Uniper eröffnet in Krummhörn neuen Speicher für „grünen“ Wasserstoff

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Erneuerbarer H2, Unternehmen
Bei der Eröffnung der Demonstrationsanlage Hydrogen Pilot Cavern (HPC) Krummhörn. v.l.n.r.: Doug Waters, Holger Kreetz, Hilke Looden, Michael Lewis und Olaf Meinen.
Foto: Uniper/Andreas Burmann

Die Demonstrationsanlage Hydrogen Pilot Cavern (HPC) Krummhörn bei Emden wurde am 26. August 2024 durch Olaf Lies, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung, Michael Lewis, Chief Executive Officer der Uniper SE, Düsseldorf, Holger Kreetz, Chief Operating Officer der Uniper und Doug Waters, Geschäftsführer der Uniper Energy Storage GmbH, Düsseldorf, in Anwesenheit von zahlreichen Gästen aus Politik und Verwaltung eröffnet. Die Gäste erhielten während einer Anlagenführung umfassende Einblicke in das Projekt und in die Strategie der Uniper im Hinblick auf „Greener Gases“.

Energiespeicherung war laut M. Lewis schon immer ein Schlüsselelement für ein stabiles und leistungsfähiges Energiesystem, insbesondere um saisonale Schwankungen in der Nachfrage auszugleichen. Mit dem steigenden Anteil erneuerbarer Energien an der Energieversorgung wird dieser Aspekt immer entscheidender: Nur mit effizienten Speicherlösungen kann sichergestellt werden, dass Energie genau dann zur Verfügung steht, wenn sie benötigt wird – insbesondere vor dem Hintergrund der Dekarbonisierung. Wasserstoff wird dabei eine Schlüsselrolle einnehmen: Er verbindet Versorgungssicherheit und Dekarbonisierung. Für eine erfolgreiche Einführung von Wasserstoff werden neben Transportnetzen vor allem großtechnische Speichermöglichkeiten benötigt. HPC Krummhörn nimmt hier, nach Meinung des CEOs eine Vorreiterrolle ein und fügt sich nahtlos in die Strategie der Uniper ein. Damit es aber nicht bei Pilotanlagen bleibt, braucht die Wirtschaft langfristig verlässliche regulatorische Rahmenbedingungen, die auf marktbasierten Mechanismen basieren, sowie begleitende Investitionsanreize.

Laut O. Lies, ist das Hydrogen Pilot Cavern Projekt in Krummhörn ein Vorhaben, das große Aufmerksamkeit erregt, da weltweit wenige Standorte, an denen Wasserstoff in Kavernen gespeichert wird, vorhanden sind. Hier können essenzielle Erfahrungen gesammelt werden, die den Weg für großskalierte und kommerzielle Wasserstoffspeicher ebnen. Damit wird die Grundlage für eine flexible und zuverlässige Nutzung erneuerbarer Energien geschaffen, was aus Sicht des Ministers entscheidend für das Gelingen der Energiewende ist. Niedersachsen ist als Energiestandort mit seiner geografischen Nähe zur Nordsee und der vorhandenen Infrastruktur prädestiniert, eine führende Rolle in der Transformation und der Energiewende zu übernehmen und zu einem der Zentren der europäischen Wasserstoffwirtschaft werden. Gemeinsam mit privaten Partnern wird die Regierung in den nächsten Jahren viele Millionen Euro investieren und so den Standort und damit Arbeitsplätze zukunftsfest aufstellen. Durch Projekte wie dieses wird ein entscheidender Beitrag zur Dekarbonisierung der Industrie geleistet und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft im globalen Kontext gestärkt.

Auch H. Kreetz betont, dass Wasserstoffspeicherung eine entscheidende Rolle bei der Energiewende spielen wird. Eine stabile und zuverlässige Versorgung von Deutschland und Europa wird insbesondere durch den Bau und Betrieb von großvolumigen Wasserstoffspeichern ermöglicht. Das Projekt HPC Krummhörn schafft hier die Grundlagen für die Entwicklung von Speicherlösungen im kommerziellen Maßstab und ist damit Teil der Umsetzung der „Greener Gases“-Strategie der Uniper. Die Investitionen in die Entwicklung von Wasserstoffspeichern erfordern einen eindeutig definierten regulatorischen Rahmen, der Anreize für Anfangsinvestitionen bietet. Um die Ziele kosteneffizient und effektiv zu erreichen, müssen marktbasierte Speicherentgelte mit einem kostenregulierten Ausgleichsmechanismus gekoppelt werden. Hier erscheint die Anwendung der Prinzipien von Differenzverträgen über einen hinreichend langen Anfangszeitraum in Analogie zur Entwicklung des Wasserstoff-Kernnetzes sinnvoll.

