RWI/ISL-Containerumschlag-Index im Juli 2025: Weltwirtschaft zeigt Resilienz gegen US-Zollpolitik

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RWI/ISL-Containerumschlag-Index: Der Welthandel reagiert auf die US-Zölle weniger empfindlich als gedacht.
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Der Containerumschlag-Index des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung e. V., Essen, und des ISL Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik, Bremen, ist laut aktueller Schnellschätzung in diesem Juli auf saisonbereinigt 137,5 Punkte gestiegen, nach revidiert 135,4 Punkten im Juni. Damit ist der zollbedingte Rückgang der Vormonate wettgemacht. Offenbar zeigen die erhöhten US-Zölle keine anhaltende Wirkung auf den Welthandel. Selbst der jüngste gestörte Warenfluss zwischen den USA und China nimmt wieder zu – und zwar deutlich. Ein Indiz dafür ist der Containerumschlag in den Häfen an der US-Westküste. Dieser ist im Juli besonders stark gestiegen. Parallel wuchs der Umschlag in den chinesischen Häfen, was wachsende Exporte von chinesischen Waren widerspiegelt. Auch in Europa setzt sich die Erholung des Außenhandels fort, wenn auch moderater als in den USA und China.

Beim Nordrange-Index ist eine leichte Erholung im Vergleich zum Vormonat zu beobachten. (Grafik: RWI)

Das Wichtigste in Kürze:

  • Der RWI/ISL-Containerumschlag-Index ist saisonbereinigt im Juli auf 137,5 Punkte gegenüber 135,4 Punkten (revidiert) im Vormonat deutlich gestiegen.
  • Beim Nordrange-Index, der Hinweise auf die wirtschaftliche Entwicklung im nördlichen Euroraum und in Deutschland gibt, ist ein moderater Anstieg von 117,5 (revidiert) auf 118,4 Punkte im Juli gegenüber dem Vormonat zu beobachten.
  • In den chinesischen Häfen ist der Containerumschlag mit 150,6 Punkten gegenüber 148,7 Punkten (revidiert) im Vormonat ebenfalls recht deutlich gestiegen.
  • Der RWI/ISL-Containerumschlag-Index für August 2025 wird am 30. September 2025 veröffentlicht.

Zur Entwicklung des Containerumschlag-Index äußert sich RWI-Konjunkturchef Torsten Schmidt wie folgt: „Der Welthandel erholt sich nach dem zollbedingten Rückgang. Er reagiert weniger empfindlich auf US-Zölle als gedacht – auch weil Händler Wege finden, die Zollbelastungen zu begrenzen. Gespräche der USA mit China und der EU haben zusätzlich beruhigt. Doch solange es keine verbindlichen Abkommen gibt und die Zollpolitik unberechenbar bleibt, bleibt auch der internationale Handel unsicher und schwankend.“

Laut Sönke Maatsch, Leiter des Bereichs Maritime Markets im ISL, erlebt der Containerumschlag in den nordamerikanischen Häfen dieses Jahr ein extremes Auf und Ab. In den Westküstenhäfen Los

Angeles und Long Beach wurde im Juli mit rund 2 Mio. TEU ein Allzeithoch erreicht. „Treiber waren allerdings die Importe sowie die Verladung von Leercontainern“, wie S. Maatsch erklärt.

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