Die Voith Group hat sich in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2023/24 (1. Oktober 2023 bis 31. März 2024) trotz großer Unsicherheiten auf den Märkten gut entwickelt. Der Fokus des Unternehmens lag dabei auf einer weiteren Verbesserung der Profitabilität: Sowohl das operative Ergebnis als auch das Ergebnis nach Steuern konnte die Voith GmbH & Co. KGaA, Heidenheim, im Berichtszeitraum steigern. Nettoliquidität und Auftragseingang zeigten sich ebenfalls verbessert.
Der Konzernumsatz lag wie prognostiziert mit 2,64 Mrd. Euro auf einem minimal niedrigeren Niveau als im Vorjahr (2,75 Mrd. Euro). Der Auftragseingang war mit 3,62 Mrd. Euro deutlich höher als im Vorjahr (2,95 Mrd. Euro) – insbesondere bedingt durch einen gewonnenen Großauftrag des Konzernbereichs Voith Hydro. Entsprechend erreichte der Auftragsbestand zum Stichtag 31. März 2024 ein Rekordniveau von 8,13 Mrd. Euro (Vorjahr: 7,02 Mrd. Euro). Das operative Ergebnis (EBIT) konnte im ersten Halbjahr auf 129 Mio. Euro (Vorjahr: 123 Mio. Euro) erneut verbessert werden – ebenso das Ergebnis nach Steuern mit 38 Mio. Euro (Vorjahr: 29 Mio. Euro). Der Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit (ONCF) entwickelte sich deutlich positiv und wies einen Wert von 159 Mio. Euro aus, nach 35 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum.
Die Voith hat sich im ersten Halbjahr trotz weiter großer Unsicherheiten auf den Märkten gut entwickelt. Insbesondere Cash Flow und Profitabilität konnte das Unternehmen deutlich verbessern. Damit ist die Voith operativ und finanziell weiter in einer resilienten Verfassung und hat die notwendigen Mittel, um in ihre Zukunft zu investieren, erklärt Dr. Toralf Haag, Chief Executive Officer der Voith Group.
Investitionen in innovative Zukunftstechnologien
Die Voith investiert weiter konsequent in klimaschonende Technologien. Im Bereich Mobilität werden unter anderem alternative Antriebslösungen, vor allem im Bereich Wasserstoff vorangetrieben. Im April dieses Jahres wurde die Voith HySTech GmbH, Garching, gegründet. Als Experte für Carbon-Verbundwerkstoffe in Kombination mit langjähriger Erfahrung in Industrie und Automobilbranche besitzt die Voith eine hohe Kompetenz im Bereich Wasserstofftanksysteme. Auf dieser Grundlage wurde ein montagefertiges Plug & Drive Wasserstoff-Speichersystem für Schwerlastfahrzeuge entwickelt. Die darin integrierten 700-bar-Wasserstofftanks verfügen seit Ende 2023 über die für die Vermarktung in Europa erforderliche Straßenzulassung.
Um die Dekarbonisierung der Papierindustrie voranzutreiben, arbeitet die Voith gemeinsam mit der Essity AB, Stockholm, einem weltweit führenden Hygiene- und Gesundheitsunternehmen, an einem innovativen Konzept, das eine kohlendioxidneutrale Papierherstellung ermöglicht. Zur weiteren Erforschung dieses neuen Ansatzes wurde eine Pilotanlage am Voith-Stammsitz installiert. Dieses Projekt wird im Rahmen des Programms „Dekarbonisierung in der Industrie“ des BMWK Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Berlin, und des EU-Fonds „NextGenerationEU“ mit rund 14,5 Mio. Euro gefördert.
Ein großer Fokus liegt auch weiter auf der Automatisierung des Schienengüterverkehrs. Die Voith hat dafür die digitale automatische Kupplung CargoFlex entwickelt. Sie bildet die Grundlage für die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung der steigenden CO2-Emissionen sowie der Erreichung der Ziele des European Green Deal.
Nachhaltigkeit als Geschäftsmodell
Die Voith hat ihre Klimaschutz-Strategie neu ausgerichtet und sich im Januar 2024 zur Science Based Targets initative (SBTi) bekannt. Ziel ist, die Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen weiter voranzubringen. Ebenso bekennt sich das Unternehmen zu den zehn weltweit gültigen Prinzipien des Global Compact, unter anderem in den Bereichen Menschen- und Arbeitsrechte, Vielfalt und Anti-Korruption. Laut T. Haag hat sich die Konzerngeschäftsführung der Voith dazu verpflichtet, weiter Nachhaltigkeit zur Basis der strategischen Entscheidungen zu machen und die Nachhaltigkeitsaktivitäten weltweit konsequent voranzutreiben.
Gute Entwicklungen in den drei Konzernbereichen der Voith Group
Der Konzernbereich Hydro verbuchte in den ersten sechs Monaten ein Umsatzplus von 4 % gegenüber dem Vorjahr auf 587 Mio. Euro. Der Auftragseingang stieg auf 1,51 Mrd. Euro. Grund für diesen Anstieg war ein Großauftrag aus Westafrika. Das operative Ergebnis zeigte sich mit 6 Mio. Euro stabil, aber noch nicht zufriedenstellend.
Der Konzernbereich Paper verzeichnete mit einem Umsatz von 1,04 Mrd. Euro einen Rückgang im Vorjahresvergleich (Vorjahr: 1,18 Mrd. Euro). Der Auftragseingang fiel im gleichen Zeitraum auf 1,04 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,26 Mrd. Euro). Das operative Ergebnis entwickelte sich stabil und lag bei 76 Mio. Euro (Vorjahr: 77 Mio. Euro).
Der Konzernbereich Turbo konnte das operative Ergebnis auf 48 Mio. Euro steigern (Vorjahr: 33 Mio. Euro). Der Umsatz lag bei 977 Mio. Euro (+ 2 %), während der Auftragseingang leicht auf 1,03 Mrd. Euro zurückging (Vorjahr: 1,05 Mrd. Euro).
Ausblick: Voith plant Steigerung bei Auftragseingang und Profitabilität für das gesamte Geschäftsjahr
Auch im zweiten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 2023/24 erwartet die Voith volatile Märkte und ein Umfeld für die globale Wirtschaft, das von weiter hohen Zinsen und niedrigem Wirtschaftswachstum geprägt sein wird. Die Voith rechnet dennoch damit, ihre Ziele für das Geschäftsjahr zu erreichen und hält an ihren Plangrößen für Auftragseingang, Umsatz sowie Ergebnis fest.
Über die Voith Group
Die Voith Group ist ein weltweit agierender Technologiekonzern. Mit ihrem breiten Portfolio aus Anlagen, Produkten, Serviceleistungen und digitalen Anwendungen setzt die Voith nach eigenen Angaben Maßstäbe in den Märkten Energie, Papier, Rohstoffe und Transport & Automotive. Gegründet 1867 ist die Voith heute mit rund 22.000 Mitarbeitetenden, 5,5 Mrd. Euro Umsatz und Standorten in über 60 Ländern der Welt eines der großen Familienunternehmen Europas.