Der Markt für THG-Quoten zeigte sich nach Einschätzung der Experten der 14degrees GmbH, Osnabrück, in der KW 17 und der KW 18 belebter als in den Vorwochen. Einzelne Entwicklungen sorgten für spürbare Impulse in einigen Marktsegmenten.
Bei den No-Cap THG-Quoten für das Handelsjahr 2025 setzte sich der leichte Aufwärtstrend zunächst fort. In der KW 17 lag die Handelsspanne zwischen 135 Euro/t CO2eq und 145 Euro/t CO2eq. In der KW 18 gaben die Preise leicht nach und pendelten sich auf dem Niveau der KW 16 ein, als Notierungen zwischen 130 Euro/t CO2eq und 140 Euro/t CO2eq erzielt wurden.
Im Bereich der fortschrittlichen, doppelt anrechenbaren THG-Quoten war dagegen eine leichte Abwärtsbewegung zu beobachten. Die Preise für das Handelsjahr 2025 stabilisierten sich in den vergangenen zwei Wochen in einer Spanne von 260 Euro/t CO2eq bis 270 Euro/t CO2eq, was einem durchschnittlichen Marktwert von 265 Euro/t CO2eq entspricht. In der KW 16 waren noch Höchstwerte von bis zu 280 Euro/t CO2eq verzeichnet worden.
Marktbewegend wirkte sich die temporäre Sperrung eines Biokraftstoffproduzenten in der KW 16 durch die BLE Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, Bonn, aus. Dem betroffenen Unternehmen wurde der Zugang zum Nachhaltige-Biomasse-System (Nabisy) entzogen. Infolgedessen verloren sämtliche von diesem Akteur ausgestellten Nachhaltigkeitsnachweise vorübergehend ihre Gültigkeit – bis zum Abschluss der laufenden Prüfung. Zwar wurde der Name des betroffenen Unternehmens nicht öffentlich genannt, jedoch ist die zugehörige ID-Nummer bekannt: EU-BM-13-SSt-10022652. Unter dieser wurden unter anderem Nachweise für HVO aus fortschrittlichen Rohstoffen ausgestellt. Die Sperrung führte zu einer erhöhten Nachfrage nach fortschrittlichen, doppelt anrechenbaren Quoten. In der Folge kam es in diesem Segment kurzfristig zu einem Preisanstieg.
Auch für das Handelsjahr 2024 zeigte sich zuletzt eine Belebung der Handelsaktivitäten. Mögliche Auslöser sind zum einen die Unsicherheit im Zusammenhang mit der oben genannten Nabisy-Sperrung. Zum anderen ist denkbar, dass quotenverpflichtete Unternehmen im Zuge interner Prüfungen auf Erfüllungslücken im Vorjahreszeitraum gestoßen sind und nun gezielt nachsteuern.
No-Cap THG-Quoten verzeichneten zwischen der KW 17 und der KW 18 einen Anstieg um rund 60 Euro/t CO2eq auf rund 70 Euro/t CO2eq. Bei den fortschrittlichen Quoten zogen die Preise im gleichen Zeitraum von durchschnittlich 125 Euro/t CO2eq auf 140 Euro/t CO2eq an.
Die Vorbereitungen für die Jahresquotenanmeldung 2024 seitens des Hauptzollamts schreiten voran. Die erforderlichen Formulare 1155 und 1199 befinden sich laut Informationen aus dem Umfeld der Behörde in der Finalisierung. Ihre Veröffentlichung wird zeitnah auf der Website des Zolls erwartet. Unternehmen haben bis zum 15. Juli 2025 Zeit, ihre Jahresquotenanmeldung für das Jahr 2024 einzureichen.