Zeller+Gmelin präsentiert neues Schmierstoffkonzept für E-Achsen

Gesch. Lesedauer: 2 Minuten
Mobilität & Kraftstoffe, Produkte, Unternehmen
Mit Divinol Synthogear ETF liefert die Zeller+Gmelin ein Fluid, das die Anforderungen trockener und nasser Systeme gleichermaßen abdeckt.
Foto: Zeller+Gmelin

Die Elektrifizierung von Fahrzeugantrieben gewinnt weiter an Tempo. Damit steigen auch die Anforderungen an die eingesetzten Schmierstoffe. Klassische Getriebeöle, die für konventionelle Antriebe entwickelt wurden, stoßen bei hochintegrierten E-Achsen an ihre Grenzen. Die Zeller+Gmelin GmbH & Co. KG, Eislingen, hat mit Divinol Synthogear ETF ein Electronic Transmission Fluid entwickelt, das speziell auf die Betriebsbedingungen moderner E-Mobilitätsplattformen zugeschnitten ist.

E-Achsen vereinen Elektromotor, Getriebe und Leistungselektronik in einem kompakten Bauteil. In trockenen Systemen sorgt das Fluid ausschließlich für die Schmierung des Getriebes. Hier zählen niedrige Reibung, zuverlässiger Verschleißschutz und thermische Stabilität. In nassen Systemen arbeiten Motor und Getriebe im gemeinsamen Ölbad. Das Fluid übernimmt die elektrische Isolation, unterstützt die Wärmeabfuhr von Wicklungen und Inverter und bleibt dabei mit Materialien wie Kupfer, Elastomeren und Isolierlacken kompatibel.

Auch die Getriebearchitektur beeinflusst die Anforderungen. Einstufige Übersetzungen sind vergleichsweise moderat belastet, während mehrstufige Systeme höhere Scherkräfte sowie unterschiedliche Druck- und Temperaturzonen erzeugen. Entwickler benötigen daher ein Fluid, das ein breites Eigenschaftsspektrum abdeckt und sich flexibel an unterschiedliche Einsatzbedingungen anpasst.

Leistungsprofil von Divinol Synthogear ETF
Das neue E-Axle-Fluid basiert auf vollsynthetischen Grundölen. Die Kombination aus PAO- und Esterkomponenten und einer gezielt abgestimmten Additivtechnologie ermöglicht, die vielseitigen Anforderungen in trockenen und nassen Systemen gleichermaßen zu erfüllen. Divinol Synthogear ETF zeichnet sich durch hohe elektrische Durchschlagsfestigkeit aus, die Wicklungen zuverlässig schützt. Verschleißschutz für Verzahnungen, Lager und Dichtflächen sowie thermische und oxidative Stabilität sichern den Einsatz auch bei Dauertemperaturen über 150 °C. Die niedrige Viskosität verbessert die Energieeffizienz des Systems und unterstützt ein zuverlässiges Kaltstartverhalten.

Kontrolliertes Schaumverhalten und geringe Luftaufnahme sorgen dafür, dass Kühlleistung und Schmierung auch unter dynamischen Lastbedingungen stabil bleiben. Gleichzeitig ist das Fluid mit einer Vielzahl von Materialien verträglich, wodurch Dichtungsausfälle oder elektrische Kurzschlüsse reduziert werden.

Nutzen für Hersteller und Entwickler
Für OEMs und Systementwickler bietet Divinol Synthogear ETF klare Vorteile. Es schützt sämtliche Systemkomponenten, senkt Reibungsverluste und unterstützt die Wärmeabfuhr, wodurch Energieverbrauch und Reichweite optimiert werden. Die universelle Einsetzbarkeit in trockenen und nassen E-Motoren sowie in ein- und mehrstufigen Getrieben erleichtert die Modularisierung von Antriebskonzepten. Hohe Alterungsbeständigkeit verlängert Wechselintervalle und reduziert Wartungsaufwand. „Mit Divinol Synthogear ETF liefern wir ein Fluid, das die Anforderungen trockener und nasser Systeme gleichermaßen abdeckt“, erklärt Andreas Krapf, Produktmanager Automotive/Kfz-Sonderprodukte der Zeller+Gmelin. „Wir haben bei der Entwicklung besonderen Wert auf elektrische Eigenschaften und Materialverträglichkeit gelegt, da diese Faktoren für die Sicherheit und Lebensdauer moderner E-Achsen entscheidend sind.“

Breites Anwendungsspektrum
Das Fluid eignet sich für diverse Plattformen und Bauformen elektrischer Antriebe. Dazu zählen trockene Getriebe mit separatem Elektromotor ebenso wie integrierte Achssysteme, bei denen Motor und Getriebe ein gemeinsames Ölbad nutzen. Es lässt sich in Fahrzeugen mit Hochvoltarchitekturen von 400 Volt bis 800 Volt einsetzen, einschließlich Systemen mit direkter Ölkühlung des Elektromotors.

Bereit für kommende Generationen
Divinol Synthogear ETF erfüllt auch künftige Anforderungen. Es ist kompatibel mit Spannungen über 800 Volt, reduziert Lagerströme und Erosion durch gezielte Additivierung und bleibt stabil bei höheren Öltemperaturen, wie sie durch Downsizing und steigende Leistungsdichten entstehen. Die lange Lebensdauer und Energieeffizienz tragen außerdem zur Reduktion des CO2-Footprints bei.

„Wir beobachten, dass OEMs zunehmend Fluide nachfragen, die nicht nur heutige, sondern auch zukünftige Anforderungen abdecken“, ergänzt A. Krapf. „Mit Divinol Synthogear ETF können wir diesen Bedarf bedienen und gleichzeitig die Entwicklungsarbeit unserer Kunden vereinfachen, da ein Fluid für verschiedene Achs- und Antriebskonzepte einsetzbar ist.“

Beitrag teilen:

Neueste Artikel

Daten + Statistiken, Verbände

RWI/ISL-Containerumschlag-Index: China stabilisiert den Welthandel

Digitalisierung & IT, Unternehmen, Wärme

Wie WOLF die Wärmewende aktiv digital mitgestaltet

E-Mobilität, Nachhaltigkeit, Unternehmen

ENGIE Deutschland und PORT OF KIEL: Projekt zur nachhaltigen Mobilität im Schwerlastverkehr

Allgemein, Digitalisierung & IT

Allensbach-Studie: Kartenzahlung erstmals beliebter als Bargeld