Wasserstoff grenzenlos gedacht – Die Zukunft der Energieversorgung im Fokus der Hydrogen Cross Border Conference

Gesch. Lesedauer: 2 Minuten
Erneuerbarer H2
Foto: MARIKO GmbH

Zur vierten Hydrogen Cross Border Conference (HCBC) trafen sich mehr als 200 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, um gemeinsam die Zukunft der Wasserstoffwirtschaft im Nordwesten Deutschlands und den nördlichen Niederlanden aber auch in Europa und der Welt zu diskutieren. In diesem Jahr wurde die Wasserstoffkonferenz am 28. Februar 2024 im Auricher Energie Erlebnis Zentrum abgehalten. Über Ländergrenzen, Sprachbarrieren und kulturelle Unterschiede hinweg, waren sich die Vertreter beider Länder vor allem in einer Sache einig: Wasserstoff ist und bleibt der Schlüssel der Energiewende und essentiell für das Einhalten der gemeinsamen Klimaziele. Für Olaf Meinen, Landrat des Landkreises Aurich, macht der Klimawandel nicht an einer Landesgrenze halt und das Thema Wasserstoff sollte es ebenso wenig.

Wie kann eine funktionierende, regionale Wasserstoffwertschöpfungskette aussehen? Was haben die Bürger davon? Und, was sich viele angesichts des Ende vergangenen Jahres entstandenen 60-Milliarden-Lochs im Klimafonds der Bundesrepublik besonders fragten: Welche Rahmenbedingungen kann und muss der Gesetzgeber schaffen, um die Wasserstoffwirtschaft voranzutreiben? Und – welche Perspektiven gibt es mithilfe von Forschung und Entwicklung sowie digitalen Lösungen, den Einsatz von Wasserstoff wirtschaftlicher und damit konkurrenzfähig zu anderen Energieträgern zu machen? Diese und weitere Fragen wurden mithilfe von Fachvorträgen und Diskussionsrunden mit den Vertretern intensiv erörtert.

Als „wertvoll und hoch begehrt“, bezeichnete Christian Meyer, niedersächsischer Minister für Umwelt, Klimaschutz und Energie, den Energieträger Wasserstoff. Vor allem wird er aus seiner Sicht diejenigen wirtschaftlich nach vorne bringen, die frühzeitig auf diesem Gebiet investieren. Der Minister machte deutlich, dass das Land um die Bedeutung von Wasserstoff weiß und deshalb auch angesichts der angespannten Haushaltslage hier weiter in Netzausbau und Innovation investiert. Getroffene Zusagen bleiben erhalten, versprach der Minister. Ohne die nötigen Impulse aus der Politik und entsprechende Regulatorik geht es nicht.

Aus den Niederlanden angereist waren, neben zahlreicher Unternehmer und weiterer Wasserstoff-Akteure, Johan Hamster als Vertreter der Provinz Groningen, sowie sein Amtskollege Henk Jumelet aus Drenthe. Sie vertreten es, dass auch die Region, aus der die Energie kommt, davon profitiert und glauben, dass Wasserstoff eine Chance für die Bürger ist. Groningen ist eine Provinz, die immer für die Energie der Niederlande gesorgt hat, jetzt ist sie die Region, in der die größte Energiearmut herrscht und die Bürger ihre Rechnungen nicht mehr zahlen können. Diese Energiearmut muss aus Sicht von J. Hamster gelöst werden. Die Kraft des Wandels liegt in der grenzüberschreitenden Kooperation, ergänzt H. Jumelet. Das unterstrich auch Marieke Abbink-Pellenbarg von der niederländischen New Energy Coalition, Groningen. Die HCBC ist nach ihrer Meinung ein Schritt in die richtige Richtung, denn Zusammenarbeit beginnt damit, dass man sich trifft.

Zugeschaltet aus Brüssel war Jorgo Chatzimarkakis, Chief Executive Officer der Hydrogen Europe Organisation, Brüssel. Er ist überzeugt, dass das deutsch-niederländische Grenzland das Kraftzentrum der Europäischen Union, was die Wasserstoffwirtschaft angeht, wird. Wasserstoff ist mittlerweile ins Zentrum der Energiewende gerückt, gleichzeitig betonte er, dass diese nicht zu schaffen ist, wenn Gas und fossile Energien weiter subventioniert werden. Dort muss es ein Umdenken geben. Wer erneuerbare Energien zur Priorität macht, wie die Europäische Union es tut, muss Wasserstoff ebenfalls zur Priorität machen, so J. Chatzimarkakis.

Über die HCBC 2024
Die Hydrogen Cross Border Conference ist eine jährlich stattfindende Konferenz über Entwicklungen in der Wasserstoffwirtschaft auf beiden Seiten der deutsch-niederländischen Grenze. Die HCBC 2024 wurde unter anderem von der Initiative H2-Ostfriesland, der H2-Region Emsland, der MARIKO GmbH, der Vereniging FME, dem OLEC e. V. und der New Energy Coalition organisiert. Die Finanzierung erfolgte durch die organisierenden Partner und das Land Niedersachsen, die Wirtschaftsförderung des Landkreises Aurich und die Provinz Groningen, dem Projekt Green Shipping Waddenzee sowie die EWE AG.

Beitrag teilen:

Neueste Artikel