14degrees: Aktueller Marktbericht zur THG-Quote KW 23/24 2025 – Preisentwicklung, ISCC suspendiert vorerst Preem-Zertifizierung und RED III-Entwurf lässt auf sich warten

Gesch. Lesedauer: 2 Minuten
Energie, Unternehmen
Foto: 14 degrees

Nach Mitteilung der 14degrees GmbH, Osnabrück, blieb der Markt in der KW 23 weiter ruhig, die Handelsaktivitäten waren insgesamt gering. Auch in der KW 24 verharrte die Marktaktivität auf niedrigem Niveau – bedingt unter anderem durch den Pfingstfeiertag sowie die weiter ausstehende Veröffentlichung des deutschen RED III-Gesetzesentwurfs.

Die vorübergehende Suspendierung des schwedischen Mineralölunternehmens Preem durch die ISCC hatte bislang keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Preisentwicklung. Potenzielle Marktreaktionen sind jedoch nicht auszuschließen.

Für No Cap THG-Zertifikate des Handelsjahres 2025 bewegten sich die Preise in den vergangenen beiden Wochen im Korridor zwischen 126 Euro/t CO2eq und 135 Euro/t CO2eq. Das Preisniveau der 2024er Quote lag zwischen 60 Euro/t CO2eq und 70 Euro/t CO2eq.

Im Bereich der fortschrittlichen, doppelt anrechenbaren THG-Zertifikate setzte sich der rückläufige Trend fort. In der KW 23 und 24 wurden Zertifikate für THG-Quoten zu Preisen zwischen 240 Euro/t CO2eq und 260 Euro/t CO2eq gehandelt. Die Quoten für das Jahr 2024 lagen durchschnittlich bei 140 Euro/t CO2eq.

Die ISCC hat die Zertifizierung der Preem-Raffinerie im schwedischen Göteborg vorübergehend für 40 Tage ausgesetzt. In diesem Zeitraum darf das Unternehmen keine Nachhaltigkeitsnachweise ausstellen. Grund ist eine Abweichung bei der Methodik zur Berechnung der THG-Einsparungen. Obwohl die eingesetzte Berechnungsmethodik durch einen externen Prüfer validiert wurde, lagen die ausgewiesenen THG-Einsparungen rund 0,5 % unter den tatsächlichen Emissionen. Die Raffinerie verarbeitet seit 2010 erneuerbare Rohstoffe und verfügt über eine Jahreskapazität von 300.000 t erneuerbarer Kraftstoffe, darunter HVO100.

Ob die Suspendierung dauerhaft oder lediglich temporär gilt, ist aktuell noch nicht bekannt. Eine direkte Auswirkung auf die Preisbildung am Quotenmarkt ist bislang nicht erkennbar. Mögliche Marktreaktionen können jedoch nicht ausgeschlossen werden.

Viele Marktteilnehmer richten den Blick weiter gespannt auf die bevorstehende Umsetzung der RED III-Richtlinie in nationales Recht. Die Veröffentlichung des Regierungsentwurfs wird kurzfristig erwartet. In einer ersten Iteration soll der Entwurf an Branchenverbände und Ministerien übermittelt werden. Es folgen Gespräche, Abstimmungen und mögliche Anpassungen. Diese sollen zügig eingearbeitet werden, damit die Gesetzesänderung im Herbst 2025 verabschiedet werden und die neuen Regelungen zum 1. Januar 2026 in Kraft treten können. Andernfalls würden die Regelungen erst zum 1. Januar 2027 greifen.

Fest steht: Eine verlässliche gesetzliche Grundlage ist dringend erforderlich, um Unternehmen die nötige Planungssicherheit zu geben.

Beitrag teilen:

Neueste Artikel

Anzeige