Die OMV AG, Wien, hat in der vergangenen Woche die Unterzeichnung einer Abnahmevereinbarung über die Lieferung von 2.000 t nachhaltigem Flugzeugtreibstoff (SAF) an die Air France-KLM-Gruppe im Jahr 2023 bekannt gegeben. Diese Abnahmevereinbarung folgt auf eine bereits bestehende Absichtserklärung, die der Air France-KLM Zugang zum Kauf von mehr als 300.000 t SAF von der OMV bis 2030 gewährt.
Die OMV setzt zahlreiche Maßnahmen um, um ihre strategischen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, wobei SAF einen wesentlichen Beitrag zu diesem Wandel leistet. Basierend auf den strategischen Aussichten für den Luftfahrtsektor, strebt die OMV eine regionale Führungsposition in der SAF-Versorgung an und nutzt dabei die vorhandene vorteilhafte Infrastruktur. Diese Portfolioerweiterung steht im Einklang mit der Verpflichtung der OMV, bis spätestens 2050 ein klimaneutrales Unternehmen zu werden (für Scope 1, 2 und 3).
Das Europäische Parlament hat vor kurzem ein neues Gesetz verabschiedet, um den Einsatz nachhaltiger Kraftstoffe im Luftfahrtsektor zu fördern. Flughäfen und Treibstofflieferanten in der EU müssen sicherstellen, dass ab 2025 mindestens 2 % der Flugkraftstoffe „grün“ sind, wobei dieser Anteil alle fünf Jahre erhöht werden soll. Darüber hinaus wird es ab 2025 ein EU-Label für die Umweltfreundlichkeit von Flügen geben.
Nach den Worten von Martijn van Koten, OMV Executive Vice President Fuels & Feedstock, ist diese Abnahmevereinbarung eine gute Gelegenheit, die Nachhaltigkeitsbemühungen beider Unternehmen zu beschleunigen. Nachhaltiger Flugzeugtreibstoff reduziert die CO2-Emissionen erheblich, und das Unternehmen ist erfreut, gemeinsam mit starken Partnern wie der Air France-KLM S.A., Paris, Fortschritte zu erzielen und Lösungen für die nachhaltige Entwicklung der Luftfahrtindustrie anzubieten.
Fatima Da Gloria De Sousa, Vice President Sustainability der Air France-KLM, erklärt, dass die Air France-KLM die Partnerschaft mit der OMV sehr positiv sieht, um den Einsatz von SAF zu erhöhen und einen Beitrag zur aufstrebenden SAF-Industrie zu leisten. Ziel der Air France-KLM ist, eine Vorreiterrolle in der nachhaltigen Luftfahrt einzunehmen, was sich in ehrgeizigen, greifbaren Zielen niederschlägt. Bis 2030 soll bei allen Flügen des Unternehmens mindestens 10 % SAF eingesetzt werden, was über die von der Europäischen Union festgelegten Vorgaben hinausgeht. Es sind bereits drei dieser 10 % gesichert und die Air France-KLM ist aktiv dabei, ein weltweites Netz von SAF-Anbietern aufzubauen.
Nachhaltiger Flugzeugtreibstoff wird von der OMV in ihrer Raffinerie in Schwechat durch die Mitverarbeitung von nachhaltigen und regionalen Rohstoffen, insbesondere Altspeiseöl, hergestellt. Im Vergleich zu herkömmlichem Treibstoff trägt nachhaltiger Flugzeugtreibstoff zu einer Reduktion der Treibhausgasemissionen um mehr als 80 % über den gesamten Lebenszyklus bei.
Die Air France-KLM hat nach eigenen Angaben eine strenge Beschaffungspolitik eingeführt und sich zum Bezug von SAF verpflichtet, das nicht mit Lebens- oder Futtermitteln konkurriert, für seine Nachhaltigkeit RSB (Roundtable on Sustainable Biomaterials) oder ISCC (International Sustainability & Carbon Certification) zertifiziert ist und nicht aus Palmöl hergestellt wird. Die von Air France-KLM ausgewählten SAF-Projekte reduzieren die CO2-Emissionen auf Lebenszyklusbasis um mindestens 75 % im Vergleich zu herkömmlichem Flugzeugtreibstoff und erfordern keine Triebwerksänderungen.