Bereits am 25. August 2024 waren die Anwohner der Anlage in Krummhörn eingeladen, um sich vor Ort umfassend über das Projekt und weitere Aktivitäten der Uniper zu informieren. Die Veranstaltung stieß auf hohes Interesse – rund 300 Personen wohnten dem Vortragsprogramm bei, erkundeten das Betriebsgelände oder tauschten sich direkt mit Fachleuten über Themen der Energiewirtschaft aus.

Nach Informationen von D. Waters soll der Speicherstandort Krummhörn künftig ausgebaut werden, um dem Markt in einem ersten Schritt eine Speicherkapazität von 250 GWh Wasserstoff zur Verfügung zu stellen. Insgesamt plant die Uniper Energy Storage die Entwicklung von Salzkavernen für die untertägige Speicherung von Wasserstoff mit einer geplanten Kapazität von bis zu 600 GWh bis 2030. Dazu werden bestehende und neue Standorte entlang des Wasserstoff-Kernnetzes in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen untersucht.

Die Wasserstoffspeicherprojekte HPC Krummhörn in Niedersachsen und HyStorage in Bayern, wo ein Gasgemisch aus Erdgas und Wasserstoff in einem Porenspeicher gespeichert wird, sind Teil der Umsetzung der Strategie der Uniper und dienen der Vorbereitung kommerzieller Speicherprojekte für Wasserstoff.

Die Erstellung der Pilotkaverne in Krummhörn mit einem geometrischen Volumen von rund 3.000 cbm wurde mittels Soltechnik unter Verwendung einer bestehenden Bohrung am Standort Krummhörn abgeschlossen. Mit einem Gesamtspeichervolumen von rund 500.000 Normkubikmetern „grünem“ Wasserstoff wird der Speicher einer der ersten seiner Art sein. Die Obertage-Technik für die Einspeicherung ist installiert. Der Gasdichtheitstest am 24. September 2024 markiert die Aufnahme des Probebetriebs.

Der nächste Schritt nach der Genehmigung ist die Erstbefüllung mit Gas und im kommenden Jahr der Betrieb der Demonstrationsanlage mit verschiedenen Ein- und Ausspeicherzyklen. Während der gesamten Projektlaufzeit sollen Equipment und Werkstoffe auf Wasserstoff-Verträglichkeit in realer Umgebung untersucht und Erfahrungen im Hinblick auf Qualität des ausgespeicherten Wasserstoffs, Thermodynamik und Gebirgsmechanik gesammelt werden. Auf dem Betriebsgelände der Speicheranlage Krummhörn werden dazu weitere technische Komponenten installiert. Dazu zählt auch eine Wasserstoff-Versuchsanlage, die es ermöglicht, bei verschiedenen realistischen Ein- und Ausspeicherszenarien die Gasqualität zu bestimmen und Verfahrenstechniken zur Aufbereitung des Wasserstoffs zu erproben. Der Wasserstoff wird analysiert, um mögliche Veränderungen während der Speicherphase in der Kaverne festzustellen zu können Außerdem werden dem Wasserstoff die Feuchtigkeit und mögliche andere Rückstände entzogen, um ihn für die Kunden verfügbar zu machen.

Die Uniper wird in das „grüne“ Zukunftsprojekt einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag investieren. Das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz fördert das Projekt als Pilot- und Demonstrationsprojekt der Wasserstoffwirtschaft im Rahmen der Wasserstoffrichtlinie mit rund 2,38 Mio. Euro.

Der Standort Krummhörn eignet sich in idealer Weise, weil er unter anderem als Ergänzung zu dem nahegelegenen Uniper-Standort Wilhelmshaven mit dem Projekt „Green Wilhelmshaven“ beste Voraussetzungen als Energie-Standort bietet und damit die Bedeutung der Region und Niedersachsens als Energiedrehscheibe in Mitteleuropa stärkt.

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