Aktuelle Umfrage des ADAC: Förderstopp hat kaum Einfluss auf Planungen beim Kauf von Elektroautos

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E-Mobilität, Forschung & Entwicklung
Grundsätzliches Interesse an Elektroautos bleibt auf Vorjahresniveau.
Foto: ADAC

Trotz des Wegfalls der staatlichen Förderung ist die Bereitschaft, sich mittelfristig ein Elektroauto zuzulegen, nicht gesunken. Gleichzeitig bleibt Leasing als Finanzierungsform populär. Dies zeigt die aktuelle Umfrage der ADAC SE, München, bei der im Februar und März 2024 mehr als 3.000 Personen zu Besitz, Beschaffung und Finanzierung von privat genutzten Elektroautos befragt wurden.

Interesse an Elektroautos bleibt auf Vorjahresniveau
Der Wegfall des staatlichen Umweltbonus hat keine Auswirkungen auf das grundsätzliche Interesse an einem Elektrofahrzeug, so die Umfrage: 22 % derjenigen, die sich in den nächsten drei Jahren privat ein neues Auto zulegen wollen, entscheiden sich für einen Stromer. Damit bleibt der Anteil für vollelektrische Fahrzeuge auf Vorjahresniveau. Auch bei Hybrid- und Verbrennerfahrzeugen ändert er sich im Vergleich zur Befragung 2023 nur geringfügig.

Derzeitige Elektroautofahrer bleiben dem Stromer treu
Besitzer von Elektroautos, die eine Neuanschaffung in den nächsten drei Jahren planen, wollen laut der Umfrage mehrheitlich beim Stromantrieb bleiben. 79 % der bisherigen Elektro-Fahrer wollen wieder ein E-Auto wählen und jeweils 10 % planen, vom Stromer zu Verbrenner- oder Hybridfahrzeugen zurückzukehren. Die Loyalität bei denjenigen, die bereits heute ein Elektroauto fahren, ist laut Markus Groiß, Geschäftsführer Autovermietung und Finanzdienste der ADAC SE hoch. Das liegt nach Einschätzung des ADAC auch daran, dass sie ihre Kostenkalkulation und ihre Infrastruktur bereits auf das System Elektromobilität ausgerichtet haben.

System Elektromobilität: Wallbox und PV-Anlage werden mitbetrachtet
Die aktuelle Umfrage bestätigt außerdem, dass ein E-Auto in Verbindung mit der notwendigen Lade- und Strominfrastruktur geplant wird: 80 % der Befragten, die heute privat bereits ein E-Auto fahren, haben auch schon eine Wallbox zuhause, weitere acht % verfügen über eine Installationsmöglichkeit. Rund 70 % derjenigen, die ein E-Auto anschaffen wollen und noch keine Wallbox haben, planen in den nächsten drei Jahren auch die Installation einer heimischen Stromtankstelle.

Das integrierte Denken in Sachen Mobilität und Energieversorgung zeigt sich auch beim Thema Photovoltaik: 42 % der befragten Besitzer von E-Autos haben bereits eine PV-Anlage. Auch von denjenigen, die in den nächsten drei Jahren ein E-Auto in der Anschaffungsplanung haben, verfügen 24 % bereits über eine PV-Anlage. Emissionsfreie Stromerzeugung und Elektromobilität gehören für Sascha Coccorullo, Leiter Strategie, New Business und Research der ADAC SE zusammen. Die Investitionskosten für Fahrzeug, Photovoltaik und Wallbox amortisieren sich umso schneller, je mehr eigenen Strom man selbst nutzt.

Elektroauto und Leasing weiter beliebte Kombination
Leasing als Finanzierungsform bleibt bei E-Autos auch Anfang 2024 beliebter als bei Verbrennern oder Hybriden. Bei der Anschaffung eines privaten Pkw wollen 19 % der Elektroauto-Planer Leasing als Finanzierungsoption nutzen, während es bei denjenigen, die die Anschaffung eines Verbrenners planen, nur 11 % sind. Die Kombination von Leasing und Elektroautos bleibt also interessant, so M. Groiß. Auch die Absatzzahlen bestätigen dies: Mehr als die Hälfte der über die ADAC Fahrzeugwelt im Jahr 2023 abgeschlossenen Leasingverträge lief auf ein Elektrofahrzeug. Dieser Trend hält nach Wegfall der Förderung an.

Die Online-Umfrage zu „Besitz, Anschaffungsplanung und Finanzierungsform von rein privat genutzten Elektroautos“ wurde im Auftrag der ADAC SE vom 22. Februar 2024 bis 4. März 2024 durchgeführt. Befragt wurden 3.232 repräsentativ eingeladene Personen ab 18 Jahren, in deren Haushalt mindestens ein Pkw vorhanden und/oder die Anschaffung eines Pkw in den nächsten drei Jahren geplant ist.

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