Der Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW GmbH, Stuttgart, hat Mitte Oktober 2025 von der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen, Bonn, den Planfeststellungsbeschluss für den Thüringer Abschnitt des Energiewende-Großvorhabens SuedLink erhalten. Die genehmigte rund 75 km lange Strecke von Gerstungen in Thüringen bis Mellrichstadt in Bayern geht jetzt in die Umsetzung. Damit befindet sich das gemeinsame Infrastrukturprojekt der Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW und TenneT TSO GmbH, Bayreuth, in allen sechs Bundesländern im Bau. Die TenneT hatte ihren letzten Planfeststellungsbeschluss für den Abschnitt von Scheeßel bis Grenze Heidekreis/Region Hannover bereits am 30. September dieses Jahres erhalten.
SuedLink ist das zentrale Infrastrukturprojekt der Energiewende. Die Gleichstrom-Erdkabel werden mit einer Übertragungskapazität von 4 GW Windstrom vom Norden in den Süden Deutschlands transportieren – genug, um rund 10 Mio. Haushalte klimafreundlich mit Strom zu versorgen. SuedLink ist daher von zentraler Bedeutung für die Netzstabilität und Versorgungssicherheit.
„Mit der Genehmigung des Bauabschnitts in Thüringen ist SuedLink nun in allen sechs Bundesländern im Bau“, freute sich TransnetBW-Geschäftsführer Dr. Werner Götz. „Damit erreichen wir einen wichtigen Meilenstein für den Ausbau der Energieinfrastruktur. Das Gemeinschaftsprojekt von TransnetBW und TenneT wird künftig Windstrom aus dem Norden in den Süden bringen, das Stromnetz entlasten und sowohl die Industrie im Süden als auch den gesamten Wirtschaftsstandort Deutschland stärken.“
Für Tim Meyerjürgens, Chief Executive Officer der TenneT Germany, zeigt SuedLink, dass Netzausbau in Deutschland schnell vorankommt, wenn die Genehmigungen einmal erteilt sind. Seit dem Baustart 2023 von SuedLink wurden bei der Elbquerung mehr als 2.000 Meter Tunnel gebaut und auf vielen Strecken werden bereits Leerrohre und Erdkabel verlegt. Dieser Fortschritt ist entscheidend, erklärt T. Meyerjürgens, denn jede neue Leitung ist ein Gewinn für das Energiesystem. „Sie stabilisiert das Netz, senkt Kosten und sichert die industrielle Stärke Deutschlands. Die Erfahrungen aus SuedLink muss Deutschland bei den anstehenden Netzausbauprojekten nutzen, um insbesondere die Phase von der Planung bis zur Baugenehmigung weiter zu beschleunigen“, sagte der TenneT-CEO.
Mit dem Erhalt der letzten Genehmigung endet das formelle Genehmigungsverfahren von SuedLink bei der Bundesnetzagentur. Im März 2017 hatten die beiden Übertragungsnetzbetreiber erste Vorschläge für Leitungsverläufe zur Erdverkabelung von SuedLink zur weiteren Prüfung im Verfahren eingereicht und den Antrag auf Beginn der Bundesfachplanung bei der Bundesnetzagentur gestellt. Die letzten beiden Baugenehmigungen schaffen jetzt die Voraussetzungen für den zügigen Bau der Leitung. Bis Ende 2028 soll dieser abgeschlossen sein.
Die TenneT und die TransnetBW haben das Genehmigungsverfahren in allen sechs betroffenen Bundesländern durch zahlreiche Informationsveranstaltungen und Vor-Ort-Termine eng begleitet. Auch während der Bauphase werden Gemeinden sowie Bürger frühzeitig über Bauabläufe und Schwertransporte informiert.






