Bundeskanzler Friedrich Merz hat am 3. November 2025 gemeinsam mit Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther den Hauptsitz des Energieunternehmens GP Joule GmbH in Reußenköge besucht. Im Mittelpunkt des Besuchs stand das Projekt eFarm, bei dem Windstrom vor Ort in Wasserstoff umgewandelt wird. Der „grüne“ Wasserstoff wird anschließend an zwei Tankstellen im Landkreis Nordfriesland für Pkw, Busse und Lkw bereitgestellt.
Das Projekt eFarm ist nach Angaben von GP Joule ein Gemeinschaftsprojekt mit 20 direkten Gesellschaftern aus der Region. Es wird außerdem von mehreren Bürgerwind- und Bürgersolarparks getragen. Die Wasserstoffproduktionsanlage ist Teil eines integrierten Energiesystems, das Strom aus Wind und Sonne speichert und sektorenübergreifend nutzbar macht.
Flexibilisierte Biogasanlage als Stromlückenfüller
Während des Rundgangs über das Firmengelände besichtigten die Politiker auch eine flexibilisierte Biogasanlage mit angeschlossenem Blockheizkraftwerk. Diese kann nach Bedarf hoch- oder heruntergefahren werden, um Schwankungen bei der Einspeisung von Wind- und Solarstrom auszugleichen. Die Anlage versorgt den Standort sowie weitere Liegenschaften mit Wärme und dient als Ausgleichskraftwerk.
In der zentralen Leitwarte der GP Joule erhielten die Gäste Einblick in die Betriebsführung. Dort werden laut Unternehmen europaweit mehrere Hundert Megawatt erneuerbarer Energieerzeugung überwacht und gesteuert. Insgesamt betreut die GP Joule nach eigenen Angaben mehr als 2 GW installierte Leistung.
Politische Aussagen zur Rolle der Wasserstoffwirtschaft
F. Merz bezeichnete den Besuch als „ein klares Bekenntnis zu den regenerativen Energien.“ Er sagte: „Es ist mir heute noch einmal sehr klar geworden, was wir brauchen: Wir brauchen in Deutschland eine sichere Energieerzeugung, eine verlässliche Energieerzeugung – und dieses Unternehmen trägt dazu bei, dass das möglich wird.“
D. Günther betonte die industriepolitische Bedeutung der Energiewende in Schleswig-Holstein. Unternehmen wie die GP Joule zeigten, dass sich aus kluger Energiepolitik Wertschöpfung, Arbeitsplätze und technologische Spitzenleistungen entwickeln ließen.
Ove Petersen, Chief Executive Officer und Mitgründer der GP-Joule, forderte ein „modernes und smartes System aus Netzausbau, Speichern und Sektorenkopplung“, damit Haushalte und Unternehmen wirtschaftlich von erneuerbaren Energien profitieren könnten.





