LBEG: Neue Informationen für die mögliche Nachnutzung von Bohrungen für Tiefengeothermie

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Wärme
Das LBEG veröffentlicht in regelmäßigen Abständen eine Kartenübersicht über Bohrungen, die möglicherweise in naher Zukunft für Tiefengeothermie-Projekte nachgenutzt werden können.
Foto: LBEG

Der tiefe Untergrund von Niedersachsen bietet nicht nur ein großes Potenzial für die Gewinnung von Erdwärme. Durch zahlreiche Bohrungen sind auch die Kenntnisse über die Geologie unter dem Bundesland sehr detailliert. Und genau diese Bohrungen – oftmals nach Erdgas oder Erdöl – können heutzutage für die Nutzung von Tiefengeothermie in Betracht gezogen zu werden.

Carsten Mühlenmeier, Präsident des LBEG Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie, Hannover, erklärt hierzu, dass Unternehmen weniger Kosten und Unsicherheiten in Kauf nehmen, wenn sie Bohrungen, die tiefer als 400 m reichen, für Tiefengeothermie nachnutzen. Das Landesamt ist sowohl Bergbehörde als auch Niedersächsischer Geothermiedienst. Tiefengeothermie ist laut des Behördenleiters klima- und ressourcenschonend, regenerativ und importunabhängig.

Bohrungen, deren derzeitige Nutzung demnächst aufgegeben wird, verdienen demnach ein besonderes Augenmerk hinsichtlich der Nachnutzung für Tiefengeothermie. C. Mühlenmeier betont, dass die einmalige Chance besteht, aus der Aufsuchung beziehungsweise Förderung von fossilen Energieträgern die nachhaltige Gewinnung von Energie zu machen und somit einen wertvollen Beitrag für die Wärmewende zu leisten.

Um diesem Prozess Vortrieb zu geben, engagiert sich das LBEG im Geothermieforum Niedersachsen (GfN), das seit fünf Jahren regelmäßig eine Liste von möglicherweise geothermisch nachnutzbaren Bohrungen veröffentlicht. Dabei melden Firmen freiwillig und unverbindlich ihre Bohrungen, die demnächst möglicherweise für eine geothermische Nachnutzung zur Verfügung stehen. Die Liste wird jeweils im Frühjahr und im Herbst aktualisiert. Sie soll es potenziellen Interessenten ermöglichen, ihren Entschluss zur Nachnutzung einer Bohrung rechtzeitig zu treffen. Denn wenn eine Bohrung aufgegeben werden soll, muss das Unternehmen, das sie betreibt, entscheiden, die Bohrung mittelfristig zu verfüllen oder anderweitig zu nutzen. Das Potenzial dazu in Niedersachsen ist immer noch groß. Von den mehr als 10.000 Bohrungen, die in mehr als 400 m Teufe niedergebracht wurden, sind noch knapp 1.900 in Produktion beziehungsweise noch nicht verfüllt.

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