Betreiber aus Deutschland und Großbritannien planen Wasserstoff-Pipeline durch die Nordsee

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Erneuerbarer H2, International, Unternehmen
Geplante Routen des UK-Germany Hydrogen Corridor durch die Nordsee: Ein wichtiger Schritt zur Stärkung der europäischen Energiesicherheit und Dekarbonisierung.
Foto: GASCADE

Die Fernleitungsnetzbetreiber GASCADE Gastransport GmbH, Kassel, und die National Gas Transmission PLC, Warwick, haben eine Absichtserklärung für den Bau einer Offshore-Wasserstoff-Pipeline unterzeichnet. Der sogenannte UK-Germany Hydrogen Corridor soll durch die Nordsee verlaufen und einen Beitrag zur Energieversorgungssicherheit sowie zur Dekarbonisierung in Europa leisten.

Geplant ist eine bidirektionale Pipeline, die Transportkapazitäten in beide Richtungen ermöglicht. Ziel ist es, die Flexibilität und Versorgungssicherheit auf beiden Seiten zu erhöhen. Das Vorhaben steht im Einklang mit europäischen Bestrebungen, eine Wasserstoffwirtschaft aufzubauen, die die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten verringert und nachhaltiges industrielles Wachstum unterstützt.

Die GASCADE und die National Gas streben an, das Projekt als „Projekt von gemeinsamem Interesse“ (PCI) oder „Projekt von gegenseitigem Interesse“ (PMI) einzustufen. Außerdem soll es in den Ten-Year Network Development Plan (TYNDP) 2026 der Europäischen Union aufgenommen werden.

Die Unterzeichnung der Absichtserklärung fand im Rahmen des World Hydrogen Summit vom 20. bis 22. Mai 2025 in Rotterdam statt. Das BMWK Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Berlin/Bonn, wurde durch Hanna Schumacher, Unterabteilungsleiterin für Wasserstoff- und Gasinfrastruktur, vertreten.

Das Projekt basiert auf einer Machbarkeitsstudie, die im Rahmen der deutsch-britischen Wasserstoff-Partnerschaft vom Treuhandsunternehmen Arup, London, der Adelphi Consult GmbH und der dena Deutschen Energie-Agentur GmbH, beide Berlin, durchgeführt wurde. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass ein grenzüberschreitender Wasserstoff-Korridor technisch und wirtschaftlich machbar ist und den Aufbau eines integrierten Wasserstoffmarkts beschleunigen kann.

Der geplante Korridor soll aus zwei Offshore-Pipeline-Abschnitten bestehen. Der erste Teil beginnt auf dem britischen Festland und wird mit dem zweiten Abschnitt verbunden – dem AquaDuctus-Pipeline-Projekt der GASCADE, das eine Anbindung an das deutsche Festland schafft.

Ulrich Benterbusch, Geschäftsführer der GASCADE, hebt hervor, dass gemeinsame Infrastrukturprojekte wie dieses dazu beitragen, Großbritanniens erneuerbare Energieressourcen mit Deutschlands strategischen Wasserstoffspeicher- und Verbrauchskapazitäten zu verknüpfen. Dies stärkt die Diversifizierung der Energieimporte und die Energiesicherheit Europas. Auch Jon Butterworth, Chief Executive Officer der National Gas, unterstreicht das Ziel, mit dem Projekt ein robusteres und widerstandsfähigeres Energiesystem aufzubauen.

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