Mit einem Festakt und rund 80 geladenen Gästen hat die RMR Rhein-Main-Rohrleitungstransportgesellschaft mbH, Köln, vergangene Woche ihre modernisierte Betriebszentrale in Köln-Godorf offiziell eröffnet. Die Investition von rund 10 Mio. Euro in Gebäude und neue Pipeline-Steuerungstechnik ist Teil eines umfassenden Modernisierungsprogramms, das insgesamt über 100 Mio. Euro umfasst. Die 525 km lange RMR-Pipeline von der deutsch-niederländischen Grenze bis nach Ludwigshafen am Rhein ist ein wichtiger Transportweg, der als Teilstück den Hafen Rotterdam mit den Industrieregionen in Westdeutschland verbindet.
Zu den Rednern zählten neben RMR-Geschäftsführer Dr. Stefan Sommer auch Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein Westfalen sowie Bürgermeister Dr. Ralf Heinen als Vertreter der Stadt Köln. Unter den Gästen waren darüber hinaus als Vertreter der Gesellschafter für die Shell Deutschland GmbH, Hamburg, Geschäftsführer Felix Faber und für die BP Europa SE, Bochum, Niels Anspach, Vice President Biofuels Value Chain. Auch Kunden aus der chemischen Industrie, Betreiber anderer Pipelines, Behörden und Wirtschaftsverbände waren vor Ort, um sich ein Bild von der „neuen RMR“ zu machen.
Hintergrund der Feierlichkeiten ist der Umbau der Firmenzentrale aus den 1960er Jahren zu einem modernen Büro- und Technikzentrum. Unter anderem wurde in Köln eine zeitgemäße Schaltzentrale installiert, mit der die RMR-Pipeline ab sofort gesteuert wird. Auf diese Weise können flüssige Energie- und Vorprodukte für die chemische Industrie wie Diesel, Benzin, Kerosin oder Naphtha, aber auch renewable Diesel (HVO) oder nachhaltig produziertes Flugbenzin (SAF) ökologisch sensibel über hunderte Kilometer zu den industriellen Zentren im Rheinland, Ruhrgebiet und Rhein-Main-Gebiet sowie zu Flughäfen transportiert werden. Das entlastet die Straßen um rund 600.000 Tanklastwagen.
Die RMR befördert jährlich rund 12 Mio. t flüssiger Energieträger und Rohstoffe. Zum Vergleich: Diese Energiemenge entspricht der Hälfte des Stromverbrauchs in Deutschland. Die Bedeutung nimmt dabei zu: Mit dem Rückgang der Rohölverarbeitung in Deutschland, zuletzt mit dem Abschalten einer Rohöl-Destillationsanlage der Shell in Wesseling nimmt die Bedeutung der RMR-Pipeline für die Versorgungssicherheit zu. Energieträger aus der ganzen Welt können über den Hafen Rotterdam nach Deutschland gebracht werden.
„Die Investitionen in unsere neue Betriebszentrale und die technische Infrastruktur sind weit mehr als eine Modernisierung“, sagt S. Sommer. „Wir positionieren uns mit diesen Maßnahmen als Schlüsselakteur für die Energiewende. In einer Zeit, in der sich die Energieversorgung grundlegend wandelt, schaffen wir die Voraussetzungen, zunehmend nachhaltiger produzierte Energieträger verfügbar zu machen.“ Neue Systeme für Automatisierung, Kommunikation und Sicherheit sorgen nach Aussage des RMR-Geschäftsführers darüber hinaus nicht nur für einen effizienteren Betrieb, sondern erhöhen auch den Schutz vor zum Beispiel Cyberangriffen und illegalen Anzapfungen.
Damit unsere Wirtschaft wächst und Menschen sichere Jobs haben, brauchen wir eine verlässliche Energieversorgung, wie Wirtschafts- und Klimaschutzministerin M. Neubaur hervorhebt. „Genau das macht die Rhein-Main-Rohrleitungs-Transportgesellschaft hier vor: Sie zeigt, wie man eine bestehende Pipeline fit für die Zukunft macht. Mit der neuen Leitwarte setzt das Unternehmen ein starkes Zeichen – für Versorgungssicherheit, für Fortschritt und für die ganze Region“, meint M. Neubaur.
Mit der neuen Betriebszentrale setzt die RMR auch ein Zeichen für moderne Arbeitskultur. Offene, helle Büros fördern den Austausch und eine transparente Unternehmenskultur. Flexible Arbeitsplätze und digitale Infrastruktur ermöglichen mobiles Arbeiten und stärken die Eigenverantwortung der Mitarbeitenden. Damit schafft die RMR ein Arbeitsumfeld, das Innovation, Zusammenarbeit und Zukunftsorientierung gleichermaßen fördert.





