht positiven Tendenz geht der Verband in seiner Prognose davon aus, dass im laufenden Jahr maximal 200.000 Wärmepumpen abgesetzt werden.

Die Menschen brauchen laut M. Staudt bei der Heizungsmodernisierung Planungssicherheit. Vor allem mit Blick auf den Klima- und Transformationsfonds 2025 ist es seiner Meinung nach daher von zentraler Bedeutung, dass hier ein Signal des Vertrauens seitens der Bundesregierung an die Bürger gesendet wird. Auch im kommenden Jahr muss die staatliche Unterstützung für die Heizungsmodernisierung wie im Jahr 2023 fortgeführt werden.

Hersteller: Gedämpfte Erwartung in Richtung Herbst
Erstmalig hat der BDH auch eine Konjunkturumfrage für den Zeitraum bis einschließlich September 2024 und über sämtliche Produktkategorien hinweg durchgeführt. Das Ergebnis: Die Hersteller schätzen die Marktentwicklung der verschiedenen Produktgruppen überwiegend pessimistisch ein. Vor diesem Hintergrund erhofft sich der Verband künftig positive Impulse zum Beispiel durch die Ausweitung der Förderung. Ab August 2024 werden auch die Wohnungswirtschaft und Eigentümer von Nichtwohngebäuden in die Förderung einbezogen. Die zentrale Stellschraube zur Marktbelebung bleibt für den BDH jedoch, das Vertrauen der Verbraucher in die Heizungsmodernisierung zu stärken.

